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Die Ewigen Jagdgruende der Frau Weinwurm

Die Ewigen Jagdgruende der Frau Weinwurm

Titel: Die Ewigen Jagdgruende der Frau Weinwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Fu
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Boden« zuwarf? Jede Flamme
würde an diesem Ort, in dieser Hühnerbrust, in dieser qualvollen Enge
ersticken!
    »Ja, genau dort, glaube
mir.«
    Rudi Schleinitz
hievte sich tropfend neben Bernardo und schüttelte sich wie ein Hund. »Aaaagh,
das war ein schönes Bad! Was immer es ist, was die Lady dir gesagt hat, Nardo,
glaube ihr.«
    Er nickte
nachdrücklich und lehnte sich dann dicht an Bernardo. Ein Duft von Knoblauch
und kaltem Rauch umwehte Bernardo, als Rudi Schleinitz in sein Ohr flüsterte.
    »Sie hat die Ghost
Riders gesehen. Schließlich.« Er nickte nachdrücklich, als sei dies der
deutlichste Beweis ehrlicher Unfehlbarkeit und Integrität.
    »Crazy I-Phone for
President!«, murmelte Bernardo ebenso konspirativ zurück und Rudi Schleinitz
strahlte ihn anerkennend an. Doch dann fiel ihm etwas ein, und er runzelte
besorgt die Stirn.
    »Aber sie ist
Ausländerin, oder? Wie wollen wir das hinbekommen?«
    »Keine Sorge, sie hat
einen mächtigen Daddy «, nickte Bernardo. »Der sollte nach dem Willen
seiner Freunde auch schon mal Präsident werden, er wollte aber nicht. Aber ich
darf nicht sagen, wer es ist, also pssssst!«
    »Ah, eine schöne Lady
mit dunklen Geheimnissen, einer schmerzensreichen Vergangenheit und der
Fähigkeit ZU SEHEN!«
    Rudi schnalzte mit
der Zunge. »Eine unwiderstehliche Kombination, findest du nicht auch, Nardo?
Vielleicht werden diese knochigen Staken auf ihre alten Tage erneut zu
Freiersfüßen?«
    Bernardo betrachtete
Rudis gelbe, schorfige Füße mit den eingewachsenen Nägeln und sein Blick
schweifte zu Frau Weinwurms runden, weichen Zehen, auf denen sich soeben erneut
ein Fliegenpaar gerettet hatte und erleichtert die schillernden Flügel putzte.
    Sie sind
wunderschön ,
dachte er und hielt erschrocken den Atem an, ich habe solche Füße noch nie
gesehen, aber sie sind tatsächlich wunderschön !
     

Frankensteinlaufmonster
    Kalte
Regentropfen tropften von der breiten Krempe in den Kragen ihres Parkas, und
Ivonne zog ihren gigantischen Regenhut an den Ohrenklappen tiefer ins Gesicht.
Nur noch fünf Minuten, und, lieber Himmel, sie durfte sich wirklich nichts mehr
zuschulden kommen lassen!
    Nichts mehr,
Signorina Ivonna!
    Terese hatte ihre
roten Fingernägel vor Ivonne ausgefahren, als wollte sie ihr die Augen
ausstechen, was nicht der Wahrheit entsprach, natürlich nicht, welche Mutter
täte denn so etwas! Vielmehr improvisierte sie, schlüpfte in die Haut einer
italienischen Mamma, da sie und Frau Kraus-Hilfskötter derzeit an den
italienischen Filmwochen im Kulturhaus des Kaffs lebhaften Anteil nahmen, denn
Herr Weinwurm hatte zugestimmt: Mafia und Terroristen, schön und gut, aber
at the bottom line: Hochkultur, dieses Italien, immer schon gewesene Hochkultur.
Cäsar, Fußbodenheizung, Brot und Spiele – erste Sahne, kulturell gesehen, geh
da mal hin!  
    Ivonne platzierte
geschickt einen Fuß vor der anderen, Hacke an Fußspitze, und probierte
gleichzeitig durch intelligentes Abrollen des Fußes, die Linien der Pflastersteine
so wenig wie möglich zu treffen, was eine schwere Übung war – wirklich,
Papa! - , die viel Konzentration verlangte. Sie musste sich weit nach vorne
beugen, um ihre Schuhe zu sehen, da sie ihren Turnbeutel um den Hals gehängt
hatte, so dass er rhythmisch gegen ihren Parkabauch schlug, und sie stetig
erinnerte, dass es gleich soweit war, und sie sich nun langsam mal beeilen
sollte, denn die Glocke hatte schon geläutet und ihre Mitschüler waren bestimmt
schon umgezogen!
    »Was denkst du dir
nur, Ivonne? Pronto? Zuerst ruft mich Frau Rubin-Enderle an und fragt,
wie es dir nach deiner Knie-Operation geht, Knie-Operation, hallo? sag ich, und
ich erfahre, dass du seit Schulbeginn erst einmal beim Sportunterricht warst,
und nun auch noch das!«
    »Aber ist doch wahr!«
    »Ist doch wahr, ist
doch wahr, dolce vita, Mamma mia , vino de Apulia! Was für eine
Tochter, aaaah, bambini piccolini ! Wie kannst du nur deiner Turnlehrerin
ins Gesicht sagen...«
    »Ich
hab’s ihr ja gar nicht gesagt! Schon gar nicht in ihr doofes Mondkalbgesicht!
Sie hat sich feige von hinten angeschlichen und mich belauscht!«
    »Dann führst du auch
noch Selbstgespräche, oder was? Macceroni Pepperoni Saltimboca! Zu
sagen, laut zu sagen, du wärest keine BDM-Schlampe , die....« !
    »... BDM-Nuss !
NUSS! Schlampe hab ich überhaupt gar nicht gesagt, das hast du mir verboten!«
    »... dann eben BDM - Nuss, BDM-Nuss, die ihren Körper für das anstehende Mutterkreuz in Gold

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