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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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eben könnt ‘n Blitz gewesen sein, der in Krispkontor eingeschlagen hat. Noch ‘n bißchen mehr Regen, un’ der Hang da oben wird die Hütte hier unter sich begraben, Eins-Eins.«
    »Bis jetzt hatter sich ganz gut gehalten, oder nich’?« gab Eins-Eins unwirsch zurück. Aber sein besorgter Blick wanderte trotzdem unwillkürlich nach oben.
    »Nee, das war kein Blitz nich’«, behauptete Quashie. »Hat sich eher so angehört, als ob der Staudamm oberhalb von Krispkontor gebrochen wär’. Ich war dabei, wie das Wasserreservoir geborsten is’, als es die Regenmassen nich’
    mehr fassen konnte. Das jetzt hat sich genauso angehört wie der Krach damals.«
    Drei weitere Donnerschläge und eine Reihe scharfer Knattergeräusche machten den Spekulationen ein Ende. Der letzte Knall ertönte so nahe bei der Hütte, daß Ed die Augen schloß und seinen Körper zusammenzukrümmen versuchte, als ob ihn das vor einem Luftangriff schützen könnte.
    »Höllenfeuer«, brüllte jemand vom Fenster her, »sie ham’ die Raumfähre erwischt!«
    »Holt mein’ Pyaka da raus!« kreischte eine graugesichtige Frau auf.
    »Winjy«, sagte Quashie und legte ihr den Arm um die Schultern, »da is’ nichts mehr übrig nich’, wo man noch wen rausholen könnt’. Tut mir furchtbar leid, aber wir wer’n Pyaka un’ die beiden anderen Burschen betrauern müssen. Sie sind hinüber, Winjy.«
    Jetzt sind wir wirklich tot, dachte Ed. Und obwohl er bisher zu wissen geglaubt hatte, was Verzweiflung war, belehrte ihn diese Erkenntnis eines Besseren. Es hatte zwar auch schon vorher kein Anlaß zur Hoffnung bestanden, daß diese Irren hier ihn und Des losbinden und ihnen Gelegenheit geben würden, ihr Fluchtfahrzeug zu erreichen… aber solange es die Raumfähre noch gegeben hatte, hatte auch noch Hoffnung bestanden, auf jene Chance von eins zu einer Million, daß es ihnen irgendwie doch gelingen mochte, von diesem Ort des Wahnsinns zu entkommen und ihre enge Koje auf einem der Raumschiffe der Roten Krieger wiederzusehen, die ihm jetzt im nachhinein wie ein Paradies der Bequemlichkeit und Sicherheit vorkam.
    Seine Verzweiflung war so tief, daß er der gedämpften Unterredung zwischen Eins-Eins, Quashie und einem oder zwei anderen Siedlern, die Rädelsführer dieser Hinterwäldlertruppe zu sein schienen, keinerlei Beachtung mehr schenkte. Ihre Worte wurden ohnehin vom verzweifelten Schluchzen dieser Winjy und dem Donnern und Getöse einer fernen Schlacht fast völlig übertönt… wobei überdies längst nicht alles davon so sehr fern klang!
    Ed lehnte sich mit der Schulter gegen die Wand der Hütte, schloß abermals entmutigt die Augen und nahm seine Umgebung einfach nicht mehr zur Kenntnis, bis ihn unvermittelt etwas in die Rippen stieß und Eins-Eins mürrisch von ihm wissen wollte, was er dazu zu sagen hätte.
    »Wozu?« Er machte sich nicht einmal die Mühe, die Augen zu öffnen.
    »Dazu, ob wir euch freilassen sollen, du Erbsenhirn. Was glaubst du denn, worüber wir die ganze Zeit geredet harn’?«
    Ein zweiter, deutlich festerer Tritt veranlaßte Ed nun doch, den alten Kerl anzuschauen. »Schätze, wo diese Invasoren da euer Fahrzeug in die Luft gesprengt ham’, steh’n sie un’ ihr am Ende vielleicht doch nich’ auffer gleichen Seite nich’. Un’ ihre Schiffe seh’n auch ganz anders aus als eures. Anders als alles, was ich je gesehen hab’, ehrlich.«
    »Heilige Scheiße!« schrie jemand. »Das sin Außerirdische!
    So ‘ne Art Riesenkäfer!«

    Des grunzte und warf sich von einer Seite auf die andere, wobei er bei jeder Bewegung auch Ed mit durchrüttelte.
    »Mmmp? Mmmb nnn mmmpf!« grunzte er eindringlich.
    »‘türlich seid ihr immer noch verdammte Plünderer, un’ wir wer’n euch wahrscheinlich immer noch hängen, wenn wir die Dinger da draußen zurückgeschlagen ham’. Aber wenn ihr uns euer Wort gebt, nich’ abzuhauen, solange wir kämpfen, na ja…
    ich schätze, wir könn’ jede Hand gebrauchen, die wir hier harn’.«
    Ed konnte ihm gar nicht schnell genug seine unverbrüchliche Treue schwören.
    »Un’ wie steht’s mit deinem Kumpel?« Eins-Eins blickte mißtrauisch zu Smirnoff hinüber.
    »Mmmm-mmmpf«, antwortete Des.
    »Hört sich gut an… ihr habt sowieso nichts mehr, wo ihr noch hin abhauen könntet. Ihr tätet gut dran, das besser nich’
    zu vergessen!« Mit einem achtlosen Streich seines scharfen Gerbmessers durchtrennte Eins-Eins Smirnoffs Knebel und schnitt danach auch das Seil durch, mit dem die beiden

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