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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Zornausbrüche und Beschimpfungstiraden hineingesteigert, als man sie gefesselt hatte, daß Eins-Eins den Mann mit dem Seil angewiesen hatte, ihn zu knebeln. Das einzige, was Des jetzt noch tun konnte, um seiner Wut und Entrüstung Ausdruck zu verleihen, war, mit dem Oberkörper vor und zurück zu schaukeln und röchelnd durch die Nase zu schnauben. Ed beschloß, noch einen weiteren Versuch zu unternehmen, um die Kolonisten von der Wahrheit seiner Behauptungen zu überzeugen.
    »Hört mal«, appellierte er an die Vernunft ihrer Wärter, »ich kann ja verstehen, daß ihr unserem Wort allein nicht glaubt, sondern zusätzliche Beweise braucht. Ihr habt schließlich genug Schreckliches durchgemacht, für das Fremde verantwortlich sind.
    Aber wenn ihr mich einfach kurz an die Komanlage unserer Fähre lassen würdet, dann könnte ich andere Leute runterrufen, die euch haargenau das gleiche erzählen würden.«

    Eins-Eins lachte auf. »Na klar, Söhnchen, du könntest noch
    ‘n paar mehr von deinen diebischen Kumpels runterrufen, woll’? Spar dir deinen Atem. Ich hab schon vor Stunden jemanden raufgeschickt, die Komanlage lahmzulegen.
    Außerdem steh’n drei Mann Wache bei eurem Boot, also kommt nicht auf dumme Gedanken un’ macht euch keine Hoffnungen nich’, daß da oben ‘ne Rückfahrkarte nach Hause auf euch wartet! Schätze, wir können das Boot noch selber gut gebrauchen, als Lockmittel für ‘n Hinterhalt oder so, wenn eure Kumpels hier auftauchen.«
    »Stunden!… Wie spät ist es jetzt?« forderte Ed Auskunft.
    »Um Gottes willen, ihr könnt mir doch wenigstens sagen, wie lange wir schon hier sind!«
    Eins-Eins kniff die Augen zusammen und starrte angestrengt auf Des’ glänzenden Chronocomp, der jetzt lose am dürren Handgelenk des Siedlers baumelte.
    »Ich kann diese winzigen Ziffern einfach nich’ mehr so gut lesen wie früher, Söhnchen. Was meinst du, was da steht, Quashie?«
    Quashie legte mißmutig die Stirn in Falten. »Komische Zahlen, das«, antwortete er schließlich. »Sieht nich’ aus wie irgend ‘ne Uhr nich’, was ich je gesehen hab. Wechseln auch ziemlich schnell, diese Zahlen. Was soll’n die da bedeuten, die dauernd höherzählt? Schau mal, eben hatse noch zehn angezeigt, jetzt isse schon auf fünfundzwanzig rauf…
    sechsundzwanzig…«
    Dicke Schweißperlen traten Ed auf die Stirn und rollten in einem quälenden, juckenden Rinnsal über sein Gesicht. Er schmeckte ihr Salz auf seinen trockenen Lippen.
    »Steht diese Zahl in einem kleinen blauen Quadrat rechts unten auf der Anzeige des Chronos?«
    »War blau«, widersprach Quashie. »Jetzt isses rot.«

    Er sackte schlaff in seinen Fesseln zusammen, die ihn mehr oder weniger aufrecht hielten, und schloß schicksalsergeben die Augen.
    »Ich hab dein ständiges Gequatsche allmählich richtig satt«, ließ Eins-Eins ihn wissen. »Entweder du hältst jetzt die Klappe, woll’, oder wir wer’n sie dir stopfen, so wie wir’s mit dem anderen da gemacht ham’!«
    »Schon in Ordnung«, versicherte Ed müde. »Es hat sowieso keine Eile mehr. Wir sind alle tot, wir wissen es nur noch nicht.«
    Die bewußte Anzeige auf dem Chronocomp war so eingestellt gewesen, daß sie die verbleibende Frist bis zu jenem Zeitpunkt angab, den Admiral Ikwaskwan als unwiderruflichen Abschlußtermin für die Räumung des Planeten festgelegt hatte.
    Der Farbwechsel von Blau zu Rot bedeutete, daß dieser Termin überschritten worden war und daß die Uhr jetzt die Zeitspanne maß, die seit Ablauf der Frist verstrichen war.
    Ed hatte keine Ahnung, was genau nach Ikwaskwans Ansicht als nächstes passieren sollte. Aber er war sich ziemlich sicher, daß es dem Admiral nicht im Traum einfallen würde, seine Pläne zu ändern oder zu verschieben, bloß wegen zwei grünen Rekruten und einer Planetenfähre – und daß es etwas ziemlich Fürchterliches sein mußte, was Ikwaskwan im Sinn hatte.
    Andernfalls hätten ihre Auftraggeber wohl kaum so nachdrücklich darauf bestanden, daß sämtliche Rushimaner unbedingt vor Ablauf der gesetzten Frist von dem Planeten evakuiert werden müßten.
    Wie um seine Überlegungen zu bestätigen, rollte aus der Ferne ein mächtiger Donnerschlag heran. Einige der Rushimaner zuckten erschrocken zusammen. Zwei von ihnen versperrten Ed die Sicht durch das winzige Fenster nach draußen, als sie versuchten, hinauszuschauen.

    »Noch so einer von ihre schmutzigen Tricks«, vermutete einer der beiden, »‘n Gewittersturm, schätz ich. Der Knall

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