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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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je nachdem, wie die Dinge liefen.
    Abschließend forderte er jedermann in Rufweite seiner Apparatur auf, so bald wie möglich zu seiner Hütte rüberzukommen und seine Waffen mitzubringen.
    Die bunt zusammengewürfelte Menge, die sich mittlerweile in der Hütte zusammengefunden hatte und sie beinahe ausfüllte, machte auf Ed nicht den Eindruck, daß er und Smirnoff sich in bezug auf ihre Zukunftsaussichten allzu rosige Hoffnungen machen durften. Es waren zu viele, und die winzigen Fenster der Hütte ließen zu wenig Licht herein, als daß er sie alle hätte deutlich sehen können, aber darüber war er eigentlich auch ganz froh. Das fahle, durch die Fenster hereinfallende Tageslicht zeigte hagere, ausgelaugt wirkende Männer und ein paar Frauen, die sämtlich in abgetragene Lumpen oder steifes, unbeholfen gegerbtes Leder gekleidet waren. Ihre Haut und Kleidung waren mit porentief festsitzendem Dreck verkrustet, ihre Augen glitzerten mit dem gefährlichen Leuchten von Menschen, denen man zu übel mitgespielt hatte und die zu lange ein Einsiedlerleben geführt hatten, und alle stanken nach altem Schweiß und schalem Fusel. Die Waffen, die sie mitgebracht hatten, flößten Minkus ebensowenig Vertrauen ein. Es waren zwar auch ein paar leidlich moderne Lasergewehre und Blaster darunter. Aber viel häufiger handelte es sich um scharfgeschliffene Stich- und Hiebwaffen, die aussahen, als ob sie aus Teilen von landwirtschaftlichen Maschinen und Werkzeugen zusammengeschustert und mit irgendwelchen Griffen versehen worden wären: messer- oder schwertähnliche Klingen, Dinge mit Reihen spitzer Haken, ein Küchenbeil. Es waren sogar ein paar antike Projektilwaffen darunter, die aussahen, als ob sie eigentlich in ein Museum gehörten.

    »Einzelgänger« war Eds ganz persönlicher Meinung nach ein übermäßig beschönigender Name für diese Rushimaner, die sich entschlossen hatten, das Hinterland zu besiedeln und auch im Angesicht einer drohenden Invasion durch einen übermächtigen Gegner dort auszuharren. Ihm kamen ein paar weitaus angemessenere Bezeichnungen in den Sinn, darunter
    »Spinner«, »Wahnsinnige« und »psychotische Mistkerle«.
    Aber in Anbetracht der Gesellschaft, in der er und Des sich derzeit befanden, war er sorgsam darauf bedacht, diese Auffassung strikt für sich zu behalten. Einer der ersten Ankömmlinge hatte ein langes Seil mitgebracht, mit dem er Des und Ed auf dem Fußboden sitzend Rücken an Rücken zusammengebunden hatte. Den hierfür nicht benötigten Rest des Seils hatte er abgeschnitten und wieder aufgewickelt.
    Jedesmal, wenn die Siedler darüber debattierten, was sie mit ihren Gefangenen tun sollten, begannen die dürren, dreckverschmierten Finger dieses Mannes anzüglich über das in Schlingen gelegte Seil zu streichen, was Ed mit einer Faszination des Grauens beobachtete.
    Aus der Funkmeldung von Eins-Eins und den späteren Gesprächen der Siedler untereinander hatten Ed und Des erfahren, auf welche Weise das Land und die Hütten, die sie überflogen hatten, in einen dermaßen erbärmlichen Zustand geraten waren und warum die Siedler sich jetzt Fremden gegenüber so feindselig verhielten. Man wäre ihnen höchstwahrscheinlich sogar dann mit Mißtrauen begegnet, wenn man sie nicht dabei erwischt hätte, wie sie auf der Suche nach Beute die Hütte verwüstet hatten. Minkus mußte zugeben, daß diese unbedeutende Tatsache ihrer Geschichte einiges von ihrer Glaubwürdigkeit raubte… aber verdammt noch mal, er sagte doch tatsächlich die Wahrheit, und es lag im eigenen Interesse dieser Leute, ihm zuzuhören. Sie würden alle bald tief im Dreck stecken, wenn die Rushimaner ihn und Des nicht losbanden und sich von ihnen ausfliegen ließen.
    Ed gab nicht auf, immer wieder einen Vorstoß zu unternehmen, sie zu überzeugen, obwohl seine Hoffnung, daß ihm das gelingen würde, mit jeder verstreichenden Stunde schwand. Das unbarmherzig trüber werdende Tageslicht, das von draußen in die Hütte hereindrang, warnte ihn, daß schon viel zu viel kostbare Zeit verronnen war… wieviel genau, vermochte er nicht zu sagen; Eins-Eins hatte ihm und Des nämlich unverzüglich die Armband-Chronocomps und sämtliche andere Ausrüstung abgenommen, sobald jemand aufgetaucht war, der sie mit dem Blaster in Schach halten konnte, während er sie nach Waffen abtastete.
    Des war nicht mehr in der Lage, sich an Eds Bemühungen zu beteiligen, ihrer beider Leben zu retten. Er hatte sich nämlich in dermaßen heftige

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