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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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immer noch flach auf dem Rücken, als Callie über ihn hinwegsetzte und sich auf Dory stürzte. Die Wucht ihres Sprungs riss sie beide zu Boden.
    Rote Schleier trübten Callies Blick, als sie blindlings auf Dory einschlug. Irgendjemand schrie, während die beiden Frauen sich keuchend und grunzend im Dreck wälzten. Vor Schmerz traten Callie die Tränen in die Augen, als jemand plötzlich an ihren Haaren riss. Sie schmeckte Blut und schlug wie wild um sich, als sie hochgehoben wurde. In ihrer Wut
konnte sie die Geräusche um sich herum nicht unterscheiden, sondern sah nur die Frau, die auf dem Boden vor ihr lag, und die Leute, die sich um sie scharten. Obwohl jemand ihre Arme fest hielt, versuchte sie, sich aus dem Griff zu lösen, um sich wieder auf Dory stürzen zu können.
    »Hör auf! Verdammt noch mal, Callie, hör damit auf, oder ich muss dir wehtun.«
    »Lass mich los! Lass los! Ich bin noch nicht fertig mit ihr!«
    »Aber sie ist fertig.« Jake packte sie noch ein wenig fester. »Es sieht so aus, als hättest du ihr die Nase gebrochen.«
    »Was?« Langsam lichteten sich die Nebel. Callies Atem kam keuchend, und sie hatte die Hände immer noch zu Fäusten geballt, doch allmählich ließ ihre ohnmächtige Wut nach. Aus Dorys Nase tropfte Blut, und ihr rechtes Auge war bereits zugeschwollen. Als Leo versuchte, ihr das Blut abzuwischen, regte Dory sich stöhnend und begann zu weinen.
    »Sie war es!«, keuchte Callie. »Sie war es!«
    »Das habe ich bereits begriffen. Wirst du dich wieder auf sie stürzen, wenn ich dich jetzt loslasse?«
    »Nein.« Callie zog pfeifend die Luft ein. »Nein«, wiederholte sie.
    Jake lockerte seinen Griff, ließ sie jedoch nicht los. Als er Callies Gesicht musterte, zuckte er unwillkürlich zusammen. »Mann, wie du aussiehst! Sie hatte offenbar auch ein paar Treffer.«
    »Ich spüre überhaupt nichts.«
    »Wart’s nur ab.«
    »Lass mich los, Jake. Ich tue ihr nichts mehr, aber ich muss ihr etwas sagen.«
    Jake ließ seine Hand auf Callies Schulter liegen, rückte jedoch so weit zur Seite, dass sie sich über Dory beugen konnte. Die anderen Mitglieder des Teams verstummten unwillkürlich.
    »Der Kinnhaken war für Rosie«, fauchte Callie.
    »Du bist verrückt!« Weinend schlug Dory die Hände vor ihr übel zugerichtetes Gesicht.

    »Die kaputte Nase ist für Bill, und das blaue Auge widmen wir Dolan.«
    »Du musst wahnsinnig sein.« Jämmerlich schluchzend streckte Dory den anderen ihre blutverschmierten Hände entgegen. »Ich weiß nicht, wovon sie spricht.«
    »Die anderen Verletzungen widmen wir einfach der Tatsache, dass du ein verlogenes, mordendes Luder bist«, fuhr Callie ungerührt fort. »Und der Rest ist für das, was du meiner Familie angetan hast.«
    »Ich weiß nicht, wovon sie spricht«, wiederholte Dory kläglich. »Sie hat mich angegriffen. Ihr habt es alle gesehen. Ich brauche einen Arzt.«
    »Um Himmels willen, Callie!« Frannie kauerte sich hinter Dory. »Warum hast du bloß so auf sie eingeprügelt? Sie ist verletzt.«
    »Sie hat Bill getötet. Und sie hat Rosie vergiftet.« Callies Hand schoss vor, und ehe sie jemand daran hindern konnte, packte sie Dory an ihrem zerrissenen T-Shirt. »Du hast Glück gehabt, dass Jake mich weggezogen hat.«
    »Haltet sie mir vom Leib«, flehte Dory. »Sie hat den Verstand verloren. Ich lasse dich einsperren.«
    »Wir werden ja sehen, wer die Nacht im Gefängnis verbringt«, fauchte Callie.
    »Ich finde, wir sollten uns jetzt alle beruhigen.« Bob fuhr sich mit den Fingern durch die wirren Haare. »Wir sollten uns jetzt alle erst mal beruhigen.«
    »Weißt du, was du da sagst, Callie?«, fragte Leo.
    »Und ob ich das weiß. Sie haben deine Mutter geschnappt, Dory, aber das weißt du ja schon. Das Kartenhaus stürzt ein. Es begann in dem Moment einzustürzen, als Suzanne mich erkannt hat. Du hast dich sehr bemüht, etwas dagegen zu unternehmen, Dory, du hast sogar dafür gemordet. Aber jetzt bist du dran.«
    »Du weißt ja nicht, was du sagst.«
    Leo erhob sich seufzend. »Dann werde ich wohl mal die Polizei rufen.«

     
    Jake tupfte Antiseptikum auf die Kratzer auf Callies Schlüsselbein. Er saß ein wenig abseits mit ihr, während sich die anderen Teammitglieder um Dory kümmerten. Als er einen Blick über die Schulter warf, sah er, dass Bob Dory gerade die Schulter tätschelte und Frannie ihr ein Glas Wasser reichte.
    »Sie ist ganz schön clever. Offenbar hat sie die anderen davon überzeugt, dass du dich völlig grundlos auf

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