Die Familie: Roman (German Edition)
verschrecken.
Er legte den Arm unter ihren Kopf und drehte sich auf die Seite. Paula küsste ihn, doch es schien keine Leidenschaft darin zu liegen. Eher ein Gutenachtkuss, wie sie ihn ihrem Vater geben mochte. Dann lag sie still, bis auf eine Hand, die langsam seinen Rücken liebkoste.
Kyle schob eine Hand unter ihren Pullover und umfasste ihre Brust durch die dünnen Schichten der Bluse und des BHs.
»Lass uns einfach nur umarmen, ja?«, sagte sie.
Er strich über ihre Brust.
»Nicht.« Ihr Protest war schwach, träge. »Lass uns nur kuscheln.«
Er hatte die Bluse offen gehabt, bevor die Aufzüge abstürzten. Jetzt wollte sie nicht einmal, dass er sie durch die Kleider berührte. Der Schnaps hatte ihre Hemmungen lösen, sie vielleicht sogar geil machen sollen, aber nun benahm sie sich, als wollte sie überhaupt nicht mit ihm rummachen.
Vielleicht war es zu viel, dachte Kyle.
Vielleicht gehen ihr gleich die Lichter aus.
Ja.
»Wie du möchtest«, flüsterte er. Er ließ sie los, setzte sich auf und zog den Schlafsack über Paula. Dann legte er sich neben sie und deckte sich ebenfalls zu. Paula rutschte näher und drückte sich sanft an ihn.
»Gemütlich«, flüsterte sie.
»Ja.«
Kyle rührte sich nicht mehr, bis er aufgrund ihrer tiefen, langsamen Atemgeräusche ziemlich sicher war, dass sie eingeschlafen war.
Sie stöhnte leise, als er seine Hand auf ihre Brust legte, doch sie wachte nicht auf.
Er fand den obersten Knopf der Bluse, wollte ihn öffnen, doch dann überlegte er es sich anders. Wenn sie aufwachte und der Knopf offen war, würde sie wissen, was er vorgehabt hatte. Er ließ seine Hand nach unten wandern. Die Bluse hing lose über dem Rock. Er schob die Hand hinein. Es war viel Platz darin. Er spielte an beiden Brüsten herum und lauschte, ob ihr Atem sich veränderte.
Sie ist völlig weggetreten, dachte er.
Fantastisch.
Vorsichtig schob er einen BH-Träger von ihrer Schulter. Seine Hand passte problemlos unter das lockere Körbchen. Er hielt ihre nackte Brust. Die Haut war so warm, so weich. Er befummelte den Nippel. Sie wand sich ein wenig, wachte jedoch nicht auf.
»Mir gefällt das nicht«, flüsterte Katie. »Überhaupt nicht.«
»Hier ist nichts, wovor du Angst haben musst, Schätzchen«, erklärte Jean ihr.
»Ich stehe nicht so auf Dunkelheit.«
Von dort, wo Wayne Phillips mit seiner Familie saß, konnte er in beide Aufzüge blicken. Die Flammen in dem Aufzug zu seiner Linken waren schon vor einer Weile ausgegangen. Die in dem anderen hatten sich länger gehalten, doch gerade waren die letzten flackernd erloschen. Nun gab es dort nur noch rot glühende Asche.
Ich stehe auch nicht auf Dunkelheit, dachte Wayne.
Die Glut spendete nur wenig Licht. Es reichte gerade, um undeutliche Umrisse zu erkennen.
Sehr bald, dachte er, wird es damit auch vorbei sein. Es wird stockdunkel werden.
»Betrachte es von der positiven Seite«, sagte er, sowohl um sein eigenes Unbehagen zu besänftigen als auch um Katie zu beruhigen. »Ich mache ein Buch daraus, und wir bekommen eine Menge Geld. Dann fahren wir nach Disney World.«
»Ja, klar.«
»Ehrlich. Habe ich dich jemals angelogen?«
»Als du gesagt hast, unter meinem Bett würde ein Knochenfresser wohnen, der mir die Füße abbeißen wird. Als du gesagt hast, unter dem Haus wäre ein Troll. Als du gesagt hast, der wahnsinnige Murray würde jede Nacht zu unserer Haustür schleichen und versuchen reinzukommen. Als …«
»Das waren keine Lügen.«
»Fang gar nicht erst an, Wayne.«
»Das waren nur Geschichten.«
»Eine Geschichte ist eine Lüge«, sagte Katie.
»Das stimmt nicht ganz.«
»Doch.«
Wayne seufzte. »Jedenfalls lüge ich nicht, was Disney World angeht. Ich werde ein richtig gruseliges Buch über das alles schreiben, und wir werden haufenweise Geld bekommen und nach Disney World fahren. Das verspreche ich.«
»Wir nehmen dich beim Wort«, sagte Jean.
»Vergessen Sie nicht, mit ihnen auch ins Epcot Center zu gehen.«
Die sanfte Stimme der Frau erschreckte Wayne nicht, doch er war überrascht, dass jemand so dicht bei ihnen saß. Nah genug, um jedes Wort zu verstehen. »Ja«, sagte er. »Da gehen wir auch hin.«
»Das darf man nicht verpassen.«
»Ich habe gehört, dass es sehr gut sein soll.«
Direkt hinter mir. Gott. Ich sollte lieber aufpassen, was ich sage.
»Hat jemand was dagegen, wenn ich rauche?«, fragte sie.
Mehrere Stimmen in der Nähe ermunterten sie, ihre Zigarette anzuzünden, als Wayne sagte: »Nein,
Weitere Kostenlose Bücher