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Die Familie: Roman (German Edition)

Die Familie: Roman (German Edition)

Titel: Die Familie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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jeder Gott, der einen Mann auf ewig in der Hölle schmoren lässt, weil er die Welt von einem missratenen Hurensohn wie diesem Schnösel da drüben befreit – tja, ich schätze, der kann einfach seine Himmelspforten nehmen und …«
    »Wage es nicht, so etwas zu sagen! Gott, du handelst dir mit Sicherheit Ärger ein.«
    »Tut mir leid. Der Blitz wird mich … GROSSER GOTT! «, platzte Calvin heraus, als eine Explosion in seinen Ohren dröhnte und er dachte: Herr im Himmel, jetzt bin ich ein toter Mann!
    Doch andere schrien ebenfalls durch den ohrenbetäubenden Lärm.
    Calvin spürte einen kalten Dunst im Gesicht. Wassertropfen prasselten auf ihn herab.
    Das Brausen schien von der Aufzugskabine ein paar Meter vor ihm zu kommen. Das rote Leuchten in der Mitte war verschwunden. Funken und Glutpartikel stoben in der Dunkelheit auf und erloschen. Innerhalb von Sekunden war jede Spur von Licht im Aufzug ausradiert.
    Der Lärm verklang, dann ertönte er erneut.
    Ein Feuerwehrschlauch, dachte Calvin. Sie mussten einen Schwall direkt in den Schacht gespritzt haben. Nun wurde das Feuer in dem anderen Aufzug gelöscht.
    Kurz darauf wurde das Brausen leiser und endete schließlich ganz.
    »Hey, ich bin klitschnass!«, beschwerte sich jemand.
    Eine andere Stimme murmelte: »Alles auf mich.«
    Nach Holzkohle riechender Dampf lag schwer in der Dunkelheit.
    Hier und dort klatschten und jubelten Leute.
    »Gut so!«
    »Jetzt kann es nicht mehr lange dauern.«
    »Sie haben auch lange genug gebraucht.«
    »Offensichtlich«, sagte jemand, »hat es oben doch keinen dritten Weltkrieg gegeben.«
    »Habe ich auch nie gedacht, du Schwachkopf.« Das war die Stimme des Schnösels. Calvin schüttelte den Kopf. Der Bursche hatte Schläge kassiert, und sein Haar war verbrannt, aber sein Temperament war nicht abgekühlt.
    »Ich kann’s kaum abwarten, meine Zähne in eine dicke, saftige Rinderlende zu schlagen.«
    »Ich brauche eine Flasche Bier zwischen den Lippen.«
    »Ich werde die Freundschaft mit meinem alten Kumpel Jack Daniels auffrischen.«
    »Ich will nur ein langes, heißes Bad.« Das war natürlich eine Frau.
    »Wenn ich niemals wieder eine Höhle sehe, ist das immer noch zu früh.«
    »Ach, sei doch nicht so ein Miesepeter, Brian. Es war ein fantastisches Abenteuer.«
    » HALLO, HÖHLE! « Die Stimme dröhnte durch die Dunkelheit und brachte alle zum Schweigen.
    Ein Megafon, dachte Calvin.
    »Hier spricht Chief Richmond von der Feuerwehr von Pleasant Valley. Ist da jemand?«
    In der darauffolgenden Stille hörte Calvin Schritte. Dann Knirschen und schmatzende Geräusche. Jemand, so vermutete er, trat in einen der Aufzüge. »Hallo, da oben!« Es klang wie Toms Stimme.
    Die blecherne verstärkte Stimme sagte: »Das Feuer wurde gelöscht, und wir treffen Vorbereitungen, um Sie zu evakuieren. Braucht jemand medizinische Hilfe?«
    »Es geht uns allen gut«, rief Tom.
    »Blödsinn«, sagte der Schnösel. »Ich …«
    »Halt’s Maul«, unterbrach ihn jemand.
    »Wer war das?«
    »Wie viele Leute sind mit Ihnen da unten eingeschlossen«, fragte Chief Richmond.
    »Ungefähr dreißig«, antwortete Tom. »Wie lange dauert es noch, bis Sie uns rausholen?«
    »Wir befreien Sie so schnell wie möglich. Es wurde schweres Gerät angefordert. Wir brauchen einen Bulldozer, um den Bereich hier oben freizuräumen. Dann werden wir die Evakuierung mithilfe eines Krans durchführen. Ich möchte, dass Sie in der Zwischenzeit ruhig abwarten und sich von den Aufzugsschächten fernhalten. Irgendwelche Fragen?«
    »Warum kann ich da oben kein Licht sehen?«, rief Tom.
    »Der Aufbau steht noch. Er ist ausgebrannt, aber … Ich erfahre gerade, dass die Geräte ankommen. Ich wiederhole, halten Sie sich von den Schächten fern, und warten Sie auf weitere Anweisungen.«
    »Bitte ihn, uns ein paar Taschenlampen runterzulassen!«, sagte jemand.
    »Ja!«
    »Chief?«, rief Tom. »Chief Richmond?«
    Keine Antwort.
    »Scheiße.«
    »Was soll’s«, sagte Tom. »Es dauert nicht mehr lange, bis wir hier raus sind.«
    Calvin spürte, wie Mavis seine Hand drückte. »Tja«, sagte er, »ich nehme an, der Spaß ist so gut wie vorbei.«
    Kyle, der sich wand und keuchte und Paula umdrehen wollte, um ihn in sie reinzustecken (scheiß drauf, wenn sie aufwacht), riss seine Hand aus ihrem Schlüpfer, als die Stille zerstört wurde. Ihre Finger, die er locker um seine Erektion gelegt hatte, wackelten ein wenig. Schnell nahm er ihre Hand weg und hielt sie fest.
    Paula seufzte und

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