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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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Airpor t und warteten außerhalb der Sicherheitszone auf Christian und seinen Vater, die noch durch die Zollkontrolle mussten. Das Flugzeug war pünktlich und – wie die Anzeigetafel verriet – ohne Zwischenfälle gelandet. Colette musste es wissen – immerhin hatte sie die Anzeige mehr als einmal kontrolliert.
    Während Elizabeth unruhig auf einer der Sitzgelegenheiten saß, lief Colette rastlos auf und ab.
    „Was brauchen die beiden denn so lange?“, murrte seine Großtante. „Ich bin eine alte Frau, und diese Sitze sind die reinsten Foltergeräte.“
    „Er kommt mit seinem Vater zusammen, haben Sie gesagt?“ Colette erinnerte sich daran, dass Elizabeth ihr von dem seit Jahren angespannten Verhältnis zwischen Vater und Sohn erzählt hatte.
    „Ich nehme es an“, erwiderte Elizabeth gereizt. „Wie soll ich das alles wissen? Ich nehme an , dass sie denselben Flug zurück nehmen. Wenn es so sein sollte, heißt das noch immer nicht, dass sie auch miteinander reden. Beide sind nämlich Sturköpfe.“
    Colette konnte nur hoffen, dass die Mauern zwischen Vater und Sohn durch das Unglück eingerissen worden waren. Sie wusste zwar nicht viel darüber, was zwischen ihnen vorgefallen war – doch es war genug, um zu verstehen, dass die Entfremdung für beide schmerzhaft gewesen war.
    Nach und nach kamen nun Fluggäste aus dem Zollbe reich, und irgendwann ging die Tür auf und Elliott Dempsey kam heraus, gefolgt von seinem Sohn. Christian wirkte ausgezehrt und müde und brauchte ganz dringend eine Rasur.
    Sofort suchte Christian nach Colette. Sie eilte nach vorn, und plötzlich erstrahlte auf seinem Gesicht das breiteste Lächeln, das sie je gesehen hatte. Er streckte seine Arme aus.
    Ohne zu zögern, lief sie direkt zu ihm. Eine ganze Weile hielten sie sich einfach nur eng umschlungen. Dann küsste er sie. Mit seinen Händen hielt er ihr Gesicht, und seine Lippen umschlossen ihren Mund. Unvermittelt begann sie zu weinen – ihre Erleichterung überwog ihre Freude. Christian liebkoste ihre Wangen, küsste ihre Tränen fort, und sein Bart kratzte an ihrer Haut, während sie sich aneinanderschmiegten.
    „Hallo, Tante Elizabeth“, sagte er nach ein paar Minuten. Ohne Colette loszulassen, blickte er die alte Dame über Colettes Schulter hinweg an.
    „Ich bin auch froh, dich zu sehen, junger Mann“, erwiderte sie mit der für sie so typischen kurz angebundenen Art. „Ich hoffe, du weißt, dass mich dieser Unfug zehn Jahre meines Lebens gekostet hat. Ich bin zu alt, um mir solche Sorgen zu machen.“
    „Entschuldige, Tante Betty.“
    „Mein Name ist Elizabeth, und das weißt du ganz genau.“
    Colette, die ihren Arm um Christians Taille gelegt hatte, drehte sich um und erblickte Elizabeth, die ihren Großneffen mit Tränen in den Augen anfunkelte.
    Christian löste sich von Colette, umarmte seine Tante stürmisch und hob sie hoch.
    „Setz mich sofort wieder ab“, befahl sie.
    „Ja, Tante Betty.“
    „Hör auf, mich so zu nennen!“
    „Ja, Ma’am. Kann ich sonst noch irgendetwas für dich tun?“
    Elizabeth warf Colette einen Blick zu und sah dann ihren Großneffen wieder an. „Du kannst tatsächlich etwas für mich tun. Heirate diese Frau.“ Sie blickte Colette an. „Und es wäre besser, wenn du es bald tust.“
    „Elizabeth“, schalt Colette sie und wurde vor Scham rot.
    „Ich werde darüber nachdenken“, entgegnete Christian und lächelte Colette an.
    Sein Vater trat zu ihnen. In der Hand hielt er einen kleinen Koffer. Schnell wurden Elliott und Colette einander vorgestellt, und sie hatte die Möglichkeit, Christians Vater näher zu betrachten. Trotz seiner zerknitterten Kleidung und seines unrasierten Gesichtes strahlte er eine Würde aus, die sie beeindruckte.
    Irgendwie hatte die Presse Wind von Christians Ankunft bekommen, und als die vier den Terminal Richtung Ausgang durchqueren wollten, waren sie schnell von einer Horde Reportern umlagert. Die Blitzlichter von einem Dutzend Kameras blendeten Colette, die zum Schutz die Hände vor ihr Gesicht hielt. Christian wurde mit zahllosen Fragen bombardiert. Er beantwortete ein paar davon, bevor er den Reportern kurz zunickte und Colette, seine Tante und seinen Vater entschieden zu dem Wagen schob, der auf sie wartete.
    Elizabeth und Elliott nahmen auf der einen Sitzbank in der Stretchlimo Platz, Christian und Colette ließen sich ihnen gegenüber auf die Bank sinken.
    Während seine Großtante und sein Vater sich gedämpft unterhielten, flüsterte

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