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Die Feinde des Geisterjaegers

Die Feinde des Geisterjaegers

Titel: Die Feinde des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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Katze und hat immer vor sich hin gemurmelt. Eine Warze hatte sie auch am Kinn.«
    »Die Katze oder die Hexe?«, spottete der Sergeant.
    »Die Hexe.«
    »Also eine Hexe mit einer Warze am Kinn! Na, da zittern wir doch alle gleich vor Furcht, Jungs«, tönte der Sergeant abfällig. »Wir sollten dich wirklich zum Lehrling eines Spooks machen, damit du mit ihr fertigwerden kannst, wenn du wieder nach Hause kommst.«
    »Nein«, erklärte Toddy. »Das geht nicht. Sie ist schon tot. Sie haben ihr die Hände an die Füße gebunden und sie in den Teich geworfen, um zu sehen, ob sie schwimmt …«
    Die Männer brüllten vor Lachen, doch ich konnte das nicht lustig finden. Die Frau war offensichtlich das gewesen, was der Spook eine »zu Unrecht Beschuldigte« nannte, eine arme alte Frau, die eine solche Behandlung nicht verdient hatte. Wenn sie unterging, befand man sie für unschuldig, doch die meisten starben am Schock oder an einer Lungenentzündung, wenn sie nicht schon ertrunken waren.
    »Und, Toddy? Ist sie geschwommen?«, wollte der Sergeant wissen.
    »Ja, aber mit dem Gesicht nach unten. Als sie sie rausgefischt haben, um sie zu verbrennen, war sie schon tot, deshalb haben sie stattdessen ihre Katze verbrannt.«
    Wieder erklang das grausame Lachen der Männer, noch lauter als zuvor, doch dann ebbte die Unterhaltung ab und schlief schließlich ganz ein.
    Ich glaube, ich war eingenickt, denn plötzlich wurde mir bewusst, dass es empfindlich kalt geworden war. Nur eine Stunde zuvor hatte ein kühler, feuchter Herbstwind durch die Bäume gepfiffen, die jungen Stämme gebeugt und die alten Äste ächzen und knarren lassen. Jetzt war es völlig windstill und der Boden war mit Raureif überzogen und glitzerte im Mondlicht.
    Das Feuer war bis auf ein paar noch glühende Reste heruntergebrannt. Auf dem Haufen daneben lag noch genügend Holz, doch trotz der bitteren Kälte hatte niemand etwas nachgelegt. Alle fünf Soldaten stierten lediglich wie in Trance auf das sterbende Feuer.
    Plötzlich spürte ich, wie sich etwas der Lichtung näherte. Auch die Soldaten merkten es, denn sie standen auf und spähten in die Dunkelheit. Unter den Bäumen trat eine schemenhafte Gestalt hervor und kam so leise auf uns zu, dass sie eher zu schweben als zu gehen schien. Als sie näher kam, spürte ich, wie mir die Furcht wie Galle in der Kehle hochstieg, und stand nervös auf.
    Mir war zwar schon kalt, doch es gibt mehr als eine Art von Kälte. Ich bin der siebte Sohn eines siebten Sohnes und kann manchmal Dinge sehen, hören oder spüren, die normale Menschen nicht wahrnehmen. Ich sehe Geister und Spukbilder, ich höre die Toten reden und ich verspüre eine besondere Art von Kälte, wenn sich ein Wesen der Dunkelheit nähert. Dieses Gefühl hatte ich jetzt auch, stärker als je zuvor, und ich hatte Angst. So viel Angst, dass ich von Kopf bis Fuß zu zittern begann. Konnte es sein, dass mich der Teufel schlussendlich doch gefunden hatte?
    Der Kopf der sich nähernden Gestalt hatte etwas Verstörendes an sich. Obwohl sich kein Lüftchen regte, schien sich das Haar zu bewegen und auf unmögliche Art zu winden. Sah so der Teufel aus?
    Die Gestalt kam näher und betrat plötzlich die Lichtung, sodass das Mondlicht sie zum ersten Mal richtig beleuchtete …
    Doch es war nicht der Teufel. Ich sah eine mächtige bösartige Hexe. Sie hatte Augen wie glühende Kohlen und ihr Gesicht war von Hass und Bosheit verzerrt. Doch am meisten entsetzte mich ihr Kopf. Statt Haaren wuchsen dort schwarze Schlangen, die sich wanden und zuckten, ihre gespaltenen Zungen hervorschnellen ließen und ihre Fangzähne zeigten, die bereit waren, ihr Gift zu verspritzen.
    Zu meiner Rechten erklang plötzlich ein angstvolles, tierhaftes Stöhnen. Es war der Sergeant. Trotz seines mutigen Getues war sein Gesicht jetzt angstverzerrt, die Augen schienen ihm aus dem Kopf zu treten und er riss den Mund auf, um zu schreien. Doch es kam nur ein weiteres Stöhnen hervor, tief aus seinem Bauch, dann rannte er so schnell wie möglich in den Wald, in Richtung Norden. Seine Männer folgten ihm, Toddy als letzter, und ich konnte ihre Schritte hören, die sich entfernten, bis sie schließlich ganz verklangen.
    In der eintretenden Stille stand ich der Hexe allein gegenüber. Ich hatte weder Salz noch Eisen noch meinen Stab und meine Hände waren immer noch hinter meinem Rücken gefesselt. Doch ich holte tief Luft und versuchte, meine Furcht zu besiegen. Das war der erste Schritt, wenn man der

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