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Die Feinde des Geisterjaegers

Die Feinde des Geisterjaegers

Titel: Die Feinde des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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würde Bill Arkwright mir zutrauen, etwas selbst zu erledigen.





Der Spook wärmte sich die Hände am Feuer, als Alice die Küche betrat. Sie gab ihm den Brief und er betrachtete die Worte darauf.
    An Mr Gregory in Chipenden
    »Diese Handschrift würde ich überall erkennen. Wurde aber auch Zeit«, bemerkte mein Meister gereizt. »Nun, Mädchen, vielen Dank dafür. Und jetzt geh.«
    Alice gehorchte mit hängenden Mundwinkeln. Aber sie wusste, dass sie bald erfahren würde, was Arkwright geschrieben hatte.
    Der Spook machte den Brief auf und begann zu lesen, während ich ungeduldig daneben stand.
    Als er fertig war, reichte er ihn mir mit einem müden Seufzen.
    »Du kannst ihn dir auch ansehen, Junge. Schließlich betrifft das dich …«
    Ich begann zu lesen, wobei mir langsam das Herz in die Hose rutschte.
    Lieber Mr Gregory,
    um meine Gesundheit ist es in letzter Zeit schlecht bestellt und ich habe schwere Pflichten zu erfüllen. Doch auch wenn es kein guter Zeitpunkt ist, mich mit einem Lehrling zu belasten, kann ich Ihre Bitte nicht ausschlagen, denn Sie waren mir stets ein guter Meister und haben mir zu einer Ausbildung verholfen, die mir gute Dienste leistet. Bringen Sie den Jungen am achtzehnten des Oktobers um zehn Uhr morgens zur ersten Brücke am Kanal nördlich von Caster. Dort werde ich warten.
    Ihr ergebenster Diener,
Bill Arkwright
    »Man muss nicht viel zwischen den Zeilen lesen, um zu merken, dass er nicht sonderlich begeistert ist, mich aufzunehmen«, bemerkte ich.
    Der Spook nickte.
    »Das stimmt. Aber Arkwright ist immer ein wenig schwarzseherisch und allzu sehr um seine Gesundheit besorgt. Wahrscheinlich ist es halb so schlimm, wie es klingt. Er hat zwar einfach nur stur seine Arbeit gemacht, aber immerhin hat er seine Lehrzeit vollendet, was mehr ist, als man von den meisten Jungen sagen kann, die ich das Unglück hatte, ausbilden zu müssen.«
    Das war durchaus richtig. Ich war der dreißigste Lehrling des Spooks. Viele von ihnen hatten ihre Lehre nie abgeschlossen. Einige waren vor Furcht geflohen, andere waren ums Leben gekommen. Arkwright hatte überlebt und ging seit vielen Jahren erfolgreich seiner Berufung nach. Daher konnte er mir trotz seines offenkundigen Widerwillens bestimmt einiges beibringen.
    »Und seit er allein arbeitet, hat er sich ganz gut gemacht. Hast du schon mal vom Coniston-Reißer gehört, Junge?«
    Reißer waren eine gefährliche Art von Boggart. Der letzte Lehrling des Spooks, Billy Bradley, war von einem Reißer getötet worden: Er hatte ihm ein paar Finger abgebissen und der Junge war an Schock und Blutverlust gestorben.
    »Im Bestiarium in Ihrer Bibliothek gibt es einen Eintrag über ihn«, antwortete ich.
    »Ganz genau, Junge. Nun, der Reißer hat über dreißig Menschen getötet, aber Arkwright ist mit ihm fertiggeworden. Frag ihn mal danach, wenn du die Gelegenheit hast. Er ist bestimmt stolz auf das, was er getan hat, und dazu hat er auch jedes Recht. Verrate ihm nicht, was du darüber weißt, lass ihn die Geschichte selbst erzählen. Das sollte helfen, eure Arbeitsbeziehung gut anfangen zu lassen. Auf jeden Fall«, meinte der Spook kopfschüttelnd, »ist dieser Brief gerade noch rechtzeitig gekommen. Am besten gehen wir heute Abend früh schlafen und brechen morgen bei Sonnenaufgang auf.«
    Er hatte recht: Das Treffen mit Arkwright war für den übernächsten Tag angesetzt und über das Gebirge brauchte man etwa einen Tag bis nach Caster. Aber die Vorstellung, so überstürzt aufbrechen zu müssen, gefiel mir gar nicht.
    Der Spook musste mein finsteres Gesicht bemerkt haben, denn er sagte: »Kopf hoch, Junge, so schlimm ist Arkwright auch wieder nicht.«
    Doch dann änderte sich sein Gesichtsausdruck, als er verstand, um was es mir ging.
    »Oh, jetzt sehe ich, was los ist. Es ist das Mädchen, nicht wahr?«
    Ich nickte. In Arkwrights Haus gäbe es keinen Platz für Alice, somit würden wir ungefähr sechs Monate getrennt sein. Und trotz ihres ausgeprägten Beschützertriebs, den ich in der letzten Zeit ertragen musste, würde ich sie vermissen. Schrecklich vermissen.
    »Könnte Alice nicht wenigstens bis zur Brücke mit uns reisen?«, bat ich.
    Ich hatte erwartet, dass der Spook ablehnte. Denn obwohl uns Alice mehr als einmal das Leben gerettet hatte, war sie dennoch halb Deane und halb Malkin und kam aus einem Hexenclan. Mein Meister traute ihr nicht vollkommen und bezog sie nur selten in unsere Geschäfte mit ein. Er glaubte immer noch, dass sie eines Tages

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