Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)
keuchte sie mit grimmiger Entschlossenheit, »… gehe … seid Ihr … schutzlos! Götter, woher … nimmt er nur die … Kraft!? Er war … nie … so stark!«
Er nimmt sie von den Toten , hörte ich Aleytes Stimme. Sie war ruhig und gelassen, als wäre es nur ein Problem beim Shah für ihn. Sie öffnen ihm einen Weg, sich Kraft aus der Dunkelheit zu ziehen, offenbar ist er weiter darin vorgeschritten, sich göttlicher Kräfte zu bedienen, als Ihr dachtet.
Danke , meinte ich grimmig, während die Hammerschläge Aselas Kugel erschütterten und uns den Atem aus den Lungen trieb. Sagt Ihr mir auch, wie mir das hilft?
Ich hatte das Gefühl, als ob er durch meine Augen sah und diese Fäden musterte. Vielleicht könnt Ihr diese Fäden von ihm trennen?
Ich griff nach diesen Fäden, zu meiner Überraschung fühlte ich, dass ich sie auch berühren konnte, nur dass ich es kaum ertragen konnte. Das also, dachte ich voller Abscheu und Entsetzen, das also ist es, was er für uns will!
Zuvor hatte ich keine Vorstellung davon gehabt, was die Dunkelheit sein sollte, das Dunkle, dessen Gott Omagor gewesen war. War nicht Dunkelheit nur ein Abhandensein von Licht?
Es war schlimmer. Weitaus schlimmer. Es war ein … Hunger. Es fraß mit eisigen Fingern an meiner Seele, versuchte, alles in sich zu ziehen, das zu füllen, was es ausmachte, in sich zu ziehen, wo das Nichts war, ein Strudel, ein Loch im Gefüge der Welten, wie diese Fäden, die der Nekromantenkaiser von seinen toten Soldaten zu sich spannte, Risse im Gefüge waren.
Was diese Risse in sich hineinzogen, war das Leben um uns herum, auch das Leben der Soldaten, die dort in Reih und Glied marschierten … diese Risse sogen alles aus der Welt heraus, doch bevor es dazu kam, dass sie das Unfüllbare füllten, zog der Nekromantenkaiser es zu sich heran, fraß sich voll von dem, was bereits die ersten Reihen seiner Soldaten straucheln ließ, um es dann uns voller Hass entgegenzuwerfen.
Ich fühlte auch ihn, den Nekromantenkaiser, und fühlte die Leere in ihm, den Hunger, die Gier, den Hass, mit dem er nach uns griff, nur war er noch schlimmer als die Dunkelheit, die durch diese Fäden nach unserer Welt griff. Sie tat es, weil es in ihrer Natur lag, sich an dem zu füllen, was war. Er tat es, weil er sich daran ergötzte.
Schon fiel der erste seiner Soldaten, brach ein Pferd schreiend zusammen, gerieten die Reihen der Legionen ins Stocken, als einer nach dem anderen zusammenbrach … um sogleich wieder mit hölzernen Bewegungen aufzustehen. Sehen konnte ich es nicht, der Schatten der Dunkelheit, den Kolaron nun um uns wob, war zu dicht, doch ich fühlte, wie Arkin schrie, als er verstand, dass dies das Ende war, wie Usmar, treu bis zuletzt, ihn stützen wollte, als erst sein Pferd und schließlich auch Usmar zusammenbrach.
In der Dauer eines Lidschlags hatte sich die Anzahl dieser schwarzen Fäden bereits verdoppelt, im nächsten Lidschlag wieder, dann erneut, während sich Kälte und Dunkelheit von Kolaron aus über die Steppe ausbreitete, um wie eine Woge über uns und die marschierenden Legionen hereinzubrechen.
Ich sah, fühlte und nahm wahr, wie das Gras um uns verdorrte, wie die Vögel vom Himmel fielen, wie Steppenhasen, von Angst und Panik getrieben, im Sprung noch starben, um tot und ausgetrocknet weiterzutaumeln, bevor sie zusammenbrachen.
Der Mahlstrom, der um Asela und mich tobte, wuchs in Dunkelheit und Schwärze, dort, wo die Fäden Aselas Kugel streiften, fing sie an zu rauchen, Rauch, der mit kalten Fingern nach uns griff.
Asela schrie, vielleicht aber war es auch meine Stimme oder die der Welt, als die Erde zu unseren Füßen aufglühte, und selbst diese lodernde Glut in einem Feuerwerk aus Licht und Dunkelheit verschwand, bis jenseits von Aselas Kugel nur die Dunkelheit noch stand.
Keiner von uns vermochte noch zu denken, auch Asela tat nichts anderes, als sich an mich zu klammern, ihr ganzes Sein darauf gerichtet, diese Kugel aufrechtzuerhalten, das abzuwehren, was nicht abzuwehren war.
Ich wusste, was ich tun musste, ich musste dieses schwarze Geflecht an mich reißen, den Nekromantenkaiser davon trennen, musste, wenn ich beherzter danach griff, diese Dunkelheit in mich lassen, wo sie alles, was ich war und sein konnte, berühren und verderben würde. Lieber tausend Mal einen schrecklichen Tod erleben, als auch nur einen dieser Fäden zu berühren, ich konnte es nicht, wollte es nicht, hätte es nicht gekonnt, wäre nicht Asela
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