Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)
Zauber wäre, doch es ist ein Talent. Ich kann es auf uns beide legen, dafür sorgen, dass Pfeile und Bolzen uns verfehlen werden, und auch Magie ablenken. Letzteres mit Seelenreiter«, grinste ich und berührte mein Schwert mit meiner Hand. »Zudem kann ich Euch geben, was Ihr braucht. Zieht, was Ihr an Magie benötigt, aus mir heraus. Das ist das, was Leandra so oft unbeabsichtigt tat.«
»Wird es Euch nicht schaden?«, fragte sie.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht mehr. Das ist es, was ich vorschlage. Wir statten ihm einen Besuch ab. Wenn es zum Kampf kommt, überlasse ich Euch die Magie. Um den Rest werde ich mich kümmern.«
»Ihr wollt einfach zu ihm hingehen?«, fragte sie. »Das ist Euer Plan?«
»In etwa.«
»Genial ausgedacht«, grummelte sie. »Wer von uns beiden ist wohl mehr vom Wahn befallen, Ihr, dass Ihr auf diese Idee kommt, oder ich, weil ich mich darauf einlasse?«
Ich lachte. »Ich denke, wir sollten es herausfinden. Und, Asela?«
Sie schaute zu mir hin.
»Ich bin froh, dass Ihr mich nicht mehr anseht wie vorhin«, sagte ich leise. »Es tat weh, dass Ihr mir nicht vertrauen konntet.«
»Es tat weh, es nicht zu können«, gab sie knapp zurück. »Genug davon. Erschrecken wir den Nekromantenkaiser. Doch danach …«
Ich nickte. »Danach gehen wir zu Bruder Jon.«
Ein weiter Schritt brachte uns zu einem flachen Hügel, von dem aus wir die Legionen bereits kommen sahen. Ich erbat mir mein Sehrohr von Asela zurück und richtete es auf die Gruppe, die an der Spitze der Legionen ritt. »Ihr seht die schwarzen Fäden nicht?«, fragte ich sie.
»Nein. Ich weiß nicht einmal, was genau Ihr damit meint.«
»Für mich erscheint es wie ein Spinnennetz«, erklärte ich ihr, während ich nach dem suchte, bei dem diese Fäden zusammenliefen.
Ich sah Usmar bei den Reitern, neben ihm Arkin, der mit seinen orangeroten Haaren kaum zu übersehen war, doch ich sah keine dieser Fäden.
»Arkin lebt«, teilte ich ihr mit. »Er muss Euch irgendwie getäuscht haben. Ich …«
Es ging so schnell, dass ich kaum Zeit hatte zu verstehen, was geschah, die einzige Vorwarnung, die ich erhielt, waren die Dutzenden schwarzen Fäden, die plötzlich in unsere Richtung schnellten. Ich ließ das Sehrohr fallen und warf mich vor Asela, nur mit Mühe gelang es mir, den lodernden Ball aus fauchender Magie zur Seite abzulenken.
Ich spürte, wie die Hitze mir die Augenbrauen versengte, als sich der lodernde Ball links von uns in den Steppenboden grub, um dort in einem weiten Streifen die dürren Gräser zu entflammen. Erneut loderte Feuer auf und verbarg fast den schlanken Jüngling, der mit einem harten Lächeln im Gesicht langsam auf uns zukam. Diesmal war es Asela, die eine Geste tat, die das Feuer vor uns teilte, während sie hastig in ihren Beutel griff und glitzernden Staub in die Luft warf, gerade noch rechtzeitig, als die Welt um uns in einem Orkan aus Erde, Dreck und Steinen verschwand.
»Götter«, keuchte Asela. »Das ist Kolaron! Er traut sich doch sonst nicht aus seinem Versteck heraus!«
Es sei denn, er erfährt, dass man ihm einen Kriegsfürsten abtrünnig machen wollte, dachte ich grimmig, aber um dies auszusprechen, fehlte mir der Atem.
Die magische Kugel der Eule, die uns schützend umgab, erklang wie eine große Glocke, als Schlag um Schlag sie erschütterte, ich spürte, wie sie mit ihren Magien nach mir griff, und gab ihr, was sie brauchte.
Schon der erste Ansturm hatte uns zu Boden geworfen, das Heulen der Winde, das Fauchen der Flammen, der Boden, der unter unseren Füßen auseinanderbrach, immer wieder die Hammerschläge, die Aselas Kugel trafen … all das machte es unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen, wir konnten nichts anderes tun, als uns aneinanderzuklammern und zu warten, bis der Ansturm ein Ende fand.
»Götter«, rief Asela mit geweiteten Augen, während sie mehr und mehr von mir nahm, um ihre Kugel aufrechtzuerhalten. »Er ist es selbst, er ist nicht als Puppe da!«
Das, dachte ich grimmig, während ich entsetzt sah, wie ihre Kugel für einen Moment die Form verlor, sich einbeulte und uns dann zurückwarf, hatte ich mir schon selbst gedacht.
»Asela!«, rief ich, obwohl sie mich bei all dem Getöse kaum würde hören können. »Ihr müsst hier weg!« Dort, wo Aselas Kugel die Erde berührte, begann diese bereits rot zu glühen, und obwohl ich ihr gab, was ich ihr geben konnte, bemerkte ich, wie die Eule schwächer und schwächer wurde.
»Wenn … ich …«,
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