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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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die Stimme erhoben habe.« Juilin beobachtete sie von der Seite her, obwohl er so tat, als gehe ihn das alles nichts an, doch er war klug genug, sein Pferd nicht näher heranzutreiben, um nicht auch noch hineingezogen zu werden.
    Nynaeve ließ ihren Zopf los, bevor sie sich die Haarwurzeln ausriß, rückte ihren Hut zurecht und setzte sich steif hin, so daß sie geradeaus über das Gespann hinwegblickte. Was auch in das Mädchen gefahren war, es war höchste Zeit, ihr das wieder auszutreiben.
    Lediglich eine hohe Steinsäule auf jeder Straßenseite markierte die Grenze zwischen Tarabon und Amadicia. Außer ihnen gab es keinerlei Verkehr auf der Straße. Die Hügel wurden langsam etwas höher, ansonsten aber blieb das Land ziemlich unverändert: braunes Gras und Sträucher mit nur wenigen grünen Blättern und dazu gelegentlich ein paar Kiefern oder Lederblattbäume oder andere immergrüne Gewächse. Die Felder waren mit Steinmäuerchen eingegrenzt und hier und da standen Bauernhäuser mit Strohdächern an den Hängen oder in den Senken, doch sie wirkten verlassen. Kein Rauch quoll aus den Schornsteinen, es arbeitete niemand auf den Feldern, und auf den Weiden waren weder Kühe noch Schafe zu sehen. Manchmal sahen sie ein paar Hühner, die auf einem der Höfe in der Nähe der Straße scharrten, doch sie flohen, wenn sich der Wagen näherte. Offensichtlich waren sie verwildert. Weißmantel-Garnison hin oder her, offensichtlich wagte niemand hier in der Nähe der Grenze zu bleiben, wo jederzeit ein Überfall durch die Banditen aus Tarabon erfolgen konnte.
    Als Mardecin von der Spitze einer kleinen Anhöhe aus in Sicht kam, mußte die Sonne immer noch ein gutes Stück steigen, um den Zenit zu erreichen. Die Ansiedlung vor ihnen wirkte zu groß, um sie noch als Dorf bezeichnen zu können. Sie maß bestimmt eine Meile im Durchmesser und lag zwischen zwei Hügeln an einer Brücke über ein kleines Flüßchen. Man sah dort sowohl Ziegeldächer wie strohgedeckte, und auf den breiten Straßen herrschte einiges Gedränge.
    »Wir müssen neue Vorräte kaufen«, sagte Nynaeve, »aber es sollte schnell geschehen. Vor Sonnenuntergang können wir noch eine beträchtliche Strecke zurücklegen.«
    »Langsam aber sicher packt uns die Erschöpfung, Nynaeve«, sagte Thom. »Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, jeden Tag, beinahe einen Monat lang. Ein Tag Rast wird keinen großen Unterschied machen, wenn wir Tar Valon erreichen.« Er klang aber keineswegs erschöpft. Wahrscheinlich hatte er bloß vor, in einer der Tavernen Harfe oder Flöte zu spielen und sich von den Männern zum Wein einladen zu lassen.
    Juilin hatte nun endlich sein Pferd neben den Wagen gelenkt und fügte hinzu: »Ich wäre auch gern mal wieder einen Tag auf den eigenen Beinen. Ich weiß nicht, was schlimmer ist - dieser Sattel oder der Kutschbock.«
    »Ich glaube auch, daß wir nach einer Schenke suchen sollten«, sagte Elayne und blickte zu Thom auf. »Ich habe wahrlich genug davon, unter diesem Wagen zu schlafen, und ich würde Euch gern wieder einmal lauschen, wenn Ihr im Schankraum Eure Geschichten erzählt.«
    »Kaufleute mit nur einem Wagen sind nicht viel mehr als fahrende Händler«, sagte Nynaeve in scharfem Ton. »Sie können sich keine Zimmer in den Schenken einer Stadt wie dieser leisten.«
    Sie wußte nicht, ob das wirklich der Wahrheit entsprach, aber trotz ihrer eigenen Sehnsucht nach einem Bad und sauberen Bettüchern würde sie das Mädchen nicht so einfach davonkommen lassen. So etwas Thom vorzuschlagen und nicht ihr! Erst, als sie die Worte ausgesprochen hatte, wurde ihr mit einemmal klar, daß sie damit praktisch Thom und Juilin nachgegeben hatte. Ein Tag wird nicht schaden. Es ist noch ein langer Weg nach Tar Valon.
    Sie wünschte, sie hätte auf einem Schiff bestanden. Auf einem schnellen Schiff, beispielsweise einem Klipper des Meervolks, hätten sie Tear in einem Drittel der Zeit erreicht, die sie benötigt hatten, um Tarabon zu durchqueren. Solange günstige Winde herrschten und bei der richtigen Windsucherin der Atha'an Miere wäre das kein Problem gewesen. Davon abgesehen hätten sie oder Elayne das schon im Griff gehabt. Die Tairener ihrerseits wußten, daß sie und Elayne mit Rand befreundet waren, und sie erwartete, daß diese Leute immer noch ins Schwitzen kamen aus Furcht, sie könnten den Wiedergeborenen Drachen erzürnen. Sie hätten dort bestimmt eine Kutsche mit Eskorte bekommen, um bis nach Tar Valon zu reisen.
    »Sucht uns

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