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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Mann aufgeben sehen, weil ich einen Korb mit Feigen und ein paar Mäuse bringen ließ. Aber man muß schon vorsichtig sein. Manche werden alles gestehen, ob es stimmt oder nicht, nur um dem zu entgehen, was sie sich vorstellen. Doch ich glaube, bei den beiden war das nicht der Fall.«
    Das glaubte sie auch nicht. Trotzdem konnte sie ein Schaudern nicht unterdrücken. Was konnte jemand mit Feigen und Mäusen anfangen? Sie hoffte, darüber nicht so lange nachgrübeln zu müssen, bis sie Alpträume hatte.
    Als sie die Küche erreichten, stolperte Nynaeve bereits ohne Hilfe umher und begann sofort, in dem Schrank voll bunter Dosen zu stöbern. Elayne benötigte einen der Stühle. Die blaue Dose stand auf dem Tisch und dazu eine gefüllte grüne Teekanne, doch sie mied jeden Blick darauf. Sie konnte die Macht immer noch nicht lenken. Wohl konnte sie mittlerweile Saidar berühren, doch es entschlüpfte ihr immer wieder. Wenigstens war sie nun sicher, bald wieder die Macht benützen zu können. Die Alternative war zu schrecklich, um darüber nachzudenken, und sie hatte das bisher auch vermieden.
    »Thom«, sagte Nynaeve und hob die Deckel von einigen der Behälter, um hineinzuspähen. »Juilin.« Sie setzte wieder ab, holte tief Luft, sah die Männer immer noch nicht an und fuhr dann fort: »Ich danke Euch. Ich sehe allmählich ein, warum die Aes Sedai Behüter haben. Ich danke Euch sehr.«
    Nicht alle Aes Sedai hatten Behüter. Die Roten beispielsweise betrachteten alle Männer als befleckt, der Schuld wegen, die jene Männer auf sich geladen hatten, die mit der Macht umgehen konnten. Ein paar hatten auch gar kein Interesse daran, weil sie die Burg nie verließen oder einfach einen verstorbenen Behüter nicht mehr ersetzten. Die Grünen gestatteten es als einzige Ajah, mehr als einen Behüter an sich zu binden. Elayne wollte eine Grüne werden. Natürlich nicht aus diesem Grund, sondern weil die Grünen sich selbst als die Kampf-Ajah bezeichneten. Wo die Braunen nach verlorengegangenem Wissen forschten und die Blauen sich immer für irgendeine gute Sache einsetzten, da hielten sich die Grünen Schwestern für die Letzte Schlacht bereit, in der sie wie im Trolloc-Krieg ausrücken würden, um neue Schattenlords zu bekämpfen.
    Die beiden Männer blickten sich in unverhohlenem Erstaunen an. Sie waren mit Sicherheit darauf vorbereitet gewesen, von Nynaeve wie üblich gescholten zu werden.
    Elayne war allerdings fast genauso verblüfft, denn Nynaeve schätzte es nicht weniger, Hilfe zu benötigen wie etwa im Unrecht zu sein. Beides machte sie so wütend, wie überhaupt möglich. Natürlich behauptete sie immer, ein Muster an reiner Überzeugungskraft und Vernunft zu sein.
    »Eine Seherin.« Nynaeve nahm eine Prise Pulver aus einer der Dosen und schnupperte daran. Dann berührte sie es sogar mit der Zungenspitze. »Oder wie man das hier auch immer nennen mag.«
    »Sie haben hier keine Bezeichnung dafür«, sagte Thom. »In Amadicia betreiben nicht viele Frauen Eure alte Kunst. Zu gefährlich. Und die meisten von denen machen das auch nur so nebenher.«
    Nynaeve zog einen kleinen Lederbeutel aus der untersten Schublade und begann, aus dem Inhalt einiger Dosen kleine Bündel in Tücher einzuwickeln. »Und zu wem gehen sie, wenn sie krank sind? Zu einem Quacksalber?«
    »Ja«, sagte Elayne. Es machte ihr immer Spaß, Thom zu beweisen, daß auch sie einiges über die Welt um sie herum wußte. »In Amadicia sind es die Männer, die Kräuter sammeln und gebrauchen.«
    Nynaeve runzelte mit verächtlicher Miene die Stirn. »Was kann ein Mann schon über das Heilen von Krankheiten wissen? Da kann ich mir ja gleich ein neues Kleid beim Hufschmied bestellen.«
    Mit einemmal wurde es Elayne bewußt, daß sie an alles andere gedacht hatte, aber nicht an Frau Macuras Aussage. Wenn du nicht mehr an den Dorn denkst, tut dein Fuß deshalb noch lange nicht weniger weh. Einer der Lieblingssprüche Linis. »Nynaeve, was glaubst du, hat die Botschaft zu bedeuten? Alle Schwestern werden gebeten, zur Burg zurückzukehren? Das ergibt doch keinen Sinn.« Eigentlich hatte sie etwas anderes sagen wollen, doch dies kam immerhin nahe genug.
    »Die Burg hat ihre eigenen Regeln«, sagte Thom. »Was die Aes Sedai tun, unternehmen sie aus ihren ganz eigenen Gründen, und oft sind das nicht diejenigen, die sie anderen gegenüber nennen. Soweit sie überhaupt einen Grund nennen.« Er und Juilin wußten natürlich, daß sie lediglich Aufgenommene waren, und das

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