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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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besonders laut.
    »Herein!« fauchte Elaida.
    Eine der Aufgenommenen, ein blasses, schlankes Mädchen, trat zögernd in den Raum und knickste sofort so lief, daß ihr weißer Rock mit den sieben Farbstreifen am Saum um sie ausgebreitet am Boden lag. Aus ihren weit aufgerissenen Augen und dem zu Boden gewandten Blick konnte man schließen, daß sie wohl die Stimmung unter den Frauen, die den Saal verließen, wahrgenommen hatte. Ein Ort, den Aes Sedai zitternd verließen, mußte auf eine Aufgenommene ausgesprochen gefährlich wirken. »M-Mutter, Meister F-Fain ist hier. Er sagte, Ihr w-würdet ihn um d-diese Stunde empfangen.« Das Mädchen wankte in ihrer gebückten Haltung und fiel vor blanker Furcht beinahe um.
    »Dann schickt ihn herein, Mädchen, statt ihn warten zu lassen«, grollte Elaida, aber sie hätte dem Mädchen die Haut bei lebendigem Leibe abgezogen, wenn sie den Mann gleich mitgebracht hätte. Der Zorn, den sie Alviarin gegenüber nicht zu zeigen wagte, und sie wollte gar nicht daran denken, daß sie nicht wagte, ihn herauszulassen, dieser Zorn quoll nun in ihr hoch. »Und wenn Ihr nicht lernen könnt, mit uns zu sprechen, wie es sich gehört, ist vielleicht die Küche ein besserer Ort für Euch als das Vorzimmer der Amyrlin. Also? Werdet Ihr jetzt tun, was Euch befohlen wurde? Bewegt Euch, Mädchen! Und richtet der Herrin der Novizinnen aus, daß sie Euch lehren soll, unverzüglich Euren Befehlen nachzukommen!«
    Das Mädchen quiekste etwas, das sehr wohl eine korrekte Antwort sein mochte, und schoß hinaus.
    Elaida beherrschte sich mit Mühe. Es war ihr gleich, ob Silviana, die neue Herrin über die Novizinnen, das Mädchen bis zur Bewußtlosigkeit prügelte oder es lediglich mit einem Vortrag bewenden ließ. Sie sah kaum jemals die Novizinnen oder die Aufgenommenen, außer sie kamen direkt zu ihr, und sie waren ihr auch gleichgültig. Sie wollte viel lieber Alviarin demütigen und auf den Knien liegen sehen.
    Doch nun war also Fain da. Sie tippte sich mit dem Zeigefinger auf die Lippen. Ein knochiger, kleiner Mann mit einer großen Nase, der erst vor ein paar Tagen in verschmutzter, einst guter, aber viel zu großer Kleidung in der Burg eingetroffen war. Er benahm sich einmal arrogant und dann wieder kriecherisch, als er um eine Audienz bei der Amyrlin nachsuchte. Abgesehen von denen, die in der Burg arbeiteten, kamen nur wenige Männer hierher, nur unter großer Belastung oder in größter Not, und selbst von denen bat keiner um eine Audienz bei der Amyrlin. Auf gewisse Art mußte er wohl ein Narr sein oder vielleicht ein Verrückter. Er behauptete, aus Lugard in Murandy zu kommen, sprach aber mit wechselnden Akzenten. Manchmal änderte er den Dialekt mitten im Satz. Doch es schien ihr, als könne er durchaus nützlich sein.
    Alviarin sah sie immer noch an, eisig ruhig, und nur eine Andeutung all der Fragen, die ihr Fains wegen durch den Kopf gehen mußten, fand sich in ihrem Blick. Elaidas Züge verhärteten sich. Beinahe hätte sie nach Saidar gegriffen, der weiblichen Hälfte der Wahren Quelle, um die Frau mit Hilfe der Macht zu lehren, wo sie in der Rangfolge der Burg stand. Aber so ging das nicht. Alviarin würde vielleicht sogar kämpfen, und sich wie ein Bauernmädchen im Hühnerhof herumzuprügeln war nicht die richtige Methode, um ihre Autorität als Amyrlin durchzusetzen. Aber Alviarin würde auch noch das Gehorchen lernen, genauso wie alle anderen. Der erste Schritt dazu war, Alviarin nichts über Meister Fain wissen zu lassen, oder wie er sonst heißen mochte.
    Padan Fain vergaß die hektische junge Aufgenommene, als er in das Arbeitszimmer der Amyrlin trat. Sie war wohl ein süßes Ding, und er hatte es gern, wenn sie wie kleine Vögel in seiner Hand flatterten, aber er mußte sich jetzt auf andere Dinge konzentrieren. Er rang die Hände und neigte den Kopf, wie es sich gehörte, aber die beiden, die ihn erwarteten, schienen seine Anwesenheit zunächst gar nicht zu bemerken, so vertieft standen sie sich Auge in Auge gegenüber. Er mußte sich zwingen, nicht seine Hand auszustrecken, um die Spannung zwischen den Frauen zu ertasten. Überall in der Weißen Burg herrschte nervöse Spannung und Uneinigkeit. Das war auch gut so. Anspannung konnte man verstärken und Uneinigkeit ausnützen, wie man es gerade für nötig befand.
    Er war überrascht gewesen, Elaida auf dem Amyrlin-Sitz vorzufinden. Doch das war noch besser, als er erwartet hatte. Auf gewisse Art war sie nicht so hartnäckig wie

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