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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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dem Siegel mit der Flamme von Tar Valon. An beide Möglichkeiten hatte er überhaupt nicht gedacht. Dann brach er das Siegel. Neben der Unterschrift war eine weitere Flamme in rotes Wachs geprägt worden. Der Name: Elaida do Avriny a'Roihan stand hastig hingekritzelt über ihren Titeln. Der Rest war mit diesen eckigen Schriftzügen bedeckt.
    Es sei unbestritten, daß Ihr derjenige seid, dessen Kommen prophezeit wurde, und doch wollen viele Euch Eurer weiteren Fähigkeiten wegen vernichten.
    Um des Überlebens der Welt willen kann das nicht zugelassen werden. Zwei Nationen haben ihr Knie vor Euch gebeugt, und genauso die unzivilisierten Aiel, aber die Macht der Throne ist wie Staub gegenüber der Einen Macht. Die Weiße Burg wird Euch beherbergen und beschützen vor jenen, die sich weigern, einzusehen, was sein muß. Die Weiße Burg wird dafür sorgen, daß Ihr überlebt, um in Tarmon Gai'don zu kämpfen. Niemand sonst ist dazu in der Lage. Eine Eskorte aus Aes Sedai wird zu Euch kommen und Euch mit allen Ehren und allem Euch gebührenden Respekt nach Tar Valon geleiten. Dafür verbürge ich mich.
    »Sie fragt nicht einmal, ob ich kommen will«, sagte er trocken. Er erinnerte sich noch gut an Elaida, obwohl er sie nur einmal getroffen hatte. Eine so harte Frau, daß Moiraine dagegen wie ein neugeborenes Kätzchen wirkte. Die ›Ehre und der Respekt‹, die ihm zustanden. Er hätte wetten können, daß diese Eskorte von Aes Sedai aus genau dreizehn Frauen bestand.
    Er gab Elaidas Brief Moiraine zurück und öffnete den anderen. Der Text war in der gleichen Schrift geschrieben wie die Adresse.
    Mit respektvollen Grüßen bitte ich demütigst darum, mich dem großen Lord Wiedergeborenen Drachen kenntlich machen und offenbaren zu dürfen, den das Licht als Retter der Welt gesegnet hat.
    Die ganze Welt muß in Ehrfurcht vor Euch stehen, der Ihr Cairhien an einem Tag erobert habt wie zuvor Tear. Und doch bitte ich Euch, seid vorsichtig, denn Euer Glanz wird Eifersucht selbst bei jenen hervorrufen, die nicht dem Schatten verbunden sind. Sogar hier in der Weißen Burg gibt es Blinde, die Euren wahren Glanz, der uns allen leuchten wird, nicht sehen können. Und doch sollt Ihr wissen, daß einige Euer Kommen sehnlichst erwarten und ihre Erfüllung darin finden werden, Eurem Ruhm zu dienen. Wir gehören nicht zu denen, die etwas von Eurem Glanz für sich selbst stehlen wollen, sondern zu denen, die niederknien und in Eurem Licht baden wollen. Ihr werdet die Welt retten, so sagen es die Prophezeiungen, und die Welt wird Euer sein.
    Ich schäme mich, Euch zu bitten, niemandem diese Zeilen zu zeigen und sie zu vernichten, sobald Ihr sie gelesen habt. Ohne Euren Schutz stehe ich unter jenen, die Eure Macht untergraben möchten, und ich kann nicht wissen, wer in Eurer Umgebung ebenso treu wäre wie ich. Man sagte mir, daß sich Moiraine Damodred bei Euch befinden könne. Sie mag Euch ja untertänigst dienen und Eure Worte als Gesetz betrachten, so wie ich, doch ich kann das nicht beurteilen, denn ich kenne sie als eine Frau mit vielen Geheimnissen, die gern Intrigen spinnt, wie das in Cairhien an der Tagesordnung ist. Aber solltet Ihr sie auch als Euer Geschöpf betrachten, so wie mich, bitte ich Euch dennoch, diese Mitteilung selbst vor ihr geheimzuhalten.
    Mein Leben liegt in Euren Händen, mein Lord Wiedergeborener Drache, und ich bin Eure Dienerin.
    Alviarin Freidhen Er blinzelte und las ihn noch einmal durch. Dann gab er Moiraine den Brief. Sie überflog hastig den Inhalt und reichte ihn an Egwene weiter, die mit Aviendha die Köpfe über dem Brief zusammensteckte. Vielleicht wußte Moiraine bereits über den Inhalt Bescheid?
    »Es war gut, daß Ihr den Eid abgelegt habt«, sagte er. »So, wie Ihr euch früher verhalten habt und mir alles vorenthieltet, wäre ich jetzt sicher bereit gewesen, Euch zu verdächtigen. Es ist sehr gut, daß Ihr jetzt offener seid.« Sie reagierte nicht. »Was haltet Ihr davon?«
    »Sie muß davon gehört haben, daß dir alles ziemlich zu Kopf gestiegen ist«, sagte Egwene leise. Er glaubte nicht, daß er die Worte wirklich hatte hören sollen. Dann schüttelte sie den Kopf und sagte lauter: »Das klingt überhaupt nicht nach Alviarin.«
    »Es ist ihre Handschrift«, sagte Moiraine. »Was haltet Ihr selbst davon, Rand?«
    »Ich denke, die Burg ist gespalten, ob das Elaida klar ist oder nicht. Ich glaube doch, eine Aes Sedai kann genausowenig eine Lüge niederschreiben wie aussprechen, oder?« Er

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