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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Küchenhilfe?« Enaila schüttelte verachtungsvoll den Kopf. Sie würde ihren Dienst als Gai'schain durchaus wohlmeinend ableisten, falls es je dazu kam, aber allein der Gedanke, jemand könne das ganze Leben damit verbringen, andere zu bedienen, widerte sie an.
    Er schritt die Stufen hinauf, kauerte sich nieder und schlug das Tuch zur Seite. Er rümpfte die Nase. Dem Geruch nach zu schließen, war diejenige, die das gekocht hatte, auch keine bessere Köchin als Lamelle. Das Geräusch der festen Stiefelschritte eines Mannes, der sich durch den Saal näherte, bot ihm eine Entschuldigung dafür, dem Tablett den Rücken zuzuwenden. Mit etwas Glück mußte er die Suppe doch nicht essen.
    Der Mann, der über die roten und weißen Fliesen auf ihn zukam, war bestimmt kein Andoraner. Er trug einen kurzen, grauen Rock und bauschige Hosen, die er in die am Knie umgeschlagenen Stulpen seiner Stiefel gesteckt hatte. Er war schlank und nur einen Kopf größer als Enaila, hatte eine mächtige Hakennase und dunkle, leicht schräg stehende Augen. In seinem schwarzen Haar zeigten sich graue Strähnen, und sein dichter Schnurrbart lief an beiden Enden in nach unten gekrümmte Spitzen aus. Er blieb stehen und deutete einen Kratzfuß an, wobei er das Krummschwert an seiner Hüfte mit einer geschmeidigen Bewegung zur Seite schob und das Kunststück fertigbrachte, gleichzeitig in einer Hand zwei silberne Pokale und in der anderen einen geschlossenen Keramikkrug zu tragen.
    »Entschuldigt mein Eindringen«, sagte er, »aber es war niemand da, um mein Kommen anzukündigen.« Seine Kleidung war wohl einfach und sogar ein wenig abgenutzt, aber er hatte etwas, das aussah wie ein Elfenbeinstab mit einem goldenen Wolfskopf, in seinen Schwertgurt gesteckt. »Ich bin Davram Bashere, Generalfeldmarschall von Saldaea. Ich bin hier, um mit dem Lord Drache zu sprechen, von dem Gerüchte in der Stadt behaupten, er halte sich hier im Königlichen Palast auf. Ich nehme an, ich spreche bereits mit ihm?« Einen Moment lang klebte sein Blick an den glitzernden Drachen, die sich rot und golden um Rands Unterarme wanden.
    »Ich bin Rand al'Thor, Lord Bashere. Der Wiedergeborene Drache.« Enaila und Somara waren zwischen Rand und den Mann getreten, jede mit einer Hand am Griff ihres langen Messers und bereit, sich augenblicklich zu verschleiern. »Es überrascht mich, einen Lord aus Saldaea in Caemlyn anzutreffen, vor allem aber, seinen Wunsch zu hören, mit mir zu sprechen.«
    »Um die Wahrheit zu sagen, ritt ich nach Caemlyn, um mit Morgase zu sprechen, wurde aber von Lord Gaebrils Speichelleckern abgewiesen - König Gaebrils, sollte ich wohl sagen? Oder ist er noch am Leben?« Basheres Tonfall war zu entnehmen, daß er das nicht annahm und daß es ihm außerdem gleichgültig war. Und er fuhr fort: »Viele in der Stadt behaupten, auch Morgase sei tot.«
    »Sie sind beide tot«, sagte Rand mit bleierner Stimme.
    Er ließ sich auf dem Thron nieder und lehnte seinen Kopf gegen den mondperlenbesetzten Löwen von Andor. Es war eben doch der Thron einer Frau. »Ich habe Gaebril getötet, aber leider erst, nachdem er Morgase töten ließ.«
    Bashere zog eine Augenbraue hoch. »Sollte ich dann König Rand von Andor meinen Antrittsbesuch abstatten?«
    Rand beugte sich zornig vor. »Andor hat immer eine Königin gehabt, und das trifft auch jetzt zu. Elayne war die Tochter-Erbin. Da ihre Mutter tot ist, ist sie nun die Königin. Vielleicht muß sie zuerst gekrönt werden - ich kenne die Gesetze hier nicht -, aber soweit es mich betrifft, ist sie die Königin. Ich bin der Wiedergeborene Drache. Das ist bereits alles, was ich will, und noch mehr. Was wollt Ihr nun von mir, Lord Bashere?«
    Falls sein Zorn Bashere irgendwie beunruhigte, zeigte der Mann äußerlich nichts davon. Die schrägstehenden Augen beobachteten Rand genau, aber ohne Nervosität. »Die Weiße Burg gestattete Mazrim Taim die Flucht. Dem falschen Drachen.« Er schwieg einen Moment, und als Rand nichts dazu sagte, fuhr er fort: »Königin Tenobia wollte nicht, daß es in Saldaea wieder zu Unruhen kommt, also schickte sie mich aus, um ihn wieder zu fangen und der Bedrohung ein Ende zu bereiten. Ich bin ihm viele Wochen lang nach Süden gefolgt. Ihr braucht aber nicht zu fürchten, daß ich ein fremdes Heer nach Andor gebracht habe. Bis auf eine Eskorte von zehn Mann habe ich alle im Brähmwald zurückgelassen, ein gutes Stück nördlich jeglicher Grenze, die Andor in den letzten zweihundert Jahren

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