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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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suchte die Reihen der ausbrechenden Aiel ab.
    Da. Eine Frau in einer weißen Bluse, die mit einer Hand ihren bauschigen Rock raffte und mit der anderen, in der sie ein kurzes Messer trug, nach einem fliehenden Trolloc stach. Einen Moment später hüllten Flammen die mächtige Gestalt mit der Bärenschnauze ein.
    »Aviendha!« Rand wurde erst bewußt, daß er auf sie zustürzte, als er ihren Namen schrie. »Aviendha!«
    Und da war auch Mat mit zerrissenem Mantel und Blut an der Schwertklinge seines Speers. Er stützte sich auf den schwarzen Schaft und blickte den fliehenden Trollocs nach, offensichtlich zufrieden, nun, da es möglich war, wieder anderen das Kämpfen zu überlassen. Und Asmodean, der ungeschickt sein Schwert hielt und versuchte, nach allen Seiten zugleich Ausschau zu halten, ob es irgendeinem Trolloc einfiel, noch einmal zurückzukommen. Rand spürte Saidin in ihm, wenn auch nur schwach, und er glaubte nicht, daß Asmodean viel mit diesem Schwert ausgerichtet habe.
    Baalsfeuer. Baalsfeuer, das einen Faden mitten aus dem Muster herausbrennen konnte. Je stärker das Baalsfeuer war, desto weiter zurück verbrannte der Faden. Und was immer die betreffende Person getan hatte, war dann nicht mehr geschehen. Es war ihm gleich, ob sein Angriff auf Rahvin das halbe Muster zerstört hatte. Hauptsache, dies war das Ergebnis.
    Ihm wurde bewußt, daß Tränen über seine Wangen rannen. Er ließ Saidin und das Nichts fahren. Das wollte er voll auskosten. »Aviendha!« Er schloß sie in seine Arme und wirbelte sie herum. Sie blickte mit großen Augen auf ihn herab, als sei er verrückt geworden. Am liebsten hätte er sie gar nicht mehr losgelassen, tat es dann aber doch. Damit er Mat umarmen konnte. Es wenigstens versuchen konnte.
    Mat wehrte ihn ab. »Was ist denn mit dir los? Man könnte denken, du hättest uns für tot gehalten. Na ja, waren wir beinahe auch. Ein Generalsposten sollte eigentlich ein wenig sicherer sein!«
    »Du lebst ja«, lachte Rand. Er strich Aviendhas Haar zurück. Sie hatte das Kopftuch verloren, und das Haar hing ihr zerzaust im Nacken. »Ich bin so froh darüber, daß ihr am Leben seid. Das ist alles.«
    Er nahm den Zustand des großen Platzes nun wieder wahr, und seine Freude verflog. Nichts konnte ihm diese Freude ganz nehmen, aber die Leichenhaufen, dort, wo die Aiel sich zum letzten Gefecht gesammelt hatten, minderten sie doch erheblich. Zu viele davon waren zu klein und zierlich, um Männerleichen zu sein. Da lag Lamelle. Ihr Schleier fehlte, genau wie ihr halber Kehlkopf. Sie würde ihm niemals mehr Suppe kochen. Pevin hatte im Tod noch beide Hände um den armdicken Trolloc-Speer geklammert, der in seiner Brust steckte, und zum erstenmal, seit Rand ihn kannte, trug sein Gesicht einen erkennbaren Ausdruck: Überraschung. Das Baalsfeuer hatte dem Tod seine Freunde entrissen, andere aber nicht. Zu viele. Zu viele Töchter.
    Nimm, was du bekommen kannst. Freue dich an dem, was du retten kannst, und traure deinen Verlusten nicht zu lange nach. Es war nicht sein eigener Gedanke, aber er akzeptierte ihn. Es schien eine gute Methode, ihn vor dem Wahnsinn zu bewahren, bis der Makel Saidins ihn doch dazu verdammte.
    »Wo warst du eigentlich?« wollte Aviendha wissen. Nicht zornig. Sie schien sogar eher erleichtert. »In einer Sekunde warst du noch hier, und in der nächsten weg.«
    »Ich mußte doch Rahvin töten«, sagte er leise. Sie öffnete den Mund, doch er legte einen Finger darauf, damit sie nichts sagte, und schob sie sanft von sich. »Laß es damit gut sein. Er ist tot.«
    Bael humpelte herbei, die Schufa noch um den Kopf gewickelt, wenn auch der Schleier auf seiner Brust hing. An seinem Oberschenkel klebte Blut und genauso an der Spitze seines einzigen verbliebenen Speers. »Die Nachtläufer und Schattenverzerrten laufen weg, Car'a'carn. Einige der Feuchtländer haben sich dem Kampf gegen sie angeschlossen. Sogar ein paar der Gerüsteten, obwohl sie zu Beginn noch gegen uns kämpften.« Sulin kam hinter ihm heran, unverschleiert und mit einer böse aussehenden Schnittwunde auf der Wange.
    »Jagt sie und bringt sie zur Strecke, gleich, wie lange es dauert«, sagte Rand. Er begann, weiterzugehen, obwohl er gar nicht wußte, wohin. Hauptsache, es führte ihn weg von Aviendha. »Ich will nicht, daß sie das Land unsicher machen. Gebt gut auf die Wache acht. Ich werde später herausbekommen, welche von ihnen Rahvins Männer waren, und welche...« Er ging weiter, redete und blickte nicht

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