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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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weitersprechen. Sie wußte sogar, daß sie jetzt gemein war, aber das war ihr gleich. Moghedien sollte auch im Schlaf keine Ruhe finden. »Ihr wußtet, daß Birgitte nicht tot war.« Moghedien zog leicht die Augen zusammen. »Ihr wußtet, wer Faolain ist.« Die andere wollte jetzt die Augen aufreißen, doch sie schaffte es nicht mehr ganz, weil sie schon so schläfrig war. Nynaeve spürte durch den A'dam, wie sich die Wirkung der Spaltwurzel in Moghediens Körper ausbreitete. Sie konzentrierte sich auf eine Moghedien, die in Tel'aran'rhiod festgehalten wurde. Keine Ruhe für den Schlaf der Verlorenen. »Und Ihr wußtet, wer Siuan ist und daß sie einst die Amyrlin war. Ich habe das in Tel'aran'rhiod kein einziges Mal erwähnt. Nie. Wir werden, uns sehr bald wieder sprechen. In Salidar.«
    Moghediens Pupillen kippten. Nynaeve war nicht klar, ob das auf die Spaltwurzel zurückzuführen war oder auf eine Ohnmacht aber das spielte keine Rolle. Sie ließ die andere Frau los und Moghedien verschwand. Das silbrige Halsband fiel mit einem hellen Klang auf die Fliesen. Elayne würde das gefallen - wenigstens dies eine.
    Nynaeve trat aus dem Traum heraus.
    Rand schlich durch die Korridore des Palastes. Es schien weniger Schäden zu geben, als er in Erinnerung hatte, aber das nahm er nur am Rande wahr. Er schritt hinaus auf den großen Vorhof des Palastes. Windstöße, durch die Macht gewebt, rissen die großen Torflügel fast aus den Angeln. Dahinter lag ein riesiger, ovaler Platz und das, was er gesucht hatte. Trollocs und Myrddraal. Rahvin war tot, und die anderen Verlorenen befanden sich sonstwo, aber es gab in Caemlyn trotzdem noch Trollocs und Myrddraal, die man töten mußte.
    Dort wurde gekämpft. Es war eine quirlende Menge von Hunderten, vielleicht sogar Tausenden; was ihre schwarz gepanzerten mächtigen Körper, jeder so groß wie ein Myrddraal mitsamt Pferd, verbargen, war nicht auszumachen. Gerade so eben konnte er mittendrin seine rote Flagge erkennen. Einige wandten sich dem Palast zu, als die Torflügel so gewaltsam aufgerissen wurden.
    Und doch blieb Rand wie angewurzelt stehen. Feuerkugeln zogen ihre Bahn durch die dichtgedrängte schwarze Masse, und überall lagen brennende Trollocs. Das konnte doch nicht sein.
    Er wagte kaum, zu hoffen oder überhaupt an etwas Bestimmtes zu denken, und so benutzte er erneut die Macht. Strahlen aus Baalsfeuer verließen seine Hände, so schnell er sie nur weben konnte, dünner als sein kleiner Finger, präzise, und sie brachen ab, sobald sie ihr Ziel getroffen hatten. Sie waren viel schwächer als diejenigen, die er am Ende gegen Rahvin eingesetzt hatte, schwächer als alle, die er bei diesem Kampf benutzt hatte, aber er konnte nicht riskieren, daß einer bis zu jenen durchdrang, die von dieser Trolloc-Horde eingeschlossen waren. Es schien aber ihrer Wirkung kaum Abbruch zu tun. Der erste getroffene Myrddraal wechselte die Farbe, wurde zu einer weißgekleideten Gestalt und dann waren da nur noch durch die Luft fliegende Staubteilchen, die vom Luftzug des wild fliehenden Pferdes davongewirbelt wurden. Dasselbe geschah mit allen Trollocs oder Myrddraal, die sich ihm zuwandten. Dann begann er in die Rücken jener hineinzufeuern, die noch immer kämpften. Ein nicht enden wollender Schleier funkelnder Staubkörnchen schien die Luft zu erfüllen und erhielt ständig Nachschub, noch während er sich verflüchtigte.
    Dem konnten sie nicht widerstehen. Aus bestialischen Wutschreien wurde angsterfülltes Heulen, und sie flohen in alle Richtungen. Er beobachtete, wie ein Myrddraal versuchte, sie zum Umkehren zu bringen, doch er wurde mitsamt seinem Pferd niedergetrampelt. Die anderen Mydrdraal gaben ihren Pferden die Sporen und galoppierten davon.
    Rand ließ sie ziehen. Er war damit beschäftigt, die verschleierten Aiel zu mustern, die mit Speeren und langen Messern bewaffnet aus dem Ring ihrer Belagerer ausbrachen. Einer von ihnen trug die Fahne. Normalerweise hatten die Aiel nichts mit Fahnen im Sinn, aber dieser, bei dem unter der Schufa ein Stückchen des roten Stirnbands hervorlugte, trug sie trotzdem. Auch in den Straßen, die von diesem Platz wegführten, gab es einige Kämpfe. Aiel gegen Trollocs. Stadtbewohner gegen Trollocs. Sogar Gerüstete in der Uniform der Königlichen Garde gegen Trollocs. Offensichtlich konnten einige von denen, die durchaus gewillt waren, eine Königin zu töten, Trollocs denn doch nicht ertragen. Rand bemerkte auch dies alles aber nur am Rande. Er

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