Die Feuer von Eden
Hubschrauber weggebracht«, erklärte Will Bryant. Trumbos Sekretär trug einen weißen Leinenanzug, der Eleanor an Mark Twain erinnerte.
»Wie ging es ihm?« erkundigte sie sich.
»Die Sanitäter sagten, er würde sich wieder völlig erholen«, beruhigte sie Bryant. »Wir haben jetzt alle Verletzten ausgeflogen. Es hat letzte Nacht keine Toten gegeben.«
»Was ist mit Caitlin, Maya und Bicki?« fragte Trumbo. »Haben die das Gemetzel überlebt?«
»Ja«, erwiderte Will Bryant.
»Scheiße«, fluchte Trumbo herzhaft.
»Sie sind bei Sonnenaufgang alle zusammen in Mayas Jet abgeflogen«, erklärte Trumbos Sekretär. »Sie hatten Jimmy Kahekili bei sich.«
»Den hawaiischen Riesen?« sagte Trumbo. »Warum?«
»Sie sprachen davon, der Hawaiischen Befreiungsfront Geld zu geben, damit die ein Attentat auf Sie verüben«, antwortete Will Bryant.
Eleanor schaute sich um. »Was ist mit den Japanern?«
»Die haben sich aus dem Staub gemacht, noch bevor die Sonne aufgegangen war«, erklärte Trumbo. »Die sind mittlerweile schon halb wieder in Tokio.«
»Das Geschäft ist geplatzt?« meinte Cordie.
Byron Trumbo lachte. »Sie haben etwas davon gemurmelt, mich auf fünfunddreißig Millionen Dollar zu verklagen.«
»Was genau hat sie im Endeffekt vertrieben?« fragte Eleanor. »Das Erdbeben? Der Aufruhr hier? Die immer näher kommenden Lavaströme?«
Trumbo grinste. »Nichts von alledem, ehrlich gesagt. Cordie, erinnern Sie sich noch daran, wie wir Sunny Takahashis Geist zurück in seinen Körper getrieben haben?«
»Klar.« Cordie trank gerade ihre zweite Tasse Kaffee.
»Nun, ich habe ihn in solcher Eile aus der Vin-de-Pays-Flasche gekippt, daß ich ganz vergessen habe, daß da zwei Geister drin waren. Später, als wir uns dann Dillon vorgenommen haben, erinnern Sie sich da noch, wie schwer es war, den beschissenen Geist in die Füße zu bekommen?«
»Ja«, erwiderte Cordie.
Will Bryant sah Eleanor an. »Sollten sich normale, vernünftige Menschen so etwas anhören?«
»Mich dürfen Sie das nicht fragen«, gab Eleanor zurück. »Ich war dabei.«
»Was ist nun mit den Geistern?« fragte Cordie. Sie hatte sich umgezogen und trug nun ein weißes Baumwollkleid, das ihr erstaunlich gut stand.
»Wir haben die falschen Geister in die falschen Körper gesteckt«, erklärte Trumbo. »Also habe ich Sunny zurück zu seinen liebenden Freunden geschleift, weil ich dachte, danach würde Sato so gut wie alles unterschreiben, und plötzlich fängt Takahashis Stimme an zu reden wie Dillon. Dann kommt Dillon herein und stammelt irgend etwas auf japanisch. Und dann ist mit einem Schlag die Hölle losgewesen.«
Die vier genossen einen Moment lang das Morgenlicht über den verbliebenen Kokospalmen.
»Haben Sie die Sache wieder ins Lot gebracht?« fragte Cordie.
»Nö«, erwiderte Trumbo. Er trat an die Brüstung und reckte sich. »Dillon und Sunny haben beide entschieden, daß ihnen ihre neuen Körper gefallen. Sie werden sie eine Weile ausprobieren.«
Will Bryant schüttelte den Kopf.
Trumbo drehte sich um und betrachtete seinen Sekretär. »Habe ich Sie nicht gestern nacht gefeuert?«
»Nun, um genau zu sein, nein«, sagte Bryant. »Nachdem die Japaner durchgedreht sind und Sie und ich uns ein paar Drinks genehmigt hatten, haben Sie mir gesagt, daß ich wie ein Sohn für Sie wäre.«
»Quatsch«, entfuhr es Trumbo.
»Daran zweifle ich nicht«, erwiderte Will Bryant. »Aber Sie haben es gesagt. Außerdem haben Sie gesagt, jemand, der eingewilligt hätte, zu einem Zehnzentnerschwein in diese Höhle zu gehen, wäre zu blöd, um für Sie zu arbeiten, also wurde ich nicht gefeuert.«
Trumbo kratzte sich am Kopf. »Scheiße.«
Eleanor ließ ihren Blick über die verwüsteten Überreste des Festbanketts schweifen. »Was bedeutet das, Mr. Trumbo? Finanziell, meine ich?«
Trumbo zuckte mit den Achseln. »Finanziell? Ich vermute, finanziell bedeutet das, daß ich erledigt bin. Ich vermute, es bedeutet, daß meine Exfrau mich auf die Schlachtbank führen wird und meine Innereien als Strapsgürtel kriegt, und das Mauna Pele gleich dazu. Ich vermute, es bedeutet, daß ich noch mal von vorne anfangen muß, nicht wieder von ganz unten, aber vom Konkursgericht.« Unvermittelt grinste er Cordie an. »Nicht das schlimmste Schicksal, was?«
Cordie stellte ihre Kaffeetasse ab. »Nicht das schlimmste Schicksal, By. Und auch nicht die einzige Alternative. Was hat Satos Gruppe Ihnen geboten, als es ans Eingemachte ging? So um die
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