Die Feuer von Eden
erwiderte Will. »Offenkundig ist es Jahrzehnte her, seit...«
»Ja, ja«, fiel ihm Trumbo ins Wort. »Wir werden es zu unseren Lebzeiten wohl nicht noch einmal erleben — hat das nicht unser Vulkan-Fuzzi, Hastings, gesagt?« Er schaltete sein Mikro wieder ein. »Steve, sind Sie noch dran, Junge?«
»Ja, Sir«, sagte Stephen Ridell Carter, der fünfzehn Jahre älter als Byron Trumbo war.
»Hören Sie, geben Sie uns vierundzwanzig Stunden. Führen Sie eine hotelinterne Suche durch, stellen Sie das ganze Anwesen auf den Kopf, tun Sie, was immer nötig ist, um Eindruck zu schinden. Dann rufen Sie die Cops. Aber geben Sie uns wenigstens vierundzwanzig Stunden, bevor Sie die Bombe hochgehen lassen, okay?«
»Ja, Sir.« Carter klang alles andere als glücklich.
»Und richten Sie die Präsidentensuite und die Fürstensuite her«, sagte Trumbo. »Ich werde heute abend eintreffen, und die Sato-Gruppe sollte um denselben Dreh ankommen.«
»Hier, Sir?« Carter schien mit einem Schlag hellwach.
»Ja, bei Ihnen, Steve, und wenn Sie Ihre einprozentige Provision bei diesem Deal kassieren wollen, ganz zu schweigen von Ihrer netten Abfindung zum Abschied, dann sollten Sie lieber dafür sorgen, daß alles schön sauber und geregelt läuft, während wir den Vulkan bewundern und den Deal abschließen. Dann — sobald unsere Anwälte mit dem Kleingedruckten fertig sind — können Sie meinetwegen den Axtmörder auf die Japse loslassen. Aber nicht, bevor der Deal unter Dach und Fach ist, comprende?«
»Ja, Sir«, erwiderte die Stimme gepreßt, »aber es ist Ihnen doch bewußt, daß nur noch knapp zwei Dutzend Gäste hier sind, Mr. Trumbo? Die Publicity war sehr schlecht... ich meine, den Sato-Leuten wird auffallen, daß gut fünfhundert Zimmer und hales leerstehen. Ich meine...«
»Wir erzählen ihnen einfach, wir hätten die Anlage ihnen zu Ehren geräumt«, erklärte Trumbo. »Wir erzählen ihnen, wir wollten uns nicht die Gelegenheit entgehen lassen, den Scheißvulkan zu sehen. Es ist mir egal, was für einen Bären wir ihnen aufbinden, solange wir ihnen nur diesen verdammten Kasten andrehen können. Sie sehen zu, daß Sie die Sache unter den Teppich kehren, bis wir alle da sind, Steve.«
»Ja, Sir, aber ich denke, daß...«
Trumbo schaltete sein Telefon ab. »Will, der Hubschrauber soll in zwanzig Minuten auf dem Dach sein. Rufen Sie den Flugplatz an, und sagen Sie denen, die Gulfstream soll bereitstehen, wenn ich ankomme. Holen Sie sich Bobby an die Strippe, und sagen Sie ihm, wenn ihm was an seinem Job liegt, soll er dafür sorgen, daß die Sato-Gruppe ihr Reiseziel ändert und glücklich damit ist. Und dann rufen Sie Maya an... nein, das mache ich selbst... Sie rufen Bicki an und sagen ihr, daß ich für zwei, drei Tage weg bin. Sagen Sie ihr nicht, wo ich bin. Die andere Gulfstream soll sie abholen und nach Antigua fliegen, und sagen Sie Bicki, ich komme nach, sobald ich erledigt habe, was immer ich angeblich tue. Denken Sie sich was aus. Und... Scheiße, wo ist Cait?«
»Hier in New York. Sie besucht ihre Anwälte.«
Trumbo schnaubte unflätig. Er ging in das Glas- und Marmorbadezimmer hinter dem Büro. Eine Wand der Duschkabine bot Ausblick über den Park. Trumbo zog sich Shorts und T-Shirt aus und drehte das Wasser auf. »Der Teufel soll ihre Anwälte holen. Der Teufel soll sie holen. Sorgen Sie einfach dafür, daß sie keinen Wind davon bekommt, wo ich bin oder wo Maya ist, okay?«
Will nickte und folgte seinem Boß ins Badezimmer. »Mr. T., der Vulkan ist wirklich sehr aktiv.«
Trumbo reckte den Kopf und die behaarten Schultern aus dem Wasser. »Was?«
»Ich sagte, der Vulkan führt sich recht merkwürdig auf. Dr. Hastings sagt, die seismische Aktivität sei die stärkste entlang des Südwestgrabens seit den zwanziger Jahren... vielleicht die stärkste in diesem Jahrhundert.«
Trumbo hob die Achseln und hielt den Kopf wieder unter den Wasserstrahl. »Und?« brüllte er. »Ich dachte, wenn der Vulkan aufmuckt, würden die Touristen in Scharen herbeiströmen, oder?«
»Ja, aber es gibt da ein Problem mit...«
Trumbo hörte nicht zu. »Ich werde vom Flugzeug aus mit Hastings reden«, brüllte er, das Gesicht im Wasserstrahl. »Sie rufen Bicki an. Sagen Sie Jason, er soll in fünf Minuten meinen Koffer für Hawaii bereit haben, und lassen Sie Briggs wissen, daß nur er mitkommen wird. Ich will die Japse nicht mit einem Heer von Leibwächtern verschrecken.«
»Ist es denn klug...«, setzte Will an.
»Kommen
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