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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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antwortete Mendell und verzog schmerzlich das Gesicht. »Sie ließ einen Piraten … daran aufhängen und durchs Wasser ziehen. Nach einer halben Kerze war die Schlinge leer und der Pirat verschwunden. Es mag auch an den Haien gelegen haben, dass wir ihn nicht mehr wiedersahen.«
    Ich seufzte und wandte mich an Angus. »Hörst du mich?«, fragte ich ihn.
    »Ich bin nicht taub.«
    »Gut, dann hast du auch sie gehört. Halte dich daran«, wies ich ihn an. »Wir werden durch dich noch Ärger bekommen.«
    »Ich finde es ungerecht.«
    »Was?«, fragte Serafine. »Dass du erwischt wurdest, wie du einem anderen Hörner aufgesetzt hast?«
    »Nein«, meinte Angus und sah traurig wie ein Hund aus verquollenen Augen zur Tür. »Dass ich unter diesen Umständen die Frau kennenlerne, von der ich meine Kinder haben will und die ich bis an mein Ende lieben werde!«
    Wir schauten ihn allesamt fassungslos an, sogar Zokora hob eine Augenbraue.
    »Du hast gesagt, sie war eine Tänzerin und hat einen anderen geheiratet. Dass du sie liebst, davon …«, begann Serafine, doch Angus schüttelte stur den Kopf.
    »Doch nicht die! Als sie noch tanzte, war die halbe Stadtgarde bei ihr zu Gast. Und es würde mich nicht wundern, wenn es immer noch so ist! Nein, ich meinte sie !«
    »Wen?«, fragte Mendell verblüfft, dann weiteten sich seine Augen. »Ihr könnt doch nicht den Schwertmajor meinen!«, stieß er dann entgeistert hervor. Ich sah sprachlos auf Angus herab. Zokora blinzelte zweimal, als sie das hörte, und ließ sogar ihr Buch sinken.
    »Doch«, meinte Angus niedergeschlagen und sah trübe zu Boden. »Sie … sie ist es. Ich weiß es. Meine Modder hat es mir gesagt.«
    »Deine Mutter?«, fragte Serafine und musterte unseren doppelt niedergeschlagenen Nordmann mit einem seltsam faszinierten Blick.
    »Sie sagte, ich soll auf die Frau warten, die mir furchtlos ins Auge blickt, sich nicht von Worten beeindrucken lässt oder Prahlereien. Die kein Interesse hat an Reichtümern oder Stand und Namen, sondern nur an einem, einem Herz, das treu sein kann bis in den Tod.« Angus schaute traurig zu uns auf. »Sie ist die Frau. Ich weiß es einfach. Sie ist meine Bestimmung.« Er ließ niedergeschlagen den Kopf sinken. »Aber sie hasst mich und will mich hängen lassen. An den Eiern auch noch!«
    Mendell schaute ihn zuerst noch fassungslos an, dann fingen seine Mundwinkel an zu zucken und er lachte lauthals.
    »Es ist nicht lustig«, protestierte Angus aufgebracht. »Ich kann doch auch nichts dafür! Ich sah sie, und … Götter, wie bin ich verflucht!«
    Mendells Mundwinkel zuckten noch immer. »So schlimm ist es nicht«, meinte er und warf mir einen schnellen Seitenblick zu. »Am Anfang bestand sie auch darauf, den General hängen zu lassen. Das Gute an unserem Kapitän ist, dass sie imstande ist, über ihren eigenen Schatten zu springen, wenn sie einsieht, dass sie nicht im Recht ist. Einen Rat aber solltet Ihr befolgen, Nordmann: Geht ihr nicht aufs Gemüt. Zeigt ihr, wer Ihr seid, ohne sie damit zu belästigen.« Er lachte noch einmal kurz auf. »Ihr werdet das Glück der Götter dazu brauchen, Nordmann, das ist gewiss!« Damit zog er die Tür hinter sich zu und ließ uns zurück. Alle blickten fragend zu mir, sogar Angus hielt sich mit der linken Hand ein Auge auf, um mich besser sehen zu können.
    »Sie wollte Euch hängen lassen?«, fragte Varosch schmunzelnd. »Irgendwie habt Ihr auch vergessen, das zu erwähnen. Erzählt uns doch, wie es dazu kam.«
    Auch Serafine sah mich nun spekulierend an, die Art, wie ihre Mundwinkel sich hoben, gefiel mir gar nicht.
    »Es ist eine lange Geschichte und jetzt wahrlich nicht wichtig«, versuchte ich abzuwiegeln, bevor sie mich noch mehr in die Ecke drängten.
    Ich war aufs Achterdeck geflüchtet, lehnte wie üblich neben der großen Hecklaterne und sah dem Mondlicht zu, wie es auf den Wellen spielte. Neben mir stand Serafine.
    »Was ist?«, fragte ich sie. »Was liegt Euch auf dem Herzen?«
    »Ihr … du … kommst mir manchmal so vertraut vor, dass ich vergesse, wer du bist«, sagte sie leise. »Warum bist du immer so formell? Darf ich das fragen?«
    Ich tastete meine Taschen nach meiner Pfeife ab und fluchte leise, dann sah ich, dass Serafine mir Pfeife und Beutel hinhielt.
    »Ihr habt sie unten liegen lassen.«
    »Danke«, meinte ich und stopfte mir meine Pfeife, während ich nach Worten suchte. »Du kannst ruhig beim Du bleiben. Es macht mir nichts aus.« Ich setzte den Tabak in Brand. »Es ist

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