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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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im Keller neue Fußspuren gab, aber offenbar noch immer niemand auf die Idee gekommen war, in der Zisterne nachzusehen. In unserem geschwächten Zustand fiel es uns nicht leicht, dorthin zu gelangen, aber die Belohnung war groß, denn dort lag unsere gesamte Ausrüstung, darunter auch vier große Wasserbeutel, die mir in diesem Moment wie ein Geschenk der Götter vorkamen. Ein etwas kleinerer Wasserschlauch, reich bestickt mit dem Totem ihres Clans, lag neben Zokoras Bettstatt. Artin bückte sich und nahm den Beutel auf, um ihn sich genauer zu betrachten.
    »Ihr habt machtvolle Verbündete«, sagte er mit einem Blick zu mir, legte den Wasserbeutel wieder zurück und nahm sich aus einem der anderen Beutel Wasser. Er sah auf die verlassene Bettstatt hinab. »Wollen wir hoffen, dass sie noch leben.«
    Das hoffte ich auch.
    Etwas später saßen Leandra und ich am Spalt und schauten auf den Hafen hinaus, der wohl selbst zu seiner besten Zeit niemals solchen Betrieb gesehen hatte. Wir hatten Marcus notdürftig versorgt und gewaschen, jetzt lag er auf Serafines Bett und schlief unruhig. Artin saß mit dem Rücken an der Wand und schien zu meditieren.
    Wir hatten keine Wache aufgestellt, es wäre auch sinnlos. Wir würden sie hören, wenn sie kamen, dann galt es, beherzt nach dem Seil zu greifen, das hier lag.
    Aber vorerst blieben wir hier, es war heller Tag und so übel, wie die Hitze des Vulkans uns mitgespielt hatte, würden wir jedem auffallen, der uns begegnete. Besser, wir warteten auf die Nacht. Ich hoffte außerdem, dass jemand von den anderen zurückkehren würde.
    Keiner von uns war dem Vulkan ohne Verbrennungen entkommen, selbst ich betrachtete Leandras Blitz als das kleinere Übel: kaum eine Stelle, wo die Haut nicht spannte oder brannte. Leandra hatte ihre Rüstung geholfen und auch das Tuch, das sie sich um Mund und Nase gebunden hatte, aber auch sie zeigte Verbrennungen an Händen, Stirn und Nacken.
    Sofern es möglich war, hatten wir uns sorgfältig gewaschen und mit den Sachen der anderen neu eingekleidet, Leandra hatte in Serafines Packen einen Rock und eine Weste aus Leder gefunden, die ich zuvor nie gesehen hatte.
    »Die größte Gefahr ist Wundbrand«, hatte mir Leandra mitgeteilt, als sie sorgfältig meine Brandwunden mit Salbe bestrich. »Wir werden Glück brauchen, um nicht dem Fieber zum Opfer zu fallen.« Sie schaute zu Marcus hinüber und runzelte die Stirn. »Er … er braucht einen Heiler, um zu überleben. Einen guten noch dazu.«
    Beinahe hätte ich ihr entgegnet, dass es um den Piraten nicht schade war, doch das stimmte nicht. Diese letzten Kerzen hatten mein Bild von ihm zurechtgerückt. Wir schuldeten ihm unser Leben.
    Jetzt saß sie neben mir, an mich gelehnt, und sah zu, wie dort unten ein Schiff nach dem anderen beladen wurde.
    »Da sind wir den ganzen weiten Weg hierhergekommen«, sagte sie leise, »nur um zu sehen, wie das Alte Reich untergeht. Der Nekromantenkaiser war uns in allen Dingen einen Schritt voraus.«
    »Noch ist nicht alles verloren«, sagte ich beschwichtigend. »Jeder, der Askir gesehen hat, berichtete mir, dass es nicht möglich ist, die Stadt einzunehmen.«
    »Hast du vergessen, dass Kolaron seine Truppen mit Magie dorthin senden will?«, fragte sie. »Es ist unvorstellbar, welche Macht er besitzen muss, um zehn Legionen allein mit der Kraft seines Willens durch ein Portal nach Askir zu schicken. Es widerspricht den Gesetzen der Magie. Kein Mensch kann hoffen, solche Magie zu fassen und zu leiten, ohne dabei zu verbrennen wie ein Strohfeuer.«
    »Vielleicht geschieht genau das«, hoffte ich, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht, wie er das fertigbringt, aber er wird es tun.« Sie schaute zu mir auf. »Er muss es tun, sein ganzer Plan hängt davon ab. Wenn er Askir nicht nimmt, werden sich diese Truppen an den Mauern der Reichsstadt zerreiben. Askir ist nicht Kelar.« Sie zeigte auf die Flotte unter uns. »Es ist eine riesige Armee, eine gewaltige Anzahl an Schiffen, und doch sind es nur zwei Legionen. Er muss Askir nehmen, sonst gerät sein Plan ins Stocken.«
    »Hat dir Celan mehr von den Plänen Kolarons erzählt?«, fragte ich sie vorsichtig.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nichts Wesentliches, nein. Es schien mir nur so, als ich den Reif noch trug. Wann die Flotte segelt, die Aufstellung der Truppen, solche Dinge. Nichts, was uns helfen könnte, ihn jetzt noch zu besiegen. Und es ist gewiss kein Ausgleich für das, was er mir antat.« Sie schaute mir

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