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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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schleuderten oder mit Reiterlanze und Bogen Tod und Verderben über unsere Feinde brachten.
    Eben noch hatte ich die Schlacht für verloren gehalten, aber nur einen Lidschlag später hatte sich die ganze Lage ins Gegenteil verkehrt. Fast ein Drittel der gegnerischen Soldaten lag blutend oder sterbend danieder, der Rest versuchte sich zu sammeln, doch allein die wütenden Schreie der Greifen brachen jede Moral. Nur hier und da stand ein Soldat noch fest – und wurde im nächsten Moment niedergemäht.
    Ein Teil der Greifen verfolgte die Fliehenden, während eine Dreiergruppe unweit von mir landete. Ich erkannte diese unerbittlichen Kriegsmasken, dieses wehende Haar, die glänzenden Rüstungen. Es waren niemand anders als Imra, der Prinz der Elfen, seine Gemahlin Lasra und der stumme Elf Reat, dessen Vater mir eben noch angeboten hatte, mich in diese letzte Schlacht zu begleiten.
    Hinter ihnen, an den Sätteln festgebunden, sah ich Zokora, Serafine und sogar Angus. Zokora nickte mir nur zu, als wären wir uns soeben zufällig auf der Straße begegnet, Angus lachte laut, und Serafine strahlte übers ganze Gesicht vor Freude, mich lebend zu sehen.
    Seltsam unberührt stand Fürst Celan da. Er schaute zu, wie seine Soldaten starben, dann wie die anderen Greifen in einem Kreis um uns herum landeten.
    Er sah auf und an mir vorbei, und ich folgte seinem Blick: Dort trat gerade Leandra aus dem zerfallenen Tor des alten Turms.
    Lasras Greif, auf dem auch Serafine ritt, erhob sich kurz in die Luft und ging neben Leandra nieder, Serafine lehnte sich weit aus dem Sattel des stolzen Tieres und reichte Leandra etwas, das sie wohl nicht weniger vermisst hatte als ich meine eigene Klinge.
    Sie nahm Steinherz entgegen, dann kam sie gemessenen Schritts zu mir und schenkte mir ein schmales Lächeln. »Hast du das alles so geplant?«
    Ich schüttelte den Kopf, ich hatte jemand anderen in Verdacht und blickte zu Serafine, die Celan mit gerunzelter Stirn musterte.
    »Er gehört mir«, teilte mir Leandra freundlich mit. »Ich brauche es, damit ich schlafen kann.« Sie sah mir offen in die Augen. »Auch dafür, damit ich weiter in deinen Armen liegen kann.«
    Ich hätte gern widersprochen, aber wie hatte ich selbst zu Angus gesagt? Ein kluger Mann wählte seine Schlachten mit Bedacht.
    »Für den Fall, dass er gewinnt, warte einen kurzen Moment, bevor du zu Soltar gehst«, sagte ich leise zu ihr. »Ich werde ihn dir umgehend nachschicken.«
    »Er wird nicht bei Soltar landen«, sagte sie mit einem harten Lächeln und ging weiter, Steinherz lose in der Hand und noch in der Scheide.
    »Ihr wollt Euch gegen mich stellen?«, fragte Celan, als er erkannte, dass es Leandra sein würde, die ihm entgegentrat. »Ihr seid von Sinnen, wisst Ihr das? Ihr kennt doch von allen am besten meine Macht!«
    »Aber Ihr nicht meine«, entgegnete sie.
    »Schaut Euch um«, höhnte Celan. »Dieses Spiel hier, diese Ehre, die Ihr mir erweist, dieser Unsinn ist es, der Euch den Sieg in diesem Krieg kosten wird.« Er schüttelte den Kopf und wirkte wahrhaftig erstaunt. »Ihr wisst, wie dumm es ist, sich persönlich gegen mich zu stellen. Vernünftiger wäre, wenn Ihr mich erschlagen lasst. So aber besteht die Gefahr, dass Eure ganzen Träume und Eure ganze Hoffnung auf meiner Klinge enden werden. So ein törichtes Gehabe … Das ist es, was Euch den Untergang bringen wird!«
    »Aber Ihr werdet es nicht mehr erleben«, teilte Leandra ihm mit und zog Steinherz aus der Scheide.
    Anders als Seelenreißer war Steinherz ein mächtiger Anderthalbhänder, ein Bastardschwert mit geschweifter Klinge und langem Griff, in dessen Heft zwei Rubine bösartig funkelten. Ein solches Schwert war deutlich schwerer als ein Langschwert, und es brauchte Kunst und Kraft, es zu führen.
    Beides besaß Leandra in hohem Maße, aber Steinherz war mehr als nur ein Schwert. Es war Boron geweiht, das Schwert eines Paladins. Ein Richtschwert, das mit seinem steinernen Herzen Gerechtigkeit verlangte und jeden Schwur auf seine Klinge bis zum Letzten umsetzen würde, auch wenn es Generationen dauern sollte.
    Irgendwann, so hatte Leandra auf diese Klinge geschworen, würde sie Kolaron mit Steinherz richten, und wenn sie es nicht tat, würde ein anderer diese Klinge führen.
    Auch Celan zog sein Schwert, doch sein erster Angriff war anderer Natur: Ein gleißender, flammender Strahl aus brennender Magie schoss Leandra entgegen, aber Steinherz lenkte die Magie zur Seite ab, als wäre sie ein Pfeil, den er

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