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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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scheitert man immer«, meinte ich. »Was genau ist der Plan? Und was hat es mit diesem Drachenfeuer auf sich?«
    »Drachenfeuer ist eine Paste, die wir auf unsere Bolzen schmieren und anzünden«, erklärte Mendell. »Es ist nicht leicht, sie herzustellen, sie kann sich selbst entflammen. Brennt sie einmal, kann man sie nicht löschen. Diese Paste brennt auch unter Wasser. Unsere Alchemisten liefern sie uns in zwei Töpfen, deren Inhalt man in einem genauen Verhältnis mischen muss. Wenn Devon und Amos einen Fehler machen, sind wir es, die brennen. Daraus folgt Elgatas Plan. Sie will dieses schwarze Schiff abfackeln. Wenn unsere Brandbolzen treffen, wird der Wind das Feuer zu einem Feuerbrand anfachen, der nicht zu löschen ist.«
    »Klingt einfach«, sagte ich.
    Er lachte. »Damit habt Ihr sicher recht«, meinte er und trat an den Steuermann heran. Der warf das große Rad herum, während Mendell weitere Befehle nach vorn rief. Wieder wurden Taue gestrafft und andere gelöst. Es ging wohl darum, den Wind bestmöglich einzufangen. Wenn das Schiff seinen Kurs ändern wollte, mussten auch die Segel anders gesetzt werden. Es war ohne Zweifel eine Kunst.
    Ich lehnte mich an die Reling und sah zu, wie die schattenhaften Gestalten die Strickleitern zu den Masten hochstürmten oder an Tauen zogen, alles ohne genau sehen zu können, was sie taten. Ich mochte mich ein wenig an die See gewöhnt haben, aber ein Seefahrer würde ich nie werden.
    Die Schneevogel war im Vergleich zur Lanze ein großes Schiff, dennoch fühlte ich mich an Bord eingesperrt. Wie der Admiral schon gesagt hatte: Über Wasser konnte man nicht marschieren.
    Beinahe hätten wir das schwarze Schiff verfehlt, wäre nicht etwas Absonderliches geschehen. Mitten in der Nacht tauchte plötzlich eine Reihe von gut zwanzig trübrot glühender Punkte am Himmel auf. Elgata, die ihr Sehrohr zur Hand hatte, sah sie als Erste und fluchte laut und ausdauernd. Ich war beeindruckt; den Fluch mit dem Esel und der Meerjungfrau kannte ich noch nicht. Wortlos reichte sie erst das Rohr an Mendell weiter, und der dann, nach einem unterdrückten »Götter!«, auch an mich.
    Wie üblich hatte ich Schwierigkeiten, bis ich das Rohr richtig ausgerichtet hatte. Es waren Wyvern, dunkle Schatten gegen den dunklen Himmel. Es waren kaum Einzelheiten zu erkennen. Sie hielten Körbe aus Draht in den Krallen, darin lagen rotglühende eiserne Wurfpfeile. Gerade als ich einen der Wyvern im Bild hatte, senkte das Tier den langen Hals und blies ein heißes Feuer auf den Korb in seinen Krallen, gleich darauf taten die anderen Wyvern es ihm gleich, und für einen Moment wurde der Himmel von Feuer erhellt und zeigte uns diese Bestien in einem unheilvollen roten Licht. Jeder sah sie diesmal, und die Besatzung konnte ihr Entsetzen nicht verbergen. Gebete und leise Flüche wurden hervorgestoßen, bis Mendell vortrat und Ruhe befahl.
    »Dort«, meinte Elgata und wies mit der Hand in die Schwärze. Zuerst sah ich es nicht, dann plötzlich fügte sich das Bild zusammen: ein riesiger Schatten in der Dunkelheit. Ein roter Schein spielte auf dem Bug und dem Heck, dort wo Platz für weitere Ballisten gewesen wäre. Ich verstand, warum sie fehlten: Die Wyvern brauchten diesen Platz. Und etwas anderes ergab nun auch Sinn: die Beschwerde der Piraten über den hohen Nahrungsverbrauch dieser Schiffe.
    »Ihr hattet recht«, sagte Elgata hart, als sie die Hand nach dem Rohr ausstreckte. Ich reichte es ihr zurück. »Es war eine Falle, aber sie gestaltet sich anders, als wir dachten. Götter, diese Wyvern lassen glühende Bolzen auf die Schiffe herabfallen!«
    Ich konnte nur fassungslos den Wyvern nachschauen, wie sie mit ihrer todbringenden Last davonflogen.
    »Seeschlangen!«, rief Elgata mit lauter Stimme. »Wir haben gesehen, was sie unseren Kameraden zugedacht haben, aber wir geben ihnen ihre eigene Medizin zu schlucken! Wir haben nur wenig Zeit, bis diese Bestien zurückkehren, lasst sie uns nutzen!«
    Die Seeschlangen brachen in ein donnerndes »Aye, Aye, Ser!« aus.
    Das Schiff schwenkte herum, Mendell war selbst am Ruder, der Steuermann stand neben ihm bereit. Drei weitere Soldaten hielten schwere Schilde hoch, um das Steuerrad zu schützen.
    Wie ein wildes Biest stob die Schneevogel an den Riesen heran, der uns offenbar noch nicht gesehen hatte. Auf dem Deck knieten die Soldaten in drei Reihen nieder und legten sorgsam Bolzen auf ihre Armbrüste.
    Elgata stand neben Mendell, ihr Gesicht eine harte Maske in

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