Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
Mittel finden und ihn nicht aus den Händen eines Mannes entgegennehmen, dessen Herz so finster ist, dass er das Blut seiner eigenen Leute vergießen würde, um seine verabscheuungswürdigen Ziele zu erreichen.«
»Verstehe.« Ronan atmete tief aus, denn jetzt verstand er wirklich. »Und nun, da Ihr dafür gesorgt habt, dass der Stein nicht noch mehr Macht verliert, werdet Ihr uns auch weiter heimsuchen?«
»Natürlich werden wir unsere Suche fortsetzen - wie wir es seit undenklichen Zeiten tun.«
»Und wenn ich Euch nun sage, dass ich nie wirklich an die Existenz des Steins geglaubt habe? Oder dass mein Vater und Großvater und alle vor ihnen nach ihm gesucht haben, ohne ihn zu finden?«
»Dann würde ich antworten, dass ihre Misserfolge für uns nichts ändern. Der Stein existiert, und wir werden ihn zurückbekommen.«
Nach diesen Worten trat Dungal Tarnach vor und streckte Ronan seine Hand hin. »Ich möchte Euch noch sagen, dass ich Euch alles Gute für den Kampf mit Eurem Verräter wünsche.«
Ronan nahm die Hand des Mannes und drückte sie fest. »Und ich ... ich danke Euch für die Warnung.«
»Es wird die einzige bleiben. Wenn wir uns das nächste Mal begegnen, wird es keine freundlichen Gespräche geben. Aber ...« Für einen winzigen Moment lang wurden seine Augen wieder blau. »Es war mir ein Vergnügen, Euch heute hier zu sehen. Ihr seid ein anständiger Mann, Ronan MacRuari. In einem anderen Leben hätten wir vielleicht Freunde werden können.«
Kaum waren die Worte über seine Lippen, drehte Dungal Tarnach sich um und ging davon. Er verschwand zwischen den Bäumen auf der anderen Seite der Lichtung und ließ Ronan dort allein zurück.
Ronans Zorn brach sich Bahn, schien von allen Seiten auf ihn einzudringen und ihm die Luft abzuschnüren.
»Bei allem, was mir heilig ist, ich kann's nicht glauben«, brüllte er, fuhr herum und stürmte durch das Unterholz.
Mit wild klopfendem Herzen rannte er den schmalen Pfad zum Steg hinunter und sprang in das kleine Ruderboot, bevor ihm Zeit blieb, Dungal Tarnachs Worte anzuzweifeln.
Denn tief im Innersten wusste er, dass Dungal Tarnach die Wahrheit gesagt hatte.
Ronan konnte nur hoffen, dass der alte Mann sich nicht irrte.
Denn wenn er sich irrte, dann war Ronan kurz davor, einen Unschuldigen zu töten.
15. Kapitel
S tunden später fragte Gelis sich, wie viel länger Anice wohl noch brauchen würde, um Dares größtem Luxus einen Besuch zu machen ... einem Kämmerchen mit einem Abtritt, der ausschließlich den Frauen vorbehalten war.
Die in der dicken Turmmauer eingebaute Kammer verfügte über einen mit Mosaik gefliesten Boden und nicht nur einen, sondern sogar zwei Frischluft spendende Fensterschlitze. Ein Korb neben dem Abort enthielt einen ordentlichen Vorrat an frischem, wohlriechendem Torfmoos, während auf einem Eckregal eine große Kanne mit kühlem, parfümiertem Wasser und ein kleines Gefäß mit Lavendelseife standen, die den Reiz des kleinen Raumes noch erhöhten.
Ganz zu schweigen von den üblichen Annehmlichkeiten.
Es hieß, die kleine Kammer, der ganze Stolz der Dare'schen Damen, sei von Valdars Mutter entworfen worden, einer Frau von wikingischer Abstammung, die, soweit man sich erinnern konnte, ihrer Zeit weit voraus gewesen war.
Gelis, die sich vor der Kammer versteckt hielt, dachte voller Dankbarkeit an die Frau aus dem hohen Norden und war froh, dass sie so viel Wert auf Ungestörtheit und Bequemlichkeit gelegt hatte.
Denn beides erleichterte ihr das lange Warten.
Auch wenn ihre überempfindliche Nase im Moment zu sehr unter dem vor der Kammer herrschenden Geruch litt, um die Annehmlichkeiten eines Abtritts würdigen zu können.
Gelis hoffte nur, dass niemand Verdacht geschöpft oder ihren Plan gar erraten hatte, als sie Kopfschmerzen vorgeschützt und den großen Saal verlassen hatte.
Sie sprach auch ein Gebet - nicht ohne sich auch vor den alten Göttern zu verneigen -, dass Anice bald herauskommen möge.
Weil ihre Nase den strengen Geruch vor der kleinen Kammer nicht mehr lange ertragen würde.
Aber dann öffnete sich die Tür, und Gelis sprang auf, packte Anice am Arm und zog sie aus dem aufdringlichen Geruch der Kammer mit sich zur Turmtreppe.
»Mylady!« Anice starrte sie aus großen Augen an. »Ihr habt mich zu Tode erschreckt!«
»Ich muss mit dir reden.« Gelis hielt den Arm des Mädchens fest und zog sie noch tiefer in den Schatten. »Ich muss wissen, wohin der Rabe heute Morgen geritten ist und warum alle
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