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Die Feurige Braut Des Highlanders

Die Feurige Braut Des Highlanders

Titel: Die Feurige Braut Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Anice die Wahrheit sagte, stand ihr im Gesicht geschrieben.
    Ratlos bahnte sich Gelis einen Weg durch die am Boden liegenden Kleider und ging zu dem leeren Tisch. Kein Krümel beeinträchtigte den Glanz seiner blitzsauberen, vom Alter dunkel gewordenen Oberfläche.
    Es hing allerdings tatsächlich noch der Geruch von Hammelbraten in der Luft.
    Schwach nur, aber unverkennbar.
    Gelis schnupperte und nahm nun auch einen Anflug des zarten Dufts von Ingwer wahr.
    »Könnte es sein«, wandte sie sich erneut an Anice, »dass die Burghunde das Essen gestohlen haben?«
    Gelis hatte die großen, struppigen Tiere gesehen, die bei ihrer Ankunft die Burgtreppe hinuntergestürmt waren, um sie zu begrüßen. Ihr Vater hielt sehr ähnliche Hunde, und sie waren bekannt dafür, dass sie weit größere Mengen an Essen verputzten, als Anice ihr beschrieben hatte. Wahre Meister im Stehlen, konnten sie einen üppig gedeckten Tisch leerfressen und wieder verschwunden sein, bevor das wachsamste Auge etwas bemerkte.
    Aber Anice schüttelte den Kopf.
    »Die Hunde können es nicht gewesen sein«, sagte sie, als wäre sie sich dessen völlig sicher. »Sie gehen nie in dieses Zimmer. Keiner von ihnen. Sie haben Angst ...«
    »Vor dem Herrn?«, warf Gelis ein und zog die Augenbraue hoch. »Niemand könnte ihnen das verdenken«, sagte sie scharf, da sie sich diesmal nicht beherrschen konnte. »Ich habe nie einen kaltherzigeren, gefühlloseren Mann gekannt.«
    »Denkt nicht zu schlecht von ihm, Mylady.« Das Mädchen wagte sich ein paar Schritte weit in das Zimmer. »Er hat Euch keinen sehr freundlichen Empfang bereitet, das gebe ich zu, aber er hatte seine Gründe.«
    »Zweifellos«, stimmte Gelis zu und fuhr mit einem Finger über den glatten Rand des Tischs. »Ein Mann, der schon zweimal verheiratet war, hat immer Gründe. Entweder um sich eine neue Frau zu suchen oder einer weiteren Ehe aus dem Weg zu gehen.«
    Des Raben eigene Worte über seine vorherigen Ehen drängten sich ungebeten in ihr Bewusstsein. Genauso kurz und knapp, wie er sie gesagt hatte, klangen sie ihr jetzt wieder in den Ohren.
    Und sie dachte daran, wie verschlossen seine Miene gewirkt hatte, als er die Worte ausgesprochen hatte.
    Ist es so schwer zu glauben, dass ich keine dritte Ehe will?
    Gelis straffte die Schultern, bevor der Gedanke an seine früheren Ehefrauen ihr die Stimmung noch mehr verdarben. Schon jetzt dachte sie immerzu an die glücklichen Abende, die er mit ihnen in seinem Schlafzimmer verbracht hatte. Intime Abendessen bei Kerzenlicht an ebendiesem Tisch, an dem sie stand. Endlose Stunden purer, hemmungsloser Sinnlichkeit unter dem Baldachin des breiten Bettes auf der anderen Seite des Zimmers.
    Vielleicht auch das eine oder andere Schäferstündchen auf einem der drei weichen Bärenfelle, die den Boden schmückten.
    Eine leidenschaftliche Balgerei vor dem Kaminfeuer, nackt und mit sinnlichen, heißen Küssen und lustvollen Seufzern.
    Die Art von Fleischeslust und Sinnenfreude, die sie wahrscheinlich nie erfahren würde.
    Jedenfalls nicht mit diesem Mann, der sie so offensichtlich verschmähte.
    Aber sie würde diese Zurückweisung nicht einfach so hinnehmen, beschloss Gelis erbost, nachdem ihr bewusst geworden war, in welche Richtung ihre Gedanken gingen.
    Sie war heraufgekommen, um den Raben zu verführen, aber nicht, um in einem kalten, unaufgeräumten Zimmer herumzustehen und von sinnloser Eifersucht auf zwei gesichtslose, längst in ihrem Grab ruhende Frauen gequält zu werden, die nur Gebete und Mitgefühl verdienten.
    »Macht nicht so ein niedergeschlagenes Gesicht, Mylady.« Anice trat noch ein paar Schritte weiter in den Raum.
    Sehr mutige Schritte für ein so furchtsames junges Mädchen.
    Wie zum Beweis dafür verschränkte sie ihre Finger so fest ineinander, dass ihre Knöchel im Halbdunkel des Zimmers weiß schimmerten.
    »Der Rabe ist in letzter Zeit nicht mehr er selbst«, sagte sie zu Gelis, ohne sie dabei anzusehen. Stattdessen schaute sie durch eines der hohen Bogenfenster hinaus in die regnerische Nacht. Ihr Blick verweilte noch ein paar Momente dort, bevor sie sich über die Schulter nach der Tür umsah.
    »Seine Kälte hat nichts mit Euch zu tun«, erklärte sie. »Er hat ein gutes Herz, das kann ich Euch versichern. Wenn Ihr ihn erst einmal besser kennt, werdet Ihr sehen ...«
    »Ich habe schon mehr gesehen, als du ahnst.« Gelis schnippte ein Stäubchen von ihrem Ärmel. »Die Wahrheit ist, dass ich genug gesehen habe, um ihn besser zu

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