Die Feurige Braut Des Highlanders
und war meine größte Sorge.«
Torcaill sah sehr erfreut aus, als er das hörte.
Mit unnachahmlicher Geschicklichkeit und Eleganz hob er seinen Stab und stieß ihn in einen dünnen Streifen Mondlicht.
»Ich mag vielleicht der letzte Druide sein, der das Symbol des Raben trägt«, verkündete er, »aber ich habe immer noch genügend Macht, um dir und deiner Frau zu dienen.«
Sie ist nicht meine Frau und wird es auch niemals sein, hätte Ronan fast gebrüllt. Aber die Augen des alten Mannes glänzten, und seine manchmal schon gebeugten Schultern wirkten mit einem Mal wieder bemerkenswert gerade.
Als sein Druidenstab plötzlich ein lautes Knistern von sich gab und in einem hellen, silbrig blauen Licht erstrahlte, während Torcaill einen Schutzzauber zu skandieren begann und seine Stimme bei jedem Wort vor Stolz noch lauter wurde, wusste Ronan, dass er diesen Kampf gewonnen hatte.
Selbst wenn es ihn nervte, sich eine Beschwörung anhören zu müssen, die den Zweck hatte, sein Ehebett zu schützen.
Denn schließlich hatte er nicht die Absicht, sein Schlafzimmer mit Lady Gelis zu teilen.
Alles Nötige für ein bequemes Nachtlager erwartete ihn bereits in einer stillen Nische neben der Halle.
Er hatte alle nötigen Vorkehrungen getroffen.
Und so verschränkte er seine Arme vor der Brust, verfolgte die Vorführung des Druiden und zwang sich sogar zu einem anerkennenden Nicken. Vor allem aber verzichtete er darauf, Torcaill darüber aufzuklären, dass seine Bemühungen vergebens sein würden.
Denn Maldreds Fluch und die Bewahrer des Steins waren nicht die größten Gefahren für seine Braut.
Das war er.
Und kein Zauberspruch würde sie vor ihm beschützen.
5. Kapitel
G elis wusste, dass etwas nicht stimmte.
Sie spürte es bei jedem Schritt, den sie tat - immer weiter die gewundene Turmtreppe von Castle Dares hinauf, durch das kalte, triste Treppenhaus der Burg, das nur von dem schwachen Licht einiger zischender Binsenfackeln erhellt wurde, das kaum die Düsternis durchdrang. Nicht, dass die trübe Atmosphäre Gelis etwa störte.
Sie hatte schon Pläne gemacht, wie sie die Trostlosigkeit vertreiben würde.
Insgeheim begrüßte sie die Dunkelheit sogar, weil sie hoffte, belohnt zu werden, wenn sie sie beseitigte.
Oder dass ihre Bemühungen zumindest anerkannt würden.
Leider hatte der Mann, dem sie so unbedingt gefallen wollte, sich nicht mehr sehen lassen, seit er mit dem Druiden fortgegangen war, angeblich weil er den alten Mann wohlbehalten hatte heimbringen wollen.
»Ha!«, schnaubte Gelis beleidigt und stolperte fast über die Säume ihrer Röcke.
Es war ihr Bett, an das Ronan MacRuari heute Nacht denken sollte.
Nicht das eines Graubarts.
So ritterlich und fürsorglich sein Angebot auch war.
Sie raffte ihre hinderlichen weiten Röcke, um schneller gehen zu können, und unterdrückte ein weiteres ärgerliches Schnauben. Nicht Ritterlichkeit hatte den Raben veranlasst, die Festtafel so schnell zu verlassen. Er hatte sich von ihr zurückziehen wollen. Und sie ahnte auch, dass er nicht die Absicht hatte, seinen Schnitzer wiedergutzumachen.
Sie presste die Lippen zusammen. Die Scham über den Affront durchströmte sie - von ihren brennenden Ohren bis hinunter in ihre Zehen.
Das war es, was ihr zu schaffen machte.
Nicht der dunkle Treppenaufgang des Turms.
Und auch nicht, dass die Männer, die noch an der erhöhten Tafel saßen, eine laute und belanglose Diskussion über die Anforderungen und Probleme effektiver Clanführung angefangen und nicht einmal bemerkt hatten, dass sie aufgestanden und gegangen war.
Nicht, um sich zu verkriechen und ihre Wunden zu lecken.
Oh nein.
Sie brauchte nur ein bisschen Zeit für sich, um ihre nächsten Schritte zu überdenken.
Es war nicht leicht, über die Verführung ihres Ehemannes nachzudenken, wenn zwanzig Männer um sie herumsaßen, die über die Disziplinierung fehlgeleiteter Clanangehöriger schwafelten oder darüber berieten, was zu tun war, wenn ein guter Freund und Verbündeter plötzlich ein paar wertvolle Rinder stahl.
Oder über die Vorteile der Vergrößerung des Landbesitzes durch Eroberung oder Vererbung sprachen, gefolgt von einer leidenschaftlichen Diskussion über die hohe Kunst des Führens von Fehden.
Oder wessen Barde die süßesten Harfenklänge hervorbrachte.
Gelis straffte die Schultern.
Harfenklänge! Sie hatte wichtigere, größere Probleme zu klären.
Mit der Absicht, genau das zu tun, zog sie am Ärmel der jungen Dienstmagd, die
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