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Die Feurige Braut Des Highlanders

Die Feurige Braut Des Highlanders

Titel: Die Feurige Braut Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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aufzustampfen. Sich ihre Ungeduld anmerken zu lassen, würde sie nicht weiterbringen.
    Und so musterte sie den Koch stattdessen aufmerksam und konzentrierte all ihre Gedanken darauf, seine Gunst zu erlangen.
    Der Doppelname Hugh MacHugh, mit dem er von allen liebevoll betitelt wurde, passte hervorragend zu seiner außergewöhnlichen Körpergröße.
    Denn groß war er. Ungeheuer groß sogar.
    Mindestens einen Kopf größer als die meisten Männer, mit breiten Schultern und einem nicht weniger beachtlichen Bauchumfang, ließ seine hünenhafte Gestalt sogar den riesigen, gewölbten Ofenraum hinter ihm klein erscheinen.
    Aber Gelis dachte nicht daran, sich einschüchtern zu lassen.
    Auch Hugh MacHugh musste irgendwo eine schwache Stelle haben.
    Die meisten Männer hatten eine.
    Und diejenigen, die keine hatten, waren nicht die Mühe wert.
    Deshalb verengte sie ihre Augen und beobachtete ihn weiter aufmerksam.
    Es musste etwas geben, womit sie sein Kopfschütteln und seine hartnäckige Verweigerung überwinden konnte.
    Denn abgesehen davon schien Hugh MacHugh, der nicht halb so alt war, wie sie gedacht hatte, ein netter, umgänglicher Mensch zu sein.
    Klare blaue Augen, lebhaft und wach, aus denen er sie nicht unfreundlich, aber doch ein wenig argwöhnisch betrachtete. Sein schon ein wenig dünnes, rötlich braunes Haar über der hohen Stirn war sorgfältig gekämmt, und er hatte runde, rote Backen und einen gelockten, kupferfarbenen Bart, der offenbar sein ganzer Stolz war.
    Und jetzt zupfte er an diesem Bart herum, strich über die glänzenden rötlichen Locken, während er den Kopf schüttelte und bei jeder ihrer Bitten missbilligend mit der Zunge schnalzte.
    »Nein, das geht nicht, Mylady«, beharrte er, die mächtigen, muskulösen Arme vor der Brust verschränkt. »In all meiner Zeit hier habe ich Lord Ronans Wünschen noch nie zuwidergehandelt.«
    Mit trotzig vorgeschobenem Kinn erwiderte er Gelis' Blick.
    Sie trat einen Schritt näher an ihn heran. Der Geruch von Zwiebeln und vor sich hin köchelndem Rindfleisch umwaberte sie ebenso wie der penetrante Geruch der Fässchen mit in Salz und Algen eingelegtem Fisch.
    »Aber du hast alles hier«, redete sie ihm zu und begann die Nahrungsmittel an den Fingern abzuzählen. »Sie sind noch nicht in die Speisekammer zurückgebracht worden.«
    Hugh MacHugh grunzte.
    Seine Arme blieben fest vor seiner Brust verschränkt.
    »Sieh doch selbst ...« Gelis zeigte auf den schweren Eichentisch in der Mitte der Küche. »Ist das nicht der Hammelbraten, von dem mir gestern Abend eine Platte heraufgebracht wurde?«
    Die hohe, glatte Stirn des Chefkochs legte sich in Falten.
    »Das ganze Schlafzimmer riecht noch danach.« Gelis ließ ihre Nasenflügel beben. »Und das hier ist ein Stück vom selben Braten, wie ich riechen kann.«
    Sie warf einen Blick auf den appetitlichen Beweis. »Oh ja«, beharrte sie und ließ ihre Nasenflügel wieder beben. »Ich bin mir dessen völlig sicher. Der Gewürze wegen, weißt du ...«
    Die Falten auf Hugh MacHughs Stirn vertieften sich.
    Gelis schwenkte eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen, als er protestieren wollte.
    »Und dort, auf dem Tisch da hinten an der Wand, sind das nicht die Lachspastetchen, die extra für den verwöhnten Gaumen des Raben zubereitet wurden?«
    Hugh MacHughs fest zusammengepresste Lippen bestätigten, dass es so war.
    »Oder dort ...« Sie brach ab und zeigte auf eine Schale mit Eiern in Aspik und einen mit einer Serviette zugedeckten Teller, von dem sie annahm, dass er Hughs fabelhafte, mit Ingwer bestreute Honigkuchen enthielt.
    »Sind das nicht alles Essensreste?«, fragte sie mit erhobener Augenbraue. »Die jetzt die Burghunde bekommen werden?«
    Der Koch, der sich sehr unwohl in seiner Haut zu fühlen schien, vermied es, Gelis anzusehen.
    Sie, die sich dem Sieg schon nahe wähnte, ging zu dem Tisch und hob eine der Servietten auf den Platten an.
    »Ahhh ...« Sie nickte gedankenvoll. »Mehr als genug für die Hunde deines Herrn und alle hungrigen Bettler, die an den hinteren Toren klopfen könnten!«
    Zu ihrer Überraschung begann Hugh MacHugh zu erröten, senkte den Blick und stieß mit einem erstaunlich kleinen Fuß gegen einen Riss im Steinboden der Küche.
    »Ich hätte auch gern ein solches Festessen gehabt«, nutzte Gelis Hugh MacHughs momentanes Unbehagen. »Aber du weißt ja, dass mir diese Freude genommen wurde - und auch deinem Herrn.«
    Der Kopf des Kochs fuhr hoch, die Röte auf seinen Wangen vertiefte

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