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Die Feurige Braut Des Highlanders

Die Feurige Braut Des Highlanders

Titel: Die Feurige Braut Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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dieser Berührung gesagt habe?«
    Ronan musste sich zusammennehmen, um dem Druiden nicht vernichtend anzusehen.
    Er hatte gar nichts vergessen.
    Hätte er es doch!
    »Wie ich sehe, erinnerst du dich«, sagte Torcaill, in dessen Miene Ronan eine gewisse Herablassung zu entdecken glaubte.
    Er erwiderte den überheblichen Blick.
    Die Ruhe des Alten ging ihm auf die Nerven.
    Und trotzdem musste er es wissen.
    »Das Mädchen hat die Wahrheit gesagt. Und dass sie in der Lage ist, dir zu zeigen, was ihre Gabe sie sehen lässt, sagt viel über ihre Macht aus«, fuhr der Druide fort. »Nur die, deren Gabe am größten ist, können einem Nichtseher durch das Handauflegen Einblick in ihre Visionen gewähren.«
    »Es hätte auch ein Bild aus meiner Jugend sein können.« Ronan, der sich für diese Idee zu erwärmen begann, straffte die Schultern. »Maldreds Wappen war nicht immer so verwittert wie heute. Als ich ein Junge war, war es ...«
    »Alles andere als ›schimmernd von einem Glanz, der in den Augen schmerzte‹«, zitierte Torcaill ihn in herablassendem Ton. »Schon damals war den Gravuren auf dem Stein ihr Alter anzusehen. Nein, nein, mein Junge, es war ein Blick in eine viel weiter zurückliegende Zeit, den sie dir gewährt hat - aus welchem Grund auch immer.«
    »Du kennst diesen Grund nicht?«
    Der Druide wandte sich im Sattel um, und sein plötzlich misstrauischer Blick glitt ein Stück den Hang hinunter, zu einem Dickicht aus Stechginster zwischen den hohen Kiefern.
    »Nun?« Ronan konnte seine Gereiztheit nicht verbergen.
    Torcaill wandte sich ihm wieder zu und blickte ihn unter zusammengezogenen Brauen an. »Höchstwahrscheinlich hat das Mädchen keine Ahnung, dass seine Macht so groß ist.«
    »Danach habe ich dich nicht gefragt.«
    »Vielleicht nicht, aber ich habe dir alles gesagt, was ich kann.«
    Ronan unterdrückte mit Mühe ein Zähneknirschen. Er spannte sich vor Ärger an und warf dem Druiden einen ausgesprochen unfreundlichen Blick zu.
    Torcaill, dessen Haar und Bart vom Wind schon arg zerzaust waren, betrachtete Ronan unverändert freundlich. »Es steht mir nicht zu, zu hinterfragen, warum die Alten sie dir zeigen ließen, was du sahst. Ich kann dir nur sagen, dass sie ihre Gründe haben werden.«
    »Denkst du, das wüsste ich nicht?« Ronan funkelte ihn an.
    Der Druide zog nur eine Augenbraue hoch.
    Ronan spürte, dass ihm die Beherrschung zu entgleiten drohte.
    »Wenn die Weisen einen Grund hatten, mir eine Seherin als Braut zu schicken, würde es ihren Zwecken vielleicht besser dienen, wenn ich aufgeklärt würde ...«
    »Du wirst erfahren, was du wissen musst, wenn der richtige Moment dazu gekommen ist.«
    Wie ich dir bereits gesagt habe.
    Ronan war sicher, den unausgesprochenen Vorwurf gehört zu haben.
    Er verkniff sich ein ärgerliches Schnauben.
    Sein Kopf begann zu schmerzen, und er tat das Einzige, was er tun konnte. Er starrte zum Himmel, über den graue Wolken schnell dahinjagten, und richtete seinen finstersten Blick auf eine besonders dunkle Wolke.
    Immerhin verschaffte ihm das eine gewisse Befriedigung, denn er wagte nicht, einen solch bösen Blick auf Torcaill zu richten.
    So gern er es auch täte!
    Ronan war nahe dran, der Versuchung nachzugeben, als eine starke Windbö ihm das Haar in die Augen wehte und ihm eisige Regentropfen ins Gesicht trieb.
    »Herrgott noch mal!«, knurrte er, sich einen stärkeren Fluch verkneifend, als er sich mit einer Hand das Haar aus dem Gesicht strich.
    Dann rang er um Geduld.
    Sich aufzuregen würde nur bewirken, dass der Druide noch wortkarger wurde.
    Das zumindest wusste er.
    Als Ronan sah, dass der Alte die Lippen zusammenkniff, versuchte er, in dessen Gesicht Antworten zu finden.
    Aber das erwies sich als unmöglich.
    Denn Torcaills Aufmerksamkeit war auf etwas anderes gerichtet. Wie schon zuvor blickte er mit schmalen Augen zu dem dichten Gebüsch aus Stechginster hinunter.
    Und jetzt sah Ronan auch, warum.
    Dort unten bewegte sich etwas.
    Etwas Unsichtbares ... Schweres.
    Er hörte, wie es mit schwerfälligen Bewegungen durch das Unterholz brach und ihm sträubten sich die Nackenhaare. Für einen Moment glaubte er, etwas Graues zwischen dem Gelb des Stechginsters zu sehen. Aber dann war das ... Ding weg, und bis auf das Rascheln der vom Wind gepeitschten Blätter herrschte wieder Stille auf dem Hügel.
    »Ich verabschiede mich jetzt«, sagte Torcaill geistesabwesend.
    Ronan warf ihm einen Blick zu, und das große graue Etwas war vergessen.
    Denn

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