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Die Feurige Braut Des Highlanders

Die Feurige Braut Des Highlanders

Titel: Die Feurige Braut Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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der Druide schob eine Hand in die Falten seines Gewands und zog einen Lederbeutel hervor. Fleckig vom Alter und zugebunden mit einem schmalen Lederband schien der Beutel nichts Gutes zu verheißen.
    Ruhig wie immer hängte Torcaill den Beutel an seinen Sattelknauf.
    Ronan beugte sich im Sattel vor. »Hast du nicht gesagt, du würdest mich nach Dare zurückbegleiten?«
    »Ich habe es mir anders überlegt.« Torcaill strich sein Gewand glatt, wobei er auffallend darauf bedacht war, nicht noch einmal zu den Ginsterbüschen zu schauen. »Vielleicht werde ich an der Außenseite des Tals entlangreiten. Und einen kleinen Rundritt machen. Es kann nicht schaden, meine Schutzzauber um unsere Landesgrenzen zu erneuern.«
    Ronan fühlte seine Ungeduld zurückkehren. »Verwitterte, moosbewachsene Steine, die unsere Grenzen schon markierten, noch bevor der erste Tau das Highlandgras benetzte! Denkst du, dass ein paar gemurmelte Worte irgendetwas bewirken werden?«
    »Das wird sich zeigen.«
    »Dann tu, was du nicht lassen kannst.« Ronan nickte.
    Mehr gab es nicht zu sagen.
    Der gerade Haltung und die stolz erhobenen Schultern des Druiden veranlassten Ronan, seine Zunge in Zaum zu halten. Er war ohnehin schon respektloser gewesen, als er es hatte sein wollen.
    Aber so viel plagte ihn in letzter Zeit ...
    »Ich habe meinen Beutel aufgefüllt«, sagte Torcaill und klopfte auf den prall gefüllten Lederbeutel an seinem Sattelhorn. Dann ließ er fast ehrfürchtig die Hand darauf liegen. »Mit heiliger Asche vom letzten Lammas-Feuer, ein paar Ebereschenbündeln zum Verbrennen und einem ordentlichen Vorrat alter Eisenspäne.«
    »Dann werden wir in Dare heute Nacht ja ruhig schlafen!« Ronan legte so viel Überzeugung in die Worte, wie er konnte. Er wusste, dass der Druide den Inhalt seines Beutels um die uralten Grenzsteine des Tals herum verteilen würde.
    Dass er beim Umkreisen der Steine seine Zauberformeln murmeln und die angezündeten Reisigbündel schwenken würde.
    Torcaills Augen glänzten, als er Ronan ansah.
    »Es ist genug da, falls du möchtest, dass ich in Creag na Gaoith vorbeireite«, erbot er sich und klopfte wieder auf die Ledertasche. »Lammas-Asche ist sehr machtvoll. Ich könnte ...«
    »Nein.« Ronan schüttelte den Kopf auf eine Art, die keinen Widerspruch erlaubte.
    Bitter.
    Er hätte den alten Narren niemals ermutigen dürfen.
    Und das Letzte, was er wollte, war, dass der Alte - oder überhaupt jemand - sich in die Nähe von Creag na Gaoith begab.
    Der Fels des Windes war ein düsterer Ort. Eine Ansammlung hoch aufragender Felsspitzen, die sich über einer von Dares schönsten Ecken erhoben, während die Hälfte der einst so stolzen Felsbastion verfallen und mit Moos bedeckt zu ihren Füßen lag. Der Anblick der mächtigen Felstrümmer, die bis in den schönen kleinen See hineinreichten, war eine schreckliche und immerwährende Erinnerung an das, was unter ihnen begraben lag.
    »Du musst sie gehen lassen.«
    Ronan verschluckte sich beinahe und blinzelte, als die Worte des Druiden zu ihm durchdrangen. »Sie ist seit Jahren ... fort.«
    Diese so wahren Worte erfüllten Ronan mit Scham und Schuldgefühlen. Der Gedanke an den Bergrutsch, der seine erste Frau Matilda in den Tod gerissen hatte, war jedoch nicht der Grund dafür, dass der Name dieses verhassten Ortes ihm einen kalten Schauder über den Rücken jagte.
    Es war die Erinnerung an die Ursache dieser Tragödie.
    Er durfte nicht zulassen, dass so etwas wieder geschah.
    Und schon gar nicht ihr.
    Um sich nicht anmerken zu lassen, dass sich ihm bei dem Gedanken der Magen umdrehte, strich er sich das Haar zurück und sagte grimmig: »Ich werde weder dich noch sonst jemanden in Creag na Gaoith herumschnüffeln lassen.« Diesmal fasste er sein Gefühl in Worte. »Dabei würde nichts Gutes herauskommen.«
    Torcaill richtete sich im Sattel auf. »Vielleicht solltest du selbst dorthinreiten - und deine Gespenster zu Grabe tragen.«
    Ronan schüttelte den Kopf.
    Er hatte keine Gespenster.
    Aber als er sich kurz darauf dabei ertappte, dass er sich entgegen seiner Worte dem einst geliebten Ort näherte, konnte er nicht bestreiten, dass irgendetwas in den Farnbüscheln und dem Heidekraut lauerte, die seinen Weg säumten. Auch dicke Birken und Dornensträucher wuchsen dort fast undurchdringlich dicht - genau wie er sich erinnerte -, bis die Bäume dem friedlichen kleinen See wichen, der so verborgen lag, dass er nicht einmal einen Namen hatte.
    Und was auch immer Ronan im

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