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Die Feurige Braut Des Highlanders

Die Feurige Braut Des Highlanders

Titel: Die Feurige Braut Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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immer zwei, ja, manchmal sogar drei Stufen auf einmal nehmend, die Wendeltreppe hinaufjagte. »Du wirst uns beide umbringen!«
    »Still, Gelis.« Er legte eine Hand über ihren Mund und drückte ihren Kopf an seine Schulter. »Das Sprechen strengt dich zu sehr an.«
    »Pah!« Sie wehrte sich wieder, aber ihr Protest wurde von seiner Schulter gedämpft. »Du bist es, der verletzt ist, nicht ich!«
    »Das sagst du.« Er hatte den obersten Treppenabsatz erreicht und eilte den dunklen Gang hinunter. »Aber du bist es, die blutet, nicht ich!«, erwiderte er heftig und stieß die Tür zu seinem Schlafzimmer auf.
    Er rannte durch das Zimmer und vermied gerade noch den Zusammenstoß mit dem Badezuber, den irgendein Dummkopf mitten ins Zimmer statt vor den Kamin gestellt hatte.
    Schwer atmend, aber mit einer Sanftheit, die seine wilde Jagd durch den großen Saal und die Wendeltreppe hinauf Lügen strafte, legte er Gelis auf das Bett.
    »Deine Röcke sind blutig«, keuchte er und strich das glänzende schwarze Haar zurück, das ihm ins Gesicht gefallen war. Als er sie dann ansah, ließ die Furcht in seinen Augen ihren Protest verstummen.
    »Meine Röcke?«, fragte sie nur verwundert.
    »Aye, deine Röcke.« Wieder strich er sich das Haar zurück. »Meine sind es jedenfalls bestimmt nicht.«
    Mit zusammengezogenen Brauen beugte er sich über sie, hob eine Hand voll ihres Kleides an und schwenkte den blutbefleckten Stoff vor ihrem Gesicht.
    Gelis stützte sich auf die Ellbogen und betrachtete ihr ruiniertes Kleid. »Ich bin nicht verletzt - nicht schlimm jedenfalls«, behauptete sie, obwohl sie jetzt das leichte Brennen an ihrem Schenkel spürte.
    Das schwache, aber beständige Pochen und verräterische warme Rinnsal an ihrem Bein.
    »Ich muss mich geschnitten haben, als ich meinen Dolch zog.« Es konnte keine andere Erklärung geben. »Es ist nur ein Kratzer, Ronan. Das ist mir vorher schon mal passiert und ...«
    »Du blutest schlimmer als eine Martinsgans!«
    »Aber im Gegensatz zu diesem bedauernswerten Geschöpf werde ich den morgigen Tag erleben.«
    Der Gesichtsausdruck des Raben besagte, dass er das bezweifelte.
    Er ließ ihre Röcke los und ging zum Tisch. Aus einer Kanne schenkte er Wasser in eine Schüssel, von dem aber die Hälfte danebenging, weil seine Hände so sehr zitterten.
    Selbst in dem nur schwach erhellten Zimmer konnte sie das sehen.
    Besonders, als er ein kleines Handtuch von einer Stuhllehne nahm und sie seine Hand für einen Moment im Lichtkreis eines Kerzenleuchters sah.
    Ein schrecklicher Gedanke kam ihr plötzlich.
    Ihre Augenbrauen fuhren in die Höhe, und ihre Finger bohrten sich in ihre blutbefleckten Röcke.
    »Du glaubst doch nicht etwa, du hättest mich dazu veranlasst, mich zu schneiden?«
    »Es wäre nicht das erste Mal.«
    »Herrgott noch mal!«, rief sie und schwenkte wütend ihre Hand. »Etwas Lächerlicheres habe ich noch nie gehört!«
    Mit einem Fluch, der sich nach einem ihres Vaters anhörte, riss sie ihre Röcke hoch, um ihre Beine freizulegen. »Da - sieh es dir selbst an, Rabe«, rief sie und stieß ihr rechtes Bein nach ihm. »Es ist nur ein Kratzer, mehr nicht, und ich habe ihn mir ungeschickterweise selber zugefügt!«
    »Wie es passiert ist, spielt keine Rolle.« Ronan stellte die Waschschüssel auf den Nachttisch und tauchte das saubere kleine Tuch hinein. »Nur, dass es nicht wieder vorkommen darf.«
    »Das wird es nicht.« Sie öffnete die Schnalle des Gürtels um ihren Schenkel und warf ihn auf den Boden. »Ich bin nicht oft so ungeschickt ...« Sie brach ab, und um ihre Lippen zuckte es. »Zumindest nicht mit meinem sgian dubh.«
    Ronan schnaubte.
    »Wirklich nicht.« Es war pure Sturheit, was sie so darauf beharren ließ.
    Er warf ihr einen skeptischen Blick zu.
    Um einen zuversichtlichen Gesichtsausdruck bemüht sah sie zu, wie er das Tuch auswrang. Seine Hände zitterten immer noch. Sie schluckte und versuchte, einen Weg zu finden, ihn zu beruhigen.
    Aber er hatte die Zähne zusammengebissen, und als er, den Blick auf den winzigen Kratzer an ihrem Bein geheftet, an das Bett trat, hätte sie schwören können, dass seine Augen sich verdunkelten.
    Oder dass sie sogar beinahe glühten.
    »Du ...« Sie zuckte zusammen, als er den nassen, kalten Lappen auf ihr Bein legte und das getrocknete Blut abzuwischen begann. »Du glaubst doch wohl nicht, dass du den Droch Shùil hast?«
    »Den bösen Blick?« Er betupfte vorsichtig die Innenseite ihres Schenkels. »Ganz sicher nicht,

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