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Die Feurige Braut Des Highlanders

Die Feurige Braut Des Highlanders

Titel: Die Feurige Braut Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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die uralten Schutzzauber Maldreds des Schrecklichen noch immer derart machtvoll waren. Ihre Kraft pulsierte und vibrierte überall. Wie Galle stieg sie um ihn herum auf, vergiftete die Luft und kroch durch die Sohlen seiner Stiefel.
    Die Stirn des Mannes legte sich in Falten.
    Als Bewahrer des Steins - der zudem über mehr Geschick verfügte als die meisten anderen seiner Art - müsste er über den Tücken seines Feindes stehen.
    Aber die Abscheulichkeit dieses Orts erstickte ihn geradezu.
    Es kostete ihn große Anstrengung, eine gerade Haltung zu bewahren. Je schneller er Abstand zwischen sich und die stolzen, von Maldreds Zaubern durchdrungenen Mauern dieser Festung brachte, desto besser.
    Aber er wollte verdammt sein, wenn er sich erniedrigte, indem er jetzt ging.
    Nicht nach einem so fabelhaften Sieg.
    Deshalb blieb er, wo er war, ein paar Schritte außerhalb von Maldreds schlimmstem Einfluss, und beobachtete, wie die Burgwachen die massiven Doppeltore schlossen.
    Auch sie waren sehr leicht zu täuschen gewesen.
    Die Mundwinkel des Mannes zuckten, und er musste gegen den Drang ankämpfen, sich vor Zufriedenheit die Hände zu reiben.
    Es wäre nicht gut, würde eine solche Geste gesehen werden.
    Aber er hätte wirklich nie gedacht, dass es so leicht sein würde.
    Und das Beste von allem war, dass der alte Clanchef sich als noch größerer Schwachkopf als seine hirnlosen Burgwachen erwiesen hatte. Sie hatten ihn wenigstens nicht so ohne Weiteres hereingelassen. Valdar hingegen hatte ihn an seinen Tisch gebeten, ihm Speisen, Getränke und die Wärme seines Feuers angeboten - ohne auch nur ein einziges Mal die Geschichte anzuzweifeln, die ihm sein Besucher aufgetischt hatte.
    Valdar sah nur, was er zu sehen erwartete, und er wäre nie auf die Idee gekommen, dass das Ganze nur ein raffiniert geplanter Schwindel war.
    Der Mann lockerte den Griff, weil sein Stolz ihn jetzt sehr viel mehr wärmte als sein Umhang.
    Und dann wurde endlich das schwere Fallgitter herabgelassen und rastete mit einem lauten Rasseln ein.
    Der Mann atmete erleichtert auf und wandte sich vom Torhaus ab.
    Seine Kraft nahm mit jedem Schritt zu, der ihn von diesen gefürchteten, verhassten Mauern wegführte, und er schob seine Kapuze zurück, weil er jetzt endlich den kalten Wind genießen konnte, der an seinen Kleidern zerrte und sein langes weißes Haar und seinen Bart zerzauste.
    Jetzt machte ihm die Kälte nichts mehr aus.
    Nicht so, wie sie es viele Lebzeiten zuvor getan hätte.
    Noch besser war, dass der dunkle Wald schon ganz dicht vor ihm lag. Feine Nebelschleier wanden sich um die Bäume dort und leuchteten beinahe in der schnell hereinbrechenden Abenddämmerung. Ein paar Schritte noch, und die Dunkelheit würde ihn verschlingen und seine Gegenwart auslöschen, bis er beschloss, sich wieder sehen zu lassen.
    So sehr der Zweck der nächsten Zusammenkunft ihn auch verdross.
    Was aber keine Rolle spielte, weil ihm keine andere Wahl blieb.
    Denn ob der Rabe nun auf seine Warnung reagierte oder nicht, das Ergebnis würde das Gleiche bleiben.
    Und ganz und gar eines zu seinen Gunsten.
    Erfreut - falls jemand wie er das überhaupt je wirklich sein konnte - betrat die hochgewachsene Gestalt den Wald.
    Er hatte den Schritt kaum getan, als sich auch schon Dunkelheit über Dare senkte.

12. Kapitel
    R onan unterdrückte einen Fluch, als seine kleine Kavalkade durch den dichter werdenden Nebel ritt. Mit zusammengekniffenen Lippen, sein ganzer Körper angespannt wie eine Bogensehne, starrte er in die Dämmerung. Als er sein Gewicht verlagerte, war er so starr, dass er aus Stein gemeißelt sein könnte.
    Hatte er die Heiligen wirklich schon so lange nicht mehr gepriesen?
    So angebracht solche Loblieder auch sein mochten - im Moment hielt er ganz und gar nichts davon.
    Viele Stunden und viele kalte, regennasse Meilen nach dem Angriff des Stiers stand ihm mehr der Sinn nach einem guten Kampf, als längst verstorbene Heilige zu preisen. Oh ja. In seiner derzeitigen Verfassung war er mehr als nur bereit, sich mit jemandem anzulegen.
    Mit Freund oder Feind oder sogar mit jenen, die nicht von dieser Welt waren.
    Ein böser Wind pfiff an seinen Ohren vorbei, jeder eisige Atemzug verbrannte ihm die Lungen, und seine Finger schienen an den Zügeln festgefroren zu sein. Ronan strafft die Schultern und richtete sich auf, wobei er sich zwingen musste, keine Miene zu verziehen.
    Diesen kleinen Sieg zumindest wollte er für sich verbuchen, so schwierig es auch

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