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Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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die Kanonen, um das Pulver in die Rohre zu stopfen. Man hatte sich nicht die Mühe gemacht, Kanonenkugeln aufs Deck zu schleppen, weil es sich nur um eine Vorführung für die Undinen handelte.
    »Warte!«
    Beatrice beobachtete immer noch aufmerksam das Wasser, obwohl die Undinen zu weit entfernt waren, um irgendwelche Einzelheiten erkennen zu können.
    »Halt!«, rief Armand. »Was gibt's?«, fragte er seine Mutter.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Beatrices Antwort war vage, aber sie wirkte beunruhigt. Sie schien noch mehr sagen zu wollen, doch dann schüttelte sie den Kopf.
    Armand beobachtete die Königin noch einen Moment lang und wandte sich dann wieder an die Mannschaft. »Klar zum Salut!«
    Mittels Tauen und Rollen brachten die Matrosen die Kanonen am Rand des Decks in Stellung, bis die Rohre durch breite Lücken in der Reling ragten.
    Erneut warf Armand einen Blick auf die Königin. Als sie nichts sagte, hob er den Arm und rief: »Feuer!«
    Matrosen hielten lange Stangen mit brennenden Zündschnüren über jede der Kanonen; die resultierenden Explosionen ließen die Glaspantoffel erbeben. Die Kanonen bockten vom Rückstoß, dass die Taue sich spannten. Dunkler Rauch quoll von den Schiffsseiten hoch. Danielle verzog das Gesicht, als ihr der Geruch von verbranntem Metall in die Nase stieg.
    »Tut mir leid«, sagte Armand immer noch lächelnd. Seine Stimme klang nicht im Geringsten entschuldigend. »Ich habe vergessen, ihnen zu sagen, dass sie nur eine halbe Ladung nehmen sollen.«
    »Allerdings. Ich meine mich daran zu erinnern, dass du das letztes Jahr auch ›vergessen‹ hast.« Beatrice schüttelte den Kopf. »Eure Augen sind jünger als meine. Sieht jemand König Posannes?«
    Talia trat links neben Beatrice an die Reling und spähte durch den Rauch. »Noch nicht. Was ist los?«
    »Nichts, hoffe ich«, sagte Beatrice. »Aber ihr solltet hinunter aufs Hauptdeck gehen. Ihr alle.«
    Inzwischen hatte sich unter dem Einfluss des leichten Windes der Rauch zu klären begonnen, und die Undinen waren nahe genug, dass Danielle durch den Dunst Einzelwesen erkennen konnte. Ihre Haut war tiefbraun, ein paar Nuancen heller als die Talias. Die meisten waren barbrüstig, sowohl Männer als auch Frauen, allerdings trugen ein paar von ihnen eng anliegende graue Häute, die die Arme frei ließen. Einige führten Waffen mit sich, meist Messer und schlanke Fischerspeere, die an Gurten um Arme und Brustkörbe befestigt waren.
    Eine einzelne Nixe kam vor den übrigen an die Oberfläche.
    »Wer ist das?« Armand trat an seiner Mutter vorbei und wölbte eine Hand über den Augen. »Wo ist Posannes?«
    »Armand, ich sagte doch -« Beatrices Lippen spannten sich. »Talia, schaff ihn hier fort!«
    Armand bewegte sich zur Reling. »Wenn es eine Bedrohung gibt, dann muss ich -«
    Er stieß einen überraschten Schrei aus, als Talia ihm in die Kniekehlen trat. Sie packte ihn am Kragen, als er zu Boden ging, und schleifte ihn zur Leiter.
    Armand griff hinter sich, um ihre Handgelenke zu fassen zu bekommen und sich aus ihrem Griff zu befreien. Schulterzuckend gab Talia ihn frei und ließ ihn fallen. Armand rappelte sich auf, und Talia schubste ihn nach hinten. Er blieb mit dem Absatz an der Kiste mit dem Eingemachten hängen, stolperte darüber und purzelte hinunter aufs Hauptdeck.
    »Talia!« Danielle schaute nach unten und sah ihren Mann ausgestreckt auf zwei umgefallenen Besatzungsmitgliedern liegen. »Ist alles in Ordnung bei dir, Armand?«
    »Müsste es eigentlich. Ich habe ihn auf einen Matrosen gezielt.« Talia sprang über die Kiste und folgte dem Prinzen nach unten.
    »Du auch!«, sagte Beatrice zu Danielle. »Rasch! Hol Schnee her!«
    Danielle schickte sich an zu gehorchen, dann drehte sie sich wieder um und ergriff die Hand der Königin. »Wenn eine Gefahr besteht, dann solltest du auch gehen.«
    Beatrice schüttelte den Kopf. »Bitte, Danielle.«
    Urplötzlich verwandelte sich das Meer direkt vor dem Schiff in eine Fontäne aus weißer Gischt. Die Leitnixe flog in hohem Bogen durch die Luft, höher als eine der anderen zuvor gesprungen war. Vielleicht war es ihr Doppelschwanz, der ihr größere Stärke verlieh, vielleicht hatten die anderen sich auch einfach nur zurückgehalten.
    »Lirea«, flüsterte Beatrice.
    Ein Schrei entrang sich Lireas Kehle, ein rauer, wütender Laut, der sich in Danielles Ohren bohrte und sie fast auf die Knie zwang. Sie torkelte nach vorn, packte Beatrice am Arm und zog sie aus dem Weg, als Lirea über

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