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Die Finsternis

Die Finsternis

Titel: Die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Falls
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Sie mich Ty als Gewinner ausrufen. Er hat es verdient.«
    »Er ist minderjährig. Sie werden diesen Kampf für ungültig erklären.« Sie drückte Fife das Mikrofon in die Hand. »Jetzt.«
    »Nein!«, protestierte ich und stieg ebenfalls auf das Podest. Doch als ich sah, wie sich ihre Miene verfinsterte, änderte ich schnell meinen Tonfall. »Auf das Preisgeld kann ich verzichten. Das ist kein Problem. Aber lassen Sie wenigstens zu, dass Fife mich als Gewinner ausruft, damit die Surfs ihre Wetten einlösen können.«
    »Tut mir leid, Kind. Das Gesetz lässt keine Ausnahmen zu.« Ihr Blick wanderte zum Bürgermeister. »Für niemanden.«
    Fife öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch Revas schnitt ihm das Wort ab. »Ein weiterer Kommentar von Ihnen, Bürgermeister Fife, und ich werde Sie wegen Ausbeutung Minderjähriger anklagen.« Sie zeigte auf die Menge. »Und jetzt teilen Sie den Zuschauern mit, dass es keinen Gewinner gibt und dass alle Wetteinsätze und das Geld für die Eintrittskarten zurückerstattet werden.«
    Schäumend vor Wut trat Fife vor. Sofort wurde es still in der Menge. Auf einen Wink von ihm wurden alle Scheinwerfer wieder eingeschaltet, ein eindeutiges Zeichen, dass der Kampf vorüber war. Alle Augen waren jetzt auf Fife gerichtet. »Bedauerlicherweise muss ich den Herausforderer wegen einer Formsache disqualifizieren und diesen Kampf für ungültig erklären.«
    Ein Aufstöhnen ging durch die Zuschauerreihen und Buhrufe hallten durch den Bohrschacht.
    »Alle Wetteinsätze werden in den Wettbüros zurückerstattet. Und jeder bekommt das Eintrittsgeld zurück, wenn er Rip Tide wieder verlässt.« Fife wandte sich zu Ratter um. »Wenn du fertig bist, die Neunaugen von ihm zu entfernen«, er deutete auf Gabion, »holst du die Geldkassette und gibst ihnen ihr Geld zurück.«
    »Sie wollen, dass ich es allen wiedergebe?«, fragte Ratter. »Auch den Surfs?«
    »Habe ich eine andere Wahl?« Fife starrte Kommandantin Revas wütend nach. »Mach einfach, was ich dir gesagt habe. Und ich will nicht hören, wie viel Verlust wir heute gemacht haben.« Dieser Gedanke setzte ihm sichtlich zu und er ließ sich am Rand des Podestes nieder.
    »Habe verstanden, Boss. Keine Details«, versprach Ratter und beugte sich über Gabion, um ihn von weiteren Neunaugen zu befreien.
    Ich suchte das Oberdeck ab. Ich hoffte, dass Levee trotzdem mit mir reden würde. Im hellen Licht der Scheinwerfer entdeckte ich den Surf schnell. Er wusste etwas über die Drift . Er hatte Informationen, die dabei helfen konnten, meine Mutter und meinen Vater wiederzufinden, oder die mir einen Anhaltspunkt geben würden, wie ich sie retten konnte.
    Levee starrte mit ausdrucksloser Miene zu mir nach unten, zerfetzte seinen Wettschein und warf die Schnipsel über das Geländer. Seine Botschaft war eindeutig: Er würde mir nichts verraten.
    Während ich dabei zusah, wie die Papierschnipsel nach und nach im Becken untergingen, sank meine Hoffnung mit ihnen.

15
    Ich wusste, warum mir die einzige Chance, an Informationen zu kommen, entgangen war. Nur wegen meines Alters. Doch wenn Kommandantin Revas so sehr damit beschäftigt war, sich strikt an das Gesetz zu halten, wer würde dann meine Eltern aufspüren?
    Gabion grunzte, als Ratter ein weiteres Neunauge von seinem blutverklebten Körper riss und beiseitewarf.
    Gemma näherte sich dem zusammengesackten Boxer, obwohl er offensichtlich große Schmerzen hatte. »Du hättest ihn ernsthaft verletzen können«, schimpfte sie und zeigte auf mich. »Er ist erst fünfzehn Jahre alt.«
    Den Verlierer auch noch anzuschreien, erschien mir nicht besonders sportlich, aber Gabion würde sich schon selbst gegen ihre Schelte verteidigen müssen.
    »Ich bin fast sechzehn«, sagte ich nur knapp, während ich an ihr vorbeilief, um Kommandantin Revas einzuholen.
    »Also gut, er ist fast sechzehn«, berichtigte sie sich, »aber er ist nur halb so groß wie du.«
    Ich unterdrückte den Drang, noch einmal umzudrehen und auch diese Behauptung zu korrigieren. Stattdessen richtete ich meinen ganzen Ärger auf die Kommandantin und verstellte ihr den Weg. »Ich stand so kurz davor, an Informationen über die Drift zu kommen.«
    »Was ist das für ein Benehmen? Geh aus dem Weg«, erwiderte sie, jedoch ohne eine Spur von Ärger in der Stimme.
    »Warum sind Sie überhaupt hier? Ich dachte, Sie wären da draußen im Einsatz, um Tausende Surfs zu retten. War das nicht der Grund, warum Sie nicht mehr als drei Skimmer übrig

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