Die Flamme erlischt
und vielleicht ist das falsch. Fragen Sie nicht mich. Alles, was ich weiß ist, daß für Jaan das andere Eisen noch existiert. Er trug seinen Eisen-und-Feuer-Armreif in Kryne Lamiya. Ich kann mir vorstellen, daß er ihn auch tragen wird, wenn ihn die Braithhunde zu Tode hetzen.«
Janacek schüttelte den Kopf. »T'Larien«, sagte er, »Ihre Mutter stammt von Kimdiss, darauf könnte ich schwören. Dennoch kann ich Ihnen nicht widerstehen. Sie manipulieren zu gut.«
Er grinste, und es war wieder das alte Grinsen, das er an jenem Morgen zur Schau stellte, als er den Laser auf Dirk richtete und fragte, ob ihn das beunruhige. »Jaan Vikary ist mein teyn«, sagte er. »Was meinen Sie, was ich tun soll?«
Janaceks Bekehrung war langsam vor sich gegangen, aber sie war gründlich. Der Kavalare nahm die Sache sofort in die Hand. Dirk schlug vor, auf der Stelle aufzubrechen und alles weitere unterwegs zu beschließen, aber Janacek bestand darauf, sich zu duschen und umzuziehen. »Falls Jaan noch lebt, wird er bis zum Tagesanbruch in Sicherheit sein. Nachts sehen die Hunde nicht gut, und die Braiths werden nicht darauf erpicht sein, in einem dunklen Würgerwald umherzuirren. Nein, t'Larien, sie werden kampieren und abwarten. Ein einzelner Mann zu Fuß kann nicht weit kommen. Und so haben wir die Zeit, ihnen als echte Eisenjades gegenüberzutreten.«
Als sie zum Aufbruch bereit waren, sah man Janacek die hinter ihm liegenden Ausschweifungen nicht mehr an. Er hatte den Bart gesäubert und zurechtgestutzt, das dunkelrote Haar sorgfältig nach hinten gekämmt, und in seinem pelzbesetzten Anzug aus Chamäleonstoff sah er schlank und untadelig aus. Nur sein rechter Arm – gewaschen und vorsichtig bandagiert, aber dennoch auffällig – sprach gegen ihn. Allerdings schienen ihn die Schnittwunden in keiner Weise beeinträchtigt zu haben, es sah elegant und gekonnt aus, wie er seinen Laser in Anschlag brachte, ihn untersuchte und ins Halfter zurückgleiten ließ. Zusätzlich zu der Pistole trug Janacek noch ein langes zweischneidiges Messer und ein Gewehr wie Dirk. Als er es in die Hand nahm, grinste er fröhlich. Während der Wartezeit hatte sich Dirk gewaschen und rasiert und dann die Gelegenheit wahrgenommen, sich zum erstenmal seit Tagen ein herzhaftes Mahl zu gönnen. Als sie zum Dach hinaufstiegen, fühlte er sich voller Energie.
Im Inneren von Janaceks riesigem Gleiter war nicht viel mehr Platz als in der winzigen herrenlosen Maschine, mit der Dirk von Kryne Lamiya hierhergeflogen war, obgleich Janaceks Gefährt vier schmale Sitze statt zwei aufwies. »Die Panzerung«, bemerkte Garse, als ihn Dirk auf den begrenzten Innenraum ansprach. Er schnallte Dirk in einem harten, unkomfortablen Sitz fest, der durch eine Art Kampfverkleidung nochmals geschützt war, verfuhr selbst auf ähnliche Weise und hob den Gleiter ab.
Die Kabine war schwach beleuchtet und rundum geschlossen. Wohin man sah, befanden sich Apparaturen und Instrumente, sogar über den Türen. Dafür gab es keine Fenster. Vor dem Piloten vermittelten acht kleine Sichtschirme acht verschiedene Ansichten der Außenwelt. Das Dekor war schlicht: unverzierte, unlackierte Hartlegierung. »Dieses Fahrzeug ist älter als wir beide zusammen«, sagte Janacek beim Aufsteigen. Er schien ein Gespräch zu wünschen und war auf seine rauhe Art freundlich. »Und es hat mehr Welten gesehen als Sie. Seine Geschichte ist faszinierend. Dieses Modell hier wurde vor etwa vierhundert Standardjahren von den Weisheiten auf Dam Tullian gebaut und in deren Kriegen gegen Erikan und Strolchs Hoffnung eingesetzt. Nach etwa einem Jahrhundert wurde es beschädigt und zurückgelassen. Die Erikaner bauten es in Friedenszeiten um und verkauften es an die Stahlengel auf Bastion. Diese setzten es bei einer Reihe von Feldzügen ein, bis schließlich Promethaner den Gleiter erbeuteten. Ein Kimdissihändler fand ihn auf Prometheus und verkaufte ihn mir, und ich führte ihn in den Duellkodex ein. Seither hat mich niemand mehr zum Luftkampf herausgefordert. Passen Sie auf.« Er streckte die Hand aus und drückte einen Leuchtknopf ein. Die plötzliche Beschleunigung preßte Dirk in seinen Sitz zurück. »Zusatztriebwerke für Höchstgeschwindigkeiten«, sagte Janacek grinsend. »Wir werden nicht die halbe Zeit brauchen, die Sie benötigten, t'Larien.«
»Gut«, ließ sich Dirk vernehmen. In ihm nagte etwas. »Sagten Sie, Sie hätten die Maschine von einem Kimdissihändler?« »Das stimmt«, erwiderte
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