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Die Flamme erlischt

Die Flamme erlischt

Titel: Die Flamme erlischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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mit einem Flugwagen dauert es seine Zeit, bis man die Berge überquert hat – und es ist nicht ratsam, im Dunkeln draußen zu sein.«
    »Tatsächlich?« Dirk trank sein Bier aus und wischte sich mit der Hand über den Mund. Servietten schienen nicht zum Gedeck eines kavalarischen Frühstücks zu gehören.
    »Banshees sind nicht die einzigen Raubtiere auf Worlorn«, sagte Vikary. »In den Wäldern gibt es Räuber und Pirschgänger von vierzehn Welten, aber sie sind noch am leichtesten zu ertragen. Die Menschen sind am schlimmsten. Worlorn ist heute eine gespenstische Welt. Die Pflanzenzonen, wie die unfruchtbaren Landstriche des Planeten, sind voller Merkwürdigkeiten.«
    »Am besten gehen Sie nicht unbewaffnet«, sagte Janacek. »Vielleicht wäre es sogar besser, wenn Jaan und ich Sie begleiten würden – nur zu Ihrer eigenen Sicherheit.«
    Aber Vikary schüttelte den Kopf. »Nein, Garse. Sie müssen allein gehen und miteinander reden. So ist es besser, verstehst du? Das ist mein ausdrücklicher Wunsch.« Dann lud er sich die Arme mit Tellern voll und ging in Richtung Küche. Kurz vor der Tür hielt er inne und warf einen Blick über die Schulter. Seine Augen trafen sich kurz mit denen von Dirk.
    Und Dirk erinnerte sich an die Worte, die Jaan im Morgengrauen auf dem Dach gesagt hatte: »Aber ich existiere. Denken Sie immer daran.«
     
    »Wann hast du zuletzt deinen Fuß auf einen Himmelsflitzer gesetzt?« fragte ihn Gwen kurze Zeit später, als er sie auf dem Dach traf. Sie hatte einen einteiligen Chamäleonstoffoverall angezogen, ein mit Gürtel versehenes Kleidungsstück, das sie von Kopf bis Fuß in ein düsteres Graurot hüllte. Das Stirnband, welches ihr Haar zusammenhielt, war aus dem gleichen Stoff gefertigt.
    »Das letzte Mal als Kind«, antwortete Dirk. Seine eigene Kleidung glich der ihren bis ins Detail, er hatte sie von ihr bekommen, damit sie im Wald nicht auffielen. »Seit Avalon. Aber ich will es versuchen. Ich war früher sehr gut.«
    »Na, dann los«, sagte Gwen. »Wir können weder weit noch schnell damit fliegen, aber das soll uns nicht stören.« Sie öffnete den Gepäckraum des grauen, mantaförmigen Luftwagens und entnahm ihm zwei silberglänzende Päckchen und zwei Paar Stiefel.
    Auf der Schwinge des Luftwagens sitzend, zog Dirk die neuen Stiefel sofort an und schnürte sie. Gwen faltete die Flitzer auseinander, zwei weiche, handtuchdünne Metallflächen, die kaum groß genug waren, um bequem darauf stehen zu können. Als sie die Flitzer auf dem Boden ausbreitete, konnte Dirk die gitterförmig verlaufenden Drähte des Gravitationsneutralisators ausmachen, die in die Unterseite eingearbeitet waren. Vorsichtig trat er auf einen der Flitzer. Die Metallfläche versteifte sich augenblicklich, und seine metallenen Sohlen fanden unverrückbar Halt. Gwen händigte ihm das Kontrollinstrument aus, das er sich so um das Handgelenk band, daß es in seine Handfläche hineinragte.
    »Arkin und ich brauchen die Flitzer, um die Wälder zu durchstreifen«, erzählte ihm Gwen, die kniete, um sich die Stiefel zu binden. »Ein Luftwagen fliegt natürlich zehnmal so schnell, aber man findet nicht leicht eine Lichtung, die für eine Landung groß genug ist. Solange wir nicht allzuviel Ausrüstung mit uns herumschleppen oder es sehr eilig haben, sind die Flitzer für Kleinarbeit in unwegsamem Gelände genau das richtige. Garse hält sie für Kinderkram, aber ...« Sie erhob sich, trat auf ihre Plattform und lächelte. »Fertig?«
    »Alles klar«, sagte Dirk und strich mit dem Finger über die Silberwaffel in seiner rechten Handfläche. Ein bißchen zu stark. Der Flitzer schoß gleichzeitig nach vorn und oben und riß Dirks Füße mit sich. Da er auf diesen Schnellstart nicht vorbereitet war, überschlug er sich in der Luft und konnte von Glück sagen, daß er sich nicht den Schädel am Betondach einschlug. Wild lachend und unter seiner Plattform pendelnd, jagte er in den Himmel hinauf.
    Mit einer Sicherheit, die auf lange Übung schließen ließ, folgte ihm Gwen aufrecht stehend auf ihrer Plattform in das windige Zwielicht nach. Sie ähnelte einem fremdartigen Dschinn, der auf einem silbernen Teppichrest reitete. Als sie Dirk erreichte, hatte dieser lange genug an seinen Kontrollen herumgespielt, um sich aufzurichten. Dennoch schwankte er noch ziemlich hin und her, in der verzweifelten Anstrengung, das Gleichgewicht zu halten. Im Gegensatz zu Luftwagen besaßen Flitzer keine Stabilisatoren.
    »Mannnnn«, brüllte

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