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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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ihre Seelen hingegangen waren, und mit Hilfe des Feuers erinnerte man sich daran, dass alles außer der Welt im Nichts endete.
    Sie reisten für die Zeremonie nach Norden zu Brockers Landsitz, denn das war der richtige Ort dafür, und außerdem wäre es für Brocker, der natürlich dabei sein musste, sehr schwierig gewesen, sie irgendwo anders abzuhalten. Sie legten den Termin auf das Ende des Sommers, vor den Herbstregenfällen, damit Mila mit ihrer neugeborenen Tochter Liv und Clara mit ihrem Sohn Aran teilnehmen konnten.
    Nicht alle konnten kommen, aber fast alle, sogar Hanna, Garan und Sayre und eine beträchtliche Menge an königlichen Wachen. Nash blieb in der Stadt, denn irgendjemand musste die Dinge am Laufen halten. Brigan versprach, jede mögliche Anstrengung zu unternehmen, um dabei zu sein, und er kam am Vorabend mit einem Kontingent der Armee auf Fires Land geritten. Es dauerte gerade mal eine Viertelstunde, bis er und Garan sich darüber stritten, ob es sinnvoll war, einen Teil der königlichen Finanzmittel in die Erforschung des Westens zu investieren. Wenn hinter den Bergen ein Land mit Leuten lag, die Beschenkte hießen und so waren wie der Junge, sagte Brigan, dann wäre es nur vernünftig, sich auf friedliche, unauffällige Weise für sie zu interessieren – anders gesagt, zu spionieren –, bevor die Beschenkten beschlossen, sich auf weniger friedliche Weise für die Dells zu interessieren. Garan wollte das Geld dafür nicht ausgeben.
    Brocker, der sich in der Auseinandersetzung auf Brigans Seite schlug, freute sich außerordentlich über die wachsende Familie, die ihm abstammte, und er sprach genau wie Roen davon, zurück nach King’s City zu ziehen und sein Anwesen – dessen Erbe jetzt Brigan war – von Donal verwalten zu lassen, der sich immer hervorragend um Fires Landsitz gekümmert hatte. Den Geschwistern war im Stillen von Brigans wahrer Herkunft erzählt worden. Hanna verbrachte schüchtern Zeit mit dem Großvater, von dem sie bisher nur gehört hatte. Sie mochte die großen Räder seines Rollstuhls.
    Clara zog Brigan damit auf, dass er einerseits zwar genau genommen überhaupt nicht mit ihr verwandt war, aber andererseits dafür sogar zweifach der Onkel ihres Sohnes, denn im weitesten Sinne war Clara Brigans Schwester, und der Vater des Babys war Brigans Bruder gewesen. »So denke ich sowieso am liebsten darüber«, sagte Clara.
    Fire lächelte über all das und nahm die Babys auf den Arm, wann immer man sie ließ, was, wie sich herausstellte, ziemlich oft der Fall war. Sie hatte ein Monsterhändchen für Babys. Wenn sie weinten, wusste sie in der Regel, was ihnen fehlte.
    Fire saß im Schlafzimmer ihres Steinhauses und dachte an all die Dinge, die in diesem Zimmer geschehen waren.
    Von der Schwelle aus unterbrach Mila ihre Tagträumerei. »Lady? Darf ich hereinkommen?«
    Â»Natürlich, Mila, bitte.«
    Mila hatte Liv auf dem Arm, die schlief, nach Lavendel roch und sanfte Atemgeräusche von sich gab. »Lady«, sagte Mila. »Sie haben mir einmal gesagt, ich dürfte Sie um alles bitten.«
    Â»Ja«, sagte Fire und sah das Mädchen überrascht an.
    Â»Ich würde Sie gerne um Rat bitten.«
    Â»Nun, den gebe ich dir gern, falls er dir nützt.«
    Mila ließ einen Moment den Kopf sinken und sah Livs helles, krauses Haar an. Sie schien beinahe Angst vor dem Sprechen zu haben. »Lady«, sagte sie. »Glauben Sie, dass der König, was sein Verhalten Frauen gegenüber angeht, so ein Mann wie Lord Archer ist?«
    Â»Meine Güte, nein«, sagte Fire. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass der König leichtfertig mit den Gefühlen einer Frau umgeht. Man kann ihn eher mit seinen Brüdern vergleichen.«
    Â»Glauben Sie«, hob Mila an und setzte sich dann plötzlich zitternd aufs Bett, »glauben Sie, ein sechzehnjähriges Soldatenmädchen aus den südlichen Great Grays mit einem Baby wäre verrückt, wenn sie in Erwägung zöge …«
    Mila hielt inne, das Gesicht an ihr Baby gedrückt. Und Fire spürte lautstarke Freude in sich aufsteigen wie warme Musik, die in ihrem Innern erklang. »Ihr scheint beide die Gesellschaft des anderen sehr zu genießen«, sagte sie vorsichtig, wobei sie versuchte, ihr Gefühl nicht preiszugeben.
    Â»Ja«, sagte Mila. »Wir waren während des Krieges

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