Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
größten Teil im Schatten des breitkrempigen federlosen Hutes; dennoch hatte ich den Eindruck, daß er zuvorkommend lächelte. »Ich muß mit dem Prinz Majister sprechen.«
    »Ho!« sagte Exand. Aber er kannte mich und wußte auch, daß ich jeden empfing, der sich mir auf die richtige Weise näherte. »Ich glaube, wir haben heute schon genug Fremde erlebt, die den Prinzen sprechen wollten. Dein Ersuchen?« Die letzten Worte klangen scharf und fordernd.
    »Mein Anliegen darf ich leider niemandem außer dem Prinzen selbst offenbaren. Aber ich kann dich bitten, dem Prinzen etwas auszurichten. Dann wird er ...«
    »Jetzt reicht es aber!« Kov Lykon drängte sich vor. Er hatte nicht gerade einen erfolgreichen Tag hinter sich, denn der Herrscher war in der hamalischen Frage meiner Einstellung gefolgt, was Lykon Crimahan noch immer wurmte. » Schtump , du Cramph! Schtump , ehe ich dich auspeitschen lasse!«
    Daraufhin legte Zando die linke Hand auf den Griff seines Rapiers. Er richtete sich merklich auf. Offenbar behagte es ihm wenig, mit Schtump angeredet zu werden, eine nicht gerade höfliche Aufforderung, sich schleunigst zu verziehen.
    »Ich habe leider nicht den Vorzug, dich zu kennen«, sagte er. »Aber ich kann dir versichern, daß ich es nicht mag, auf diese Weise angeredet zu werden.«
    Lykon schnaubte durch die Nase und wandte sich an Handon.
    »Zieh deine Klinge, Ortyg, und bring diesem Cramph Benehmen bei!«
    »Mit dem größten Vergnügen, Kov!« Ortyg Handon trat vor, geschmeidig wie ein Leem; er zog Rapier und Dolch mit der gelassenen Anmut des professionellen Schwertkämpfers, den es nach Blut gelüstet.
    Doch im gleichen Augenblick erschienen Rapier und Main-Gauche auch in den Fäusten Zandos. Ich sah, wie der junge Fremde seine Waffen hob, und hielt unwillkürlich den Atem an.
    »Ich darf es hier nicht zum Kampf kommen lassen!« protestierte Jiktar Exand.
    »Du hältst dein Maul, du Rast«, sagte Kov Lykon. »Um dich kümmere ich mich später!«
    Kornan der Dieb zog sich in die Schatten zurück und kam mir dabei so nahe, daß er mich fast berührte; er atmete stoßweise vor Entsetzen. Wenn sich Exand fragte, warum ich mich nicht in die Auseinandersetzung einschaltete, so kannte er mich doch gut genug, um zu wissen, daß ich ihn den Schmähungen des Schnösels aus Vallia nicht aussetzen würde.
    Der junge Zando sagte leise: »Ich möchte meine Klinge nicht mit dem Blut eines Gegners beflecken, wer er auch sein mag. Heb dein Schwert, Koter, und laß mich meines Weges gehen.«
    »O nein, dich werde ich in Stücke hauen!« knurrte Ortyg Handon.
    »Ihr alle seid Zeugen, daß dieser Mann sein Schicksal selbst gewählt hat«, sagte Zando entschlossen. Im nächsten Augenblick wandte er sich an Jiktar Exand und äußerte einige Worte, die ganz Kregen um mich kreisen ließen.
    »Es wäre mir eine Ehre, Jiktar, wenn du den Prinz Majister informiertest, daß ein gewisser Zando ihn sprechen möchte. Sag dem Prinzen, sag Dray Prescot, daß ich der Bote eines Krozairbruders bin, der schnellstens seine Hilfe braucht. Vergiß dieses Wort nicht, Jiktar – Krozair von Zy.«

6
     
     
    Ich, Dray Prescot, Lord von Strombor und Krozair von Zy – ich stand da wie ein Dummkopf. Eben wollte ich vortreten, als ich auch schon das schnelle tödliche Aufblitzen der Rapiere und Dolche wahrnahm, die gegeneinanderprallten. Wenn ich mich jetzt dazwischenwarf, konnte der Kampf nur einen Ausgang haben. Der junge Zando würde die Waffen heben, und Handon würde seinen Gegner rücksichtslos niederstechen.
    Ich rührte mich also nicht von der Stelle, während sich meine Gedanken überstürzten. Ich hätte es nicht zulassen dürfen, daß sich die Situation dermaßen zuspitzte. Was für ein Onker ich doch war!
    Nur wenige Menschen, die mir ganz nahestanden, wußten, daß ich Krozair von Zy war – Delia und Seg, Inch, Turko und Korf Aighos und einige andere Vallianer, die mehr über mich wußten als die meisten anderen. Diesen Menschen war nicht ganz klar, was der Titel Krozairbruder überhaupt bedeutete. Seit langem sehnte ich mich danach, zum Binnenmeer, zum Auge der Welt zurückzukehren, das weit entfernt im Westen des Kontinents Turismond lag. Aber ganz abgesehen von der monatelangen Schiffsreise, abgesehen von den fast unüberwindlichen Stratemsk-Bergen und dem Klackadrin, einem Spalt in der kregischen Bodenkruste, aus dem giftige Dämpfe wallten – abgesehen von all diesen Dingen hatten mir bisher meine Abenteuer eine Rückkehr

Weitere Kostenlose Bücher