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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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»Mutterschiffe« fest, die breiten Flügel rauschten, und schon kehrten die ungleichen Paare zu den Nestern unter den Volgendrin zurück, von wo aus die Kleinen wieder starteten, um neue Beute zu finden. Die Großen folgten ihnen, um sich mit an der Beute schadlos zu halten.
    Blutbesudelt, zerkratzt, erschöpft, so sah ich den Schwarm der Exorcs endlich dünner werden. Der Volgendrin war schon zu weit entfernt; sie griffen nun eine Gruppe kurzhörniger Rinder auf der nächsten Lichtung an. Ich richtete die Spitze meines Langschwerts auf den Boden und stützte mich keuchend auf den Knauf.
    Ein vierarmiger Djang hätte sich an meiner Stelle vermutlich frisch und kampfbereit gefühlt. Ich aber, das muß ich zugeben, war völlig erschöpft. Die Kletterpartie an der Ranke hatte mich ausgelaugt, der anschließende Kampf zehrte die letzten Kräfte auf. Schließlich bin ich auch nur ein Mensch.
    Ich hörte ein Rauschen und hob den Kopf. Es war, als hätte sich mir ein ganzer Volgendrin in den Nacken gesetzt.
    Die Gerawin taktierten wirklich sehr gekonnt.
    Sie landeten in einem Ring um mich.
    Sie besaßen Armbrüste. Ihre Dreizacke schimmerten im Sonnenlicht.
    Der Anführer näherte sich mit wehenden Federn.
    »Du kämpfst gut, Dom.«
    »Aye«, sagte ich und ärgerte mich über den keuchenden Ton meiner Stimme. »Möchtest du herausfinden, wie gut ich kämpfe?«
    »Ich glaube nicht. Wenn du es vorziehst, möchte ich dich lieber mit zwanzig Pfeilen spicken!«
    »Das wäre sicher besser für dich.«
    Er kicherte. Die Gerawin sind gute Kämpfer, geschmeidig und raubtierhaft. Aus unerfindlichen Gründen halten sie Tyryvols für die besten Flugtiere Havilfars. Meine Djangs und ihre Flutduins waren da völlig anderer Meinung.
    Sie griffen von vorn an, und ich hob das Langschwert, bereit, einigen Gerawin die Köpfe abzuschlagen. Die Dreizacke bewegten sich, wurden aber zurückgezogen. Der Anführer brüllte: »Genarnin der Chank!«
    Behäbig drehte ich mich um. Die Eisenglieder schlugen mich zu Boden. Die Ketten umschlangen mich. Das Langschwert wurde davongewirbelt. Ich hockte auf Händen und Knien, und Kette um Kette wickelte sich um mich. Dann spürte ich das Gras an der Wange. Ich begrüßte die Avancen Notor Sans, doch nur um vor mir selbst zu verbergen, wie fürchterlich dumm und einfältig ich gewesen war.

18
     
     
    »Du verdammter Onker!« Die Stimme des Gerawin ertönte dicht neben meinem Ohr, und ich öffnete die Augen, obwohl ich noch ziemlich benommen war. Man schleppte mich wie einen zusammengerollten Teppich. Ich blickte zur Seite.
    Unter mir waren Platten und Seile zu sehen; in der Tiefe darunter ein Gewirr aus Ranken und Ästen.
    Die Gerawin trugen mich über die Brücke, die dem Volgendrin seinen Namen gegeben hatte.
    Wir blieben stehen, und der angeredete krummbeinige Wächter machte eine Bemerkung, daß ja kein vernünftiger Mann mit einer solchen Eisenstange umgehen könne. Seine Stimme hatte den wütenden und verzweifelten Unterton eines Mannes, der große Schwierigkeiten auf sich zukommen sieht.
    »Die Schuld liegt einzig und allein bei dir, Genarnin der Chank.«
    Bei dem Chank handelt es sich um den weißen Hai der Äußeren Ozeane Kregens, ein etwas kleinerer Vetter des Chanks im Auge der Welt. Der Spitzname »Chank« wird meistens Männern verliehen, die etwas von der schnellen und tödlichen Direktheit dieser Lebewesen haben.
    Der Wind bewegte die Kleidung der Gerawin. Ich spürte, wie sich das Blut schmerzhaft durch meinen Körper bewegte. In meinem Kopf hallten Beng Kishis Glocken. Die Eisenstange hatte irgendwie Ärger gemacht. Ich lachte nicht, doch die Belustigung spukte irgendwo in meinem Kopf herum, vermengt mit der Watte, die mein Gehirn zu füllen schien. Der Gerawin blieb stehen, und der Anführer starrte auf eines der Halteseile – es war durchgetrennt worden und hing nur noch mit einer einzigen Faser zusammen. Das alte Langschwert hatte an Schärfe noch nichts eingebüßt ...
    Der Gerawin, der spielerisch mit dem Langschwert so ungeschickt herumgefuchtelt hatte, betrachtete das Ergebnis seines Tuns voller Entsetzen. Ein Verbindungsstrang, der das Handseil an das Nebenseil koppelte, konnte die Brücke noch nicht zum Einsturz bringen, aber ich wußte, daß sich die strengen hamalischen Gesetze auch um solche Kleinigkeiten kümmerten. Zweifellos war die Strafe für diese Verfehlung irgendwo genau verzeichnet.
    Ich nutzte die Gelegenheit und versetzte dem Gerawin, der meine Beine hielt, einen

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