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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Schlüsselverwahrer. Doch er stand bereits an der Zellentür, schwang seine Lampe und rasselte mit dem Riegel.
    »Hör auf zu schreien, Chaadur! Es ist soweit. Sinnlos, sich dagegen zu sträuben, Junge. Du hast einen Mord begangen, jetzt mußt du dafür bezahlen.« Hinter Nath erblickte ich Soldaten mit Ketten.
    »Aber ich habe doch noch drei Tage«, sagte ich verblüfft.
    »Nein, nein, mein Junge. Der Kov hat es verdammt eilig.«
    Man zerrte mich aus der Zelle, und da ich mich wehrte, wickelte man mich in Eisenketten und schlug mich bewußtlos. Als ich wieder zu mir kam, war ich in einem kleinen Hof des Hanitchik an einen Pfahl gebunden, vor mir eine Gruppe erwartungsvoller Edelleute und Horters – und die schwarz und rot gekleideten Folterknechte.
    Kov Ornol ham Feoste war in bester Laune. Er hatte einige Freunde zu dem Ereignis eingeladen. »Ich habe ein gutes Publikum für dich«, rief er. »Lauter Experten. Genießer.«
    Man hatte mir einen Knebel in den Mund gesteckt, so daß ich ihm nicht gebührend antworten konnte. In hilfloser Wut starrte ich auf den elenden Kov, doch gegen die Ketten kam ich natürlich nicht an.
    In den Kesseln glühte Feuer, die Brandeisen glühten kirschrot. Zangen, Messer, Skalpelle, Schraubgeräte lagen bereit. Der Kov saß ganz vorn in einem bequemen Sessel und freute sich sichtlich auf das Schauspiel. Seine Begleitung war nicht minder erwartungsvoll. Ich sah sie an, als der Erste Folterknecht auf mich zutrat; in seiner Hand schimmerte ein winziges Messer. Er trug eine schwarze Haube, hinter deren Schlitzen seine Augen funkelten.
    Ich betrachtete die Versammlung dieser hamalischen Edelleute und Horters. Es war erschreckend, wie heruntergekommen, wie böse dieses Land war, dieses schimmernde, dekadente Ruathytu, beherrscht von dem übelsten Einfluß von allen – Königin Thyllis. Ein oder zwei Anwesende kannte ich aus der Zeit meines früheren Lebens in Ruathytu, doch leider nicht gut genug, daß sie mich als Amak des Paline-Tals erkennen würden. Meine Lage war inzwischen so verzweifelt, daß ich es begrüßt hätte, als irgend jemand erkannt zu werden, nur eben nicht als Chaadur.
    Dieser Wunsch ging so schnell in Erfüllung, daß ich mich bis heute frage, ob nicht wieder einmal die Everoinye oder die Savanti ihre Hand im Spiel hatten.
    Zwei Plätze von Kov Ornol entfernt räkelte sich ein Mann in seinem Sessel. Ich erkannte ihn sofort. Er trug ein auffälliges Gewand, auf das blaue, graue und schwarze Sechsecke gestickt worden waren; er hatte große Ähnlichkeit mit einem katzenhaften, gefährlichen Chavonth. Diesen Mann hatte ich auf Befehl der Herren der Sterne vor langer, langer Zeit aus dem Schnee der Berge des Nordens gerettet.
    Ich starrte auf den Mann, während sich das kleine Messer in der gespenstisch weißen Hand des Folterknechts näherte. Ich war splitternackt. Meine Haut schimmerte von Schweiß. Der Knebel erzeugte ein würgendes Gefühl in meiner Kehle. In meinen Augen mußte in diesem Augenblick der Blick des Teufels gelegen haben, während ich Naghan Furtway ansah, der früher einmal Kov von Falinur gewesen war.
    Heute hatte mein Kamerad Seg Segutorio den Titel des Kov von Falinur inne: Naghan Furtway war ein vallianischer Flüchtling, ein Mann, der meiner Heimat sicher nur Zorn und Ablehnung entgegenbrachte. Schon einmal hatte er mich demaskiert und verraten, vor vielen Jahren bei den Drachenknochen.
    Würde er mich wiedererkennen?
    Als Kov von Vallia war Naghan Furtway früher sehr mächtig gewesen. Er spielte leidenschaftlich gern Jikaida; in den Bergen des Nordens war ich oft gegen ihn angetreten und wußte, daß er so spielte wie er lebte: rücksichtslos und unbarmherzig.
    Trotzdem hatte er sich dabei über die havilfarischen Cramphs aufgeregt, die uns defekte Flugboote verkauften. Seine Verbannung und seine Flucht hatten ihn offenbar anderen Sinnes werden lassen. Daß er sich hier in Ruathytu aufhielt, war kein gutes Zeichen. Er war zu einem Renegaten geworden.
    Das Messer berührte meine Haut, glitt hinein und wurde zurückgezogen. Ein Blutstropfen war an der Spitze sichtbar. Die Folterung würde sich hinziehen.
    Ich beobachtete Naghan Furtway.
    Wieder fand das Messer sein Ziel, raffiniert plaziert, schmerzhaft.
    In diesem Augenblick stand Naghan Furtway auf, warf sein Cape zurück und legte die Hand auf den Griff seines Rapiers. Das Messer des Folterknechts drang tiefer ein, wurde zurückgezogen. Schmerz durchflutete mich.
    Kov Ornol hob stirnrunzelnd den

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