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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mehrere Fuß tief im Fels stecken, um genug Nahrung und Feuchtigkeit aus den Ritzen zu ziehen.
    Nun kam ich viel schneller voran.
    Auch Tiere bewohnten die Ranken. Ich focht einen kurzen, energischen Kampf mit einem Spinnenwesen, das Saugnäpfe an den Beinen hatte. Das Gewirr der Äste wurde immer dichter, und die Insekten machten sich immer störender bemerkbar. Endlich glaubte ich mich am Ziel. Später werden Sie erfahren, was sich noch in diesem Dschungel unter den Volgendrin befand, doch im Augenblick war ich an einer weiteren Erforschung nicht interessiert.
    Ich suchte mir einen soliden Ast, dick wie der Körper eines Rostons, und arbeitete daran, bis ich mir ein bequemes Nest geschaffen hatte. Dann setzte ich mich in meine luftige Zuflucht, blickte hinab und sah die Oberfläche tief unter mir vorbeiwandern; die stetigen fünf Knoten führten uns über Flüsse, Seen und Wälder, trugen uns in südöstlicher Richtung auf der weiten Kreisbahn der Volgendrin dahin.
    Die ersten paar Dutzend Fuß waren schnell beisammen; ich zerrte die Ranken einfach zu mir heran und prüfte jedes Stück sorgfältig. Einige Pflanzen ließen sich mit einiger Mühe mitsamt den Wurzeln herausziehen. Ich kroch durch das undurchdringliche Gewirr, meistens mit dem Rücken nach unten, und hackte mit Dolch oder Messer drauflos, um die gewünschten Stücke freizubekommen. Mein »Seil« wurde immer länger. Ich legte schließlich meine Sachen ab, bis ich nur noch einen blauen Lendenschurz trug. Langschwert, Hemd, Cape, Rapier und Mantel wurden zusammengerollt und am Ende der Ranke festgemacht.
    Dann senkte ich mein Werk in die Tiefe, bis die lange Ranke im Wind baumelte. Zurück an die Arbeit; weitere Stücke wurden abgeschnitten, herangeholt und festgebunden, auf daß sie das Seil verlängerten. Dabei verwendete ich Seemannsknoten; ich sorgte mich nicht etwa darum, daß die Knoten aufgehen könnten; vielmehr hatte ich Angst, daß doch ein Strang zu dürr war und brechen könnte.
    Die Länge mußte ich sorgfältig berechnen. Wenn sich das Bündel in einem Baum verfing, war ich nicht nur meine wertvolle Habe los, sondern die Ranke mochte an jeder beliebigen Stelle reißen.
    Endlich steckte ich Dolch und Messer fort – keines von beidem war gebrochen, wofür ich Zair dankbar war – und wickelte mir ein etwa fünf Faden langes Rankenstück um die Schultern.
    Dann tat ich einen tiefen Atemzug.
    Tausend Fuß, die ich langsam in die Tiefe stieg, während meine Füße sich um die Ranke krampften! Ein weiter Weg. Ein verdammt weiter Weg! Doch tief unter mir schwankte und kreiselte mein Bündel, scheinbar frei in der Luft fliegend, da die Ranke auf diese Entfernung kaum noch sichtbar war.
    Ich kletterte verbissen tiefer und tiefer. Dabei atmete ich immer heftiger; Schweiß bedeckte meinen Körper. Ich zog die Luft tief in die Lungen und legte immer öfter eine Pause ein. Der Wind ließ mich herumschwingen. Ich kreiste in schwindelnden Pirouetten und flehte innerlich, daß die Knoten über mir halten würden. Ein Rostonstamm ist ziemlich dick, doch immerhin belastete ich den Strang sehr. Immer weiter stieg ich hinab, und der Boden hob sich mir langsam entgegen.
    Wieder pausierte ich und zerrte große Mengen Luft an meinen aufgerissenen Lippen vorbei in die Lungen, fuhr mir mit dem Handrücken über Stirn und Augen und starrte hinab, betrachtete die Landschaft.
    Bäume, ein Fluß, braunrückige wilde Ordels, Gras, immer wieder Bäume. Ich wollte mir den richtigen Landeplatz aussuchen. Einige Fuß tiefer, und meine Beine wickelten sich um das Bündel. Ich hob den Kopf. Was für ein monströser Anblick! Ein massives ovales schwarzes Gebilde, frei am Himmel schwebend, sich dem Zug der Schwerkraft widersetzend! Volgendrin!
    Ein ungeheures Gewicht, das sich leicht wie eine Feder durch die Luft bewegte.
    Ich bemerkte den Wind auf meinen Wangen, blickte schräg nach vorn und suchte mir eine geeignete Stelle aus. Der Knoten, mit dem ich die Ranke von meiner Schulter mit dem Hauptstrang verband, wurde sorgfältig geknüpft. Ich wollte nicht noch im letzten Augenblick einen verhängnisvollen Fehler machen. Das Bündel wurde abgeschnitten. Ich hielt mich fest, bis wir über einen Baum getrieben worden waren, dann ließ ich die fünf Faden hinab.
    Das Ende berührte den Boden nicht. Der Winddruck trieb die Ranke zur Seite. Ich fluchte, konnte aber nichts dagegen tun. Ich mußte hinab ...
    Ich konzentrierte mich dermaßen intensiv auf den Rest der Ranke, auf mein

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