Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
sorgfältiger Beachtung aller Vorschriften durchgeführt – wobei die Tatsache, daß das Urteil schon von vornherein feststand, die komplizierten Gesetze im Grunde ad absurdum führte. Ich blieb konsequent bei meiner Aussage, daß ich gar nicht Chaadur sei, was den Kov aber nicht störte. Er hatte inzwischen einen Posten inne, der ihn der direkten Befehlsgewalt der Königin unterstellte; sein Einfluß reichte aus, um ein Urteil durchzusetzen.
    Ich machte mir Gedanken über Ornol ham Feoste. Er hatte in Sumbakir eine kleine Vollerfabrik geleitet, ein sehr provinzieller Posten. Nach dem Tode seiner Frau Esme tauchte er nun hier in Ruathytu auf und stand plötzlich in der Gunst der Königin, und seine Verbindung zu den Vollern war stärker denn je.
    Auch auf Kregen sind zwei plus zwei vier – manchmal jedenfalls.
    Die Neun Gesichtslosen, welche Edelleute erwählen, die auf die Geheimnisse der Voller achten sollten, mußten auch Kov Ornol ham Feoste berufen haben. Eine andere Erklärung schien mir nicht möglich zu sein. Damit glaubte ich ein weiteres Stück des Puzzlespiels gefunden zu haben – aber was konnte mir das nützen? Die drei Richter fällten den Schuldspruch.
    Wie jeder normale Mensch glaubte ich dennoch nicht, daß ich schon sterben müßte – irgendeine Fluchtchance würde sich mir schon bieten. Ich weigerte mich also, meine Rolle als Hamun ham Farthytu preiszugeben, um mir ein Alibi zu verschaffen. Rees und Chido hätten mir sicher beigestanden und mit ihren Aussagen die Identifikation des Kov erschüttert. Daß mir dieser Notanker blieb, war ein beruhigender Gedanke. Einer meiner Gefängniswärter erschütterte allerdings meine Selbstsicherheit erheblich.
    »Die Königin ist sehr glücklich«, vertraute er mir an, als ich in dem engen Burghof meinen täglichen Spaziergang machen durfte. »Die Armee des Nordens hat den großen Sieg errungen, auf den wir alle gewartet haben.«
    Ein kalter Schauer rann mir über den Rücken. Ich schluckte.
    »Ja«, fuhr er fort und verlagerte seinen Cham von einer Wange in die andere. »Havil hat uns mit seinem Lächeln bedacht. Die Rasts aus Pandahem sind völlig aufgerieben worden. Ein großer Sieg!«
    »Wo war das?«
    »Keine Ahnung. Diese ausländischen Orte klingen doch alle gleich. Bei Kuerden dem Gnadenlosen! Was für Geschichten! Die Armee soll die Kerle tagelang verfolgt haben! Stell dir die Beute vor! Wenn ich noch beide Augen und ein gesundes Bein hätte, wäre ich dabei gewesen, das kannst du mir glauben. Einen Sack voller Gold und Juwelen hätte ich – ah! Ich möchte gar nicht daran denken!«
    Da konnte ich ihm nur beipflichten. Aber nachdenken mußte ich. Dabei war seine Geschichte noch gar nicht zu Ende.
    »Die Königin – Havil möge ihr leuchten – will sich zur Herrscherin krönen! Das wird eine Feier! Ganz Ruathytu wird auf dem Kopf stehen! Der Triumphzug dauert bestimmt den ganzen Tag, und ich werde ihn mir ansehen, oben vom Hanitchik aus!« Er kaute. »Na, das darf ich doch, oder?«
    »Gewiß«, sagte ich. »Waren es nur die Pandahemer? Oder auch andere ...?«
    »Ach, du hast die Geschichten auch gehört, wie? Ja, es heißt, eine Armee aus Vallia wäre daran beteiligt gewesen. Rasts aus Vallia! Hanitcha soll ihnen tausend Sorgen schicken!« Er lachte leise und spuckte aus. »Alles ist zerschlagen. Zurückgeworfen in ein Land, das Jholaix heißt – dort verstecken sie sich. Wir brauchen bloß nachzurücken und sie fertigzumachen. Den Namen Jholaix kenne ich – den Wein habe ich mir aber noch nie leisten können.«
    So sprach Nath der Schlüsselverwahrer, mein Wärter und Gegner – aber sonst ein ganz normaler Mann.
    Eines der wichtigsten Anklagepunkte gegen Gul Chaadur betraf den Umstand, daß er sich zu Unrecht als Horter ausgegeben hatte. Die offizielle Folterung sollte in drei Tagen stattfinden. Bei dieser Sachlage durfte ich nicht länger zögern. Rees und Chido und die anderen, die mich in Ruathytu als Amak des Paline-Tals gekannt hatten, mußten aussagen. Hamun ham Farthytu mußte aus der Versenkung auftauchen. Ich hatte vielleicht schon zu lange gezögert. Die Überreste der Armeen der pandahemischen Länder und meiner Streitkräfte aus Vallia und Djanduin saßen in der äußersten Nordostecke Pandahems fest, in Jholaix. Eine Entscheidungsschlacht konnte sie völlig vernichten und die ganze Insel unter den Einfluß Hamals bringen. Eigentlich mußte ich jetzt bei meiner Armee sein.
    Als mein Entschluß feststand, rief ich nach Nath dem

Weitere Kostenlose Bücher