Die fliegenden Staedte von Antares
Bündel und den vorbeiziehenden Boden, daß mich der Angriff der Exorcs völlig überraschte.
Mein Kopf ruckte hoch.
Ein Wesen wie eine Katze, etwa so groß wie ein Schäferhund, mit grüner lederiger Haut, Krallen, spitzen, stachligen Ohren, einem klaffenden roten Maul, bewehrt mit vier mächtigen Reißzähnen und Augen wie roten Schächten, warf sich wütend auf mich. Ich hob den linken Arm, und das Geschöpf wirbelte kreischend zur Seite. Ich war erstaunt, in meiner Faust den linkshändigen Dolch zu entdecken.
Die Flügel des Exorcs wirkten geradezu verkümmert. Dicke Stränge sprießten beiderseits des Rückgrats unterhalb der Schulterblätter, die von ihnen ausgehenden Flügel verästelten sich fast wie ein Hirschgeweih. Das Geschöpf konnte nicht zu mir emporfliegen. Es segelte kreischend davon, und ein zweites Wesen folgte zischend. Ich sah die peitschenähnlichen Schwänze, die mit Widerhaken versehen waren, zum Zuschlagen geringelt, doch die Entfernung war zu groß.
Die Exorcs waren bloße Gleitflieger; sie konnten sich von den Volgendrins in die Luft stürzen, vermochten aber nicht zurückzukehren. Damit war die Bemerkung der Männer über die »Kühe« erklärt.
Ich packte das Seil fester, steckte mir die Main-Gauche zwischen die Zähne und rutschte den Rest des improvisierten Seils hinab. Jetzt wollte ich so schnell wie möglich festen Boden unter den Füßen haben.
Fast wäre ich noch an einem Baum gescheitert, doch ich stemmte mich mühsam wieder hoch, streckte die Beine waagrecht aus und kam gerade noch darüber hinweg.
Die Lichtung war zu Ende, doch schon tat sich eine andere auf. Obwohl meine Geschwindigkeit nur fünf Knoten betrug, hatte ich das Gefühl, über den Boden dahinzurasen. Ein Fluß erschien und verschwand wieder. Ich ließ mich noch weiter hinabsinken und bereitete den Absprung vor. Eine innere Stimme riet mir, mich zu entspannen. Unten glitt Gras vorbei. Ein wilder Ordel raste erschreckt vor mir davon, dann eine ganze Herde, die in panischem Entsetzen davonstob. Ich war inzwischen fast unten, doch die blöden Viecher wollten mir keinen Platz machen! Plötzlich kam mir der Boden ruckhaft entgegen. Ich sparte mir den Blick nach oben; irgendwo war die Ranke gerissen. Ich stürzte ab! Etwa vier Fuß tief stürzte ich und landete auf dem Rücken eines galoppierenden Ordels.
Das Wesen spürte mich auf seinem Rücken und drehte durch. Ich klammerte mich an seiner Mähne fest. Wie ein bockendes Jungpferd trug es mich ziellos über die Lichtung.
Bäume tauchten vor mir auf. Meine Hände verkrampften sich noch mehr, ich nahm die nackten Hacken zusammen, brüllte dem Ordel etwas zu und zog ihn an der Mähne von den Hindernissen fort. Im nächsten Augenblick flog ich durch die Luft, überschlug mich und rollte Hals über Kopf durch das Gras, erschöpft und zerschunden, doch am Leben!
Ich richtete mich auf.
Die Ordels hatten sich zwischen den Bäumen in Sicherheit gebracht. Sobald sie zum Grasen wieder hervorkommen mußten, konnten sich die Exorcs von neuem auf sie stürzen. Ich blickte auf. Der Volgendrin war bereits ein Stück weitergezogen. Schon sah er aus wie eine schwarze Wolke am Himmel; andere fliegende Inseln waren links und rechts erkennbar und verschafften mir endlich einen Eindruck von den wahren Größenverhältnissen.
Ich hielt es für geraten, mich schleunigst wieder anzukleiden, das Cape überzustreifen, den Mantel locker über den linken Arm zu nehmen und mich um Rapier und Main-Gauche zu kümmern und schließlich das Langschwert im Krozairgriff zu packen.
Und gerade noch rechtzeitig!
Die Exorcs schwebten zum Angriff heran.
Zischend bestürmten sie mich mit aufgerissenen Mäulern; ihre rubinroten Augen schimmerten wie Höllenschlünde.
Das Langschwert wurde mühelos mit ihnen fertig; die Klinge trennte Flügel, Köpfe und Beine ab. Vier Beine hatten diese Wesen, lederige Beine mit gefährlich gekrümmten Klauen. Ich mußte Wunden hinnehmen; meine Kleidung wurde zerrissen, Blut strömte über meine Brust. Doch das Schwert schuf einen Ring aus Stahl um meinen Kopf, und tote und verwundete Exorcs bedeckten bald den Boden. Ich sah sie auf allen vieren davonhuschen, wie Katzen nach dem Kampf mit einem Hund; sie hasteten zu den monströsen »Kühen«, die herbeigeflogen kamen und diese Geschöpfe aufnahmen. Dies waren große Tiere, die wirklich fliegen konnten und mit diesen kleinen Räubern in Gemeinschaft lebten. Die Exorcs klammerten sich an der Unterseite ihrer
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