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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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kräftigen Tritt. Er stürzte brüllend rückwärts und versuchte in der windigen Höhe etwas zu finden, an dem er sich festhalten konnte. Der nächste Gerawin stürzte halb durch die Bodenplatten der Brücke und klammerte sich kreischend fest. Der Bursche mit dem Langschwert versuchte zu fliehen, verlor aber die Balance. Im nächsten Augenblick ruhte der vertraute, mit Silberdraht umwundene Griff der Waffe in meiner Hand, und ich wandte mich um, bereit, meine Gegner niederzuhauen – und notfalls auch die ganze Brücke. Ich war denkbar schlechter Laune.
    Die Brücke schwankte. Gerawin drängten durcheinander. Ich spürte den Wind auf der Haut. Die Sonnen sanken dem Horizont entgegen. Ich fühlte mich schwach, meine Beine zitterten. Meine Arme brachten irgendwie das Schwert hoch – doch so langsam, daß ich bei einem ernsthaften Kampf die nächste Sekunde nicht überlebt hätte. Ich schüttelte den Kopf und versuchte die silbernen und grünen Funken vor meinen Augen zu vertreiben. Ich hatte das Gefühl, als wäre eine Herde Chunkrahs über mich hinweggaloppiert.
    Die Gerawin, völlig überrascht, daß ein Bewußtloser so schnell in Aktion treten konnte – dabei wußte ich als Krozair von Zy genau, wie langsam ich in Wirklichkeit gewesen war –, machten sich dennoch methodisch daran, ihr Opfer wieder einzufangen.
    »Kommt, ihr Rasts!« brüllte ich. Meine Stimme hatte einen fremden Klang. »Kämpft wie Krieger!«
    Die Gerawin begannen mich zu verspotten. Immerhin waren sie Professionelle. Trotzdem wurde klar, daß sie sich mit mir nicht auf einen Schwertkampf einlassen wollten. Das große Langschwert – die ›Eisenstange‹ – hielt sie in respektvollem Abstand.
    Wieder begannen die Eisenketten zu fliegen. Die metallenen Glieder bissen sich fest. Ich versuchte mich zu befreien, wurde aber von der schwankenden Brücke und den Halteseilen behindert. Immer neue Ketten legten sich um meinen Körper, und ich erkannte, daß der Kampf bereits vorüber war, bevor er richtig angefangen hatte.
    Mit einem letzten Schrei richtete ich mich auf, zerrte an den Ketten und wirbelte das Langschwert über meinem Kopf.
    »Für Zair!« brüllte ich und ließ los.
    Der Anführer der Gerawin reagierte schnell. Er duckte sich. Das Langschwert, ein greller Lichtblitz, wirbelte durch die Luft. In hohem Bogen segelte es in den Äther hinaus und begann schließlich zu stürzen. Herumwirbelnd, schimmernd, so verschwand es in dem Rankengewirr tief unter uns.
    »Zair soll euch holen, ihr Cramphs!« sagte ich. Aber dann knallte mir das letzte Kettenstück gegen den Kopf, und wieder einmal legte sich der schwarze Mantel Notor Zans gnädig um mich.
     
    An die nächsten Tage habe ich nur eine sehr vage Erinnerung. Ich kam erst wieder richtig zu mir, als ich mich schwer bewacht in Ruathytu befand. Der Angriff der Wilden auf den Volgendrin der Brücke war jedenfalls verlustreich zurückgeschlagen worden; daneben war meine Gefangennahme nur ein unbedeutendes Ereignis gewesen. Der Kov von Apulad hatte jedenfalls seinen ganzen Einfluß geltend gemacht und seine älteren Ansprüche auf mich durchgesetzt. Er ließ mich nun in die Hauptstadt bringen, wo ich verurteilt werden sollte. Wenn er mit mir fertig war, so hatte er verkündet, mochte Pallan Horosh meine Überreste wegen des Todes der beiden Pachaks zur Rechenschaft ziehen.
    In Ruathytu wurde ich in die berüchtigten Verliese des Schlosses von Hanitcha dem Sorgenbringer gebracht, das verrufene Hanitchik.
    Ich kannte mich in kregischen Gefängnissen weiß Gott aus – das Hanitchik war ein besonders entsetzlicher Kerker. Folter gehörte hier zum täglichen Leben – und zum täglichen Tod. Die Nahrung war scheußlich, wurde aber regelmäßig serviert und reichte gerade aus, um Leib und Seele an einem dünnen Faden zusammenzuhalten. Dafür konnten sich die Gefangenen bei den hamalischen Gesetzen bedanken.
    Natürlich galten meine Gedanken in erster Linie der Flucht.
    In den hamalischen Gesetzen ist eine Vorschrift verankert, wonach der nächste Verwandte eines Mordopfers die Wahl hat zwischen mehreren raffinierten Foltermethoden, die auf den Mörder angewendet werden, ehe er gehängt wird. Ich hatte so ein Gefühl, als würde sich der Kov von Apulad in meinem Falle für die allersubtilste Folter entscheiden, die das Gesetz zuließ.
    Mit den Einzelheiten des Prozesses möchte ich Sie nicht langweilen; jedenfalls ging das Verfahren seinem unvermeidlichen Ende entgegen. Die Verhandlungen wurden unter

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