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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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modernste der vier Kontinente, die diesen Teil des Planeten bedecken. Seit Urzeiten siedelten Menschen an den Küsten des Nebelmeeres, und die Ruinen längst vergessener Reiche, wie auch manche Aspekte der Landschaft und der Vermengung verschiedener Spezies und Rassen zeugten von einer wechselhaften Geschichte.
    Dort oben im Boot wartete Seg, der wilde Bogenschütze aus Erthyrdrin. Er und ich hatten uns gemeinsam durch die Unwirtlichen Gebiete geschlagen. Normalerweise hätte er sich niemals in einen Hinterhalt locken lassen, ebensowenig wie Inch, der riesige Axtträger aus Ng'groga, der immer wieder Probleme mit seinen Tabus hatte. Auch er war ein erfahrener Kämpfer. Und – und dort oben auf dem Achterdeck stand Delia, meine Delia aus Delphond!
    Jeden Augenblick konnte der Voller landen – und über die Ahnungslosen würde ein tödlicher Sturm von Pfeilen hereinbrechen.
    Reterhans Fuß stemmte sich kraftvoll in meinen Nacken und drückte mir damit den Knebel noch tiefer in den Rachen.
    Zur Besatzung des Fliegers gehörte auch Korf Aighos, Anführer der wilden, doch loyalen Gesellen der Blauen Berge. Auch Turko der Schildträger mußte sich an Bord befinden, der großartig trainierte Khamorro mit den gefährlichen Händen. Ich hoffte, daß sein großer Schild ein wenig Schutz bieten würde, und flehte Zair an, daß er Delia schützen möge, wenn es zum Schlimmsten kam. Tom ti Vulheim und seine valkanischen Bogenschützen waren ebenfalls zur Stelle und schwebten in Gefahr zu sterben, ehe sie die Waffen spannen konnten. Obquam von Tajkent, der fliegende Strom, war sicher auch mit von der Partie, und ich wünschte mir, daß sich seine kräftige schlanke Gestalt auf schmalen Flügeln herabstürzte, um die Todesfalle zu erkunden.
    Ach, wer war nicht alles an Bord des Vollers? Meine neuen Freunde, die mich selbstlos aus der Arena gerettet hatten: Naghan die Mücke, ein vorzüglicher Waffenmeister; Balass der Falke, der Hyr-Kaidur geworden war; Tilly, mein goldhaariges Fristlemädchen, und Oby, ein junger Bursche, der mit ehrgeizigen Plänen in die Arena gegangen war, dessen Träume sich aber zerschlagen hatten, um einer wichtigeren Vision Platz zu machen. Ich hatte das Gefühl, daß dieser Jüngling eine wichtige Rolle in den Plänen der Herren der Sterne spielte.
    Sie alle mochten in den nächsten Murs sterben oder in die Sklaverei verkauft werden. Und mit ihnen Delia, meine Delia aus Delphond!
    Ich starrte Fanal an, den lamnischen Jüngling. Er bemerkte meinen Blick. Ich vermochte nicht zu schreien – doch er hatte seine Stimme noch. Er konnte den Voller warnen. Auf meinem Gesicht erschien jener zwingende Ausdruck, der es zu einer teuflischen Fratze entstellt, und in meinen Augen schimmerte Zorn. Fanal zuckte zurück. Dann wandte er den Kopf ab und schaute mich nicht mehr an – und blieb stumm!
    Niemand hier würde freiwillig schreien. Ich mußte mir also etwas einfallen lassen.
    Als ich mich herumwarf, glitt Reterhans Stiefel von meinem Hals ab. Ich hob meine Fesseln an, ließ das kurze freie Kettenstück herumschwingen und legte es um die gekrümmte Klinge, die am Ende des peitschenähnlichen Schwanzes befestigt war.
    An der Klinge waren einige Metallstangen befestigt, die das letzte Schwanzstück stärken sollten. Die Kettenglieder verfingen sich am Sockel der Klinge. Ich ließ mich herumrollen, bäumte mich auf und zog und zerrte an Reterhans Schwanz.
    Es war kein sanfter Zug, sondern ein barbarischer, brutaler Ruck.
    Und Reterhan brüllte los.
    Er konnte nicht anders.
    Der Kataki öffnete den Mund und brüllte aus voller Kraft.
    Sein Schmerzensschrei hallte über den Dorfplatz.
    Aber das reichte mir noch nicht.
    Ich stolperte im Kreise, wickelte den Schwanz um mich herum und zerrte noch einmal mit ganzer Kraft. Der Kataki sprang in die Luft und kippte in meine Richtung; hätte er das nicht getan, wäre ihm womöglich der Schwanz ausgerissen worden – so bilde ich mir jedenfalls ein.
    Der Schrei schrillte durch die flimmernde Luft. Der doppelte Schatten des Vollers auf dem Boden war schon ziemlich groß geworden.
    Die Ketten, die sich in raffinierten Windungen um meine Fußgelenke und Knie zogen, gestatteten es nicht, daß ich ging, geschweige denn lief – ich konnte nur im Halbkreis herumstolpern. Dabei stürzte ich zu Boden und versuchte mich auf die freie Fläche hinauszuwälzen, damit ich wenigstens gesehen wurde. Ich mußte um jeden Preis meine Freunde warnen! Mein Gehirn kannte nur den Wunsch, meine

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