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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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weitergeflogen.«
    Weitergeflogen!
    Nun ja, ich war enttäuscht – zugleich aber auch erleichtert. Im Moment des Erwachens hatte mich der entsetzliche Gedanke geplagt, ich könne mich umdrehen und meine Freunde, meine Delia gefesselt neben mir finden.
    »Das Boot ist gut geflogen?«
    »Ich hatte vorher noch nicht viele Voller gesehen. Das Boot ist im Tiefflug nach Westen verschwunden, als suche es weiter nach dem fremden Hyr-Notor, von dem die Dame gesprochen hat.«
    Und er sah mich an, er musterte mich mit einem typischen Lamnia-Blick, schlau, abschätzend.
    »Du bist der Gesuchte, nicht wahr, Horter Prescot?«
    »Ja, Horter Fanal. Ich bin der Gesuchte.«
    »Wenn die Aragorn das wüßten, würden sie dich vielleicht gegen ein Lösegeld freigeben.«
    »Die geforderte Summe würde bestimmt aufgebracht«, sagte ich – und das war keine Prahlerei. Ich wußte immerhin, wer ich war. Aus den Schatztruhen Valkas und Can-thirdas, Zamras und Delphonds und der Blauen Berge würden Gold und Edelsteine fließen, wenn Delia und ich dadurch wieder zusammenfinden konnten.
    Und wenn das nicht reichte, würden Segs Grafschaft Falinur und Inchs Schwarze Berge weitere Schätze liefern, und wenn es zum Schlimmsten kam, konnte Delia meine Enklave Strombor in Zenicce aufsuchen und außerdem die Klansleute von Felschraung und Longuelm bitten, ihr Vermögen für meine Freilassung zu opfern.
    Der Gedanke erfreute mich nicht. Ich wußte, daß der Schatz eines Landes nicht ohne Schweiß, Blut und Anstrengungen der arbeitenden Menschen zusammenkommt, die immer und überall die eigentlichen Schöpfer allen Reichtums sind.
    Doch von Lösegeld war zu keiner Zeit die Rede; vielleicht glaubten die Aragorn von Sorah nicht an solche Dinge, vielleicht vermochten sie sich die fernen Länder Vallia und Valka jenseits des Äquators nicht recht vorzustellen, hatten sie doch kaum davon gehört.
    Sorah war eine große blühende Insel im Nebelmeer. Canopdrin lag ein Stück weiter im Norden. Der Weyver landete auf der freigeräumten Mittelfläche eines riesigen Sklavengeheges. Wir wurden hinausgedrängt und bekamen von neuem den stinkenden Fischmehlbrei vorgesetzt. Nachdem wir uns in leicht angesäuertem Wasser gewaschen hatten, schnitt man uns die Haare und trieb uns unbekleidet in Lenkholzkäfige.
    Dabei traten die Balassstöcke ziemlich freizügig in Aktion, außerdem setzten die Kataki ihre Schwänze ein. Trotz aller Brutalität achteten die Aufseher darauf, uns nicht zu sehr zu zeichnen, um die Ware, von der sie lebten, nicht zu entwerten.
    Im Gehege liefen zahlreiche Gerüchte um, was denn aus uns werden sollte.
    Ein Rapa verkündete entschlossen, er würde sich lieber mit einem scharfgeschliffenen Stein den Hals durchschneiden, als ins Jikhorkdun von Hamal oder Hyrklana zu gehen. An die Möglichkeit, daß er in die Himmlischen Bergwerke oder an die Perlenfischer von Tancrophor verkauft werden könnte, wollte er nicht glauben.
    Die Frauen wurden getrennt eingepfercht; sie sollten nach Alter und Aussehen in verschiedene Klassen unterteilt werden, um möglichst günstige Preise zu erzielen. Die Männer kamen ebenfalls in verschiedene Gruppen, was meine Trennung von Fanal aus Podia zur Folge hatte.
    Er tröstete sich mit dem Gedanken, daß er vielleicht bei einem vornehmen Herrn als Schreiber oder Diener eingesetzt wurde.
    Die Kunst des Lesens und Schreibens hatte mir schon einmal das Sklavenleben erleichtert {*} , doch hier in Havilfar waren diese Fähigkeiten viel weiter verbreitet. Wenn man mich in das Jikhorkdun von Hamal schickte, stand mir ein interessantes Leben bevor. Allerdings gibt es in Hamal zahlreiche Arenen, und auch in Hyrklana mehr als eine Kampfstätte. Kam ich jedoch als Lehrling in das Jikhorkdun von Huringa, war nicht auszudenken, was Königin Fahia mit mir anstellen würde. Hatte ich ihr nicht verächtlich den blutigen Schwanz des Leem ins Gesicht geschleudert? Hatte ich sie nicht vor dem Publikum in der Arena lächerlich gemacht, indem ich den Boloth tötete und schließlich floh? Ja, Königin Fahia und ihr Neemus würden sich freuen, mich im Jikhorkdun zu begrüßen. Während die Sklaven in ihrem engen Gefängnis immer wilder spekulierten, faßte ich den Entschluß, mich nicht nach Huringa, die Hauptstadt von Hyrklana, verkaufen zu lassen – ich wollte kein Arenafutter für die törichte und bösartige Königin Fahia sein.
    Von Zeit zu Zeit wurden Sklavengruppen aus den Käfigen geholt. Sie sollten mit Öl eingerieben und

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