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Die Flipflop-Bande

Die Flipflop-Bande

Titel: Die Flipflop-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Franz
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ihre blutigen Striemen nicht so auffielen. Nur Lottes Kratzer auf der Stirn leuchtete rot wie eine indianische Kriegsbemalung. Aber sie ließ sich ihre langen Haare ins Gesicht fallen und schlappte mit gesenktem Kopf in den Toberaum, wo Winfried die ganze Horttruppe um sich versammelt hatte. Er machte eine Miene, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
    »Ich weiß, dass Mutproben eine coole Sache sind«, sagte er. »Ich war ja auch mal ein Kind. Aber jetzt bin ich erwachsen und ich bin hier für euch verantwortlich. Und ich habe nicht die geringste Lust, für euch Knallköpfe den Krankenwagen zu holen.«
    Fritzi stieß Lotte mit dem Ellenbogen an. »Er meint wohl Kahlköpfe«, sagte sie und Lotte kicherte.
    »Krankenwagen … So schlimm war das ja nun auch nicht«, murmelte Frederik.
    Winfried hatte ihn gehört. »Noch nicht«, meinte er. »Zum Glück. Doch das kann sich ja noch ändern. Ich habe mitgekriegt, dass Memoli auch noch eine Mutprobe bestehen soll.« Er wandte sich Memoli zu. »Ich sag dir eins, Mohamed Ali: Von mir aus kannst du beweisen, was für ein toller Hecht du bist. Aber nicht hier im Hort! Ist das klar?«
    »Is klar.« Memoli nickte treuherzig. Als sich Winfried wegdrehte, beugte er sich zu Erkan, der ihm was ins Ohr raunte. Memolis Gesicht verfinsterte sich und er tuschelte zurück.
    »Wolltest du noch was sagen?« Winfried schaute die Jungen misstrauisch an. Es fuchste ihn, wenn die beiden Türkisch redeten und er nichts mitbekam.
    »Nö«, meinte Memoli, obwohl er zehn Sekunden später wieder mit Erkan tuschelte. Über irgendwas schien er sich aufgeregt zu haben.
    Hanan, die einen halben Meter weiter auf dem Teppichboden saß, versuchte, nicht allzu auffällig zu lauschen. Kaum hatte Winfried die Runde aufgelöst, da flitzte sie zu Lotte, Fritzi und Liev, die schon wieder unterwegs in den Garten waren.
    »Ich hab was gehört, was Wichtiges«, flüsterte sieaufgeregt und zog die anderen Richtung Baumhaus. Doch dort hockten bereits Frederik und Erkan und grinsten die Mädchen frech an.
    »Weggegangen, Platz vergangen«, trötete Frederik.
    »Doof bleibt doof«, antwortete Fritzi. Dann setzten sich die vier auf den Rand der Sandkiste, wo nur ein paar der Kleinsten aus der Krümelgruppe vor sich hin buddelten.
    »Na, sag schon«, drängelte Lotte.
    Hanan machte eine verschwörerische Miene. »Memoli soll eine Mutprobe machen, die er auf keinen Fall machen will. Und deshalb hat Erkan ihn Feigling genannt.«
    »Memoli ist vielleicht nur nicht so blöd, auf den Küchenboden zu kotzen«, meinte Lotte.
    »Was soll er denn tun?«, fragte Liev.
    Hanan zwirbelte ihre langen schwarzen Haare um den Finger. »Das hab ich nicht genau verstanden. »Aber er hat gesagt, da isst er lieber ein Sandwich mit toten Spinnen.«
    »Iiiih!« Die Mädchen kreischten auf.
    »Oder mit Regenwürmern«, ergänzte Hanan.
    »Uaaah!«
    »Macht er bestimmt nicht«, sagte Lotte. »Er ist doch nicht plemplem.«
    Hanan kicherte. »Na, egal. Erkan hat jedenfalls gemeint, entweder er erfüllt seine Aufgabe oder er istkein Wilder Wolf mehr. Und da hat Memoli geantwortet, dass er sich’s noch mal überlegt.«
    »Und jetzt?« Lotte sah nachdenklich aus.
    Hanan stand auf und klopfte sich den Sand von der Hose. »Jetzt gehen wir in den Arbeitsraum und machen Hausaufgaben.« Sie stupste Lotte und Liev an. »Na los, morgen schreiben wir die Mathearbeit. Wir wollten doch üben.«
    Fritzi grinste, weil die 4b nämlich keine Arbeit schrieb. »Viel Spaß«, sagte sie. Doch dann ging sie freiwillig mit den anderen hinein, um sich an ihre Hausaufgaben zu setzen.
    Natürlich kamen die Mädchen kaum zum Arbeiten, weil sie immer wieder aus dem Fenster schauten, um nach den Wölfen zu gucken. Doch von denen war nichts mehr zu sehen.
    »Ich glaube, die sind schon nach Hause gegangen«, meinte Fritzi. »Nur Memoli ist noch da. Ich würde zu gerne rauskriegen, was der für eine Mutprobe machen muss.«
    Als sie schließlich ihre Bücher zuklappten und in die Ranzen packten, war auch Memoli verschwunden. Die Mädchen wollten sich schnell von Winfried verabschieden, doch der hielt sie zurück.
    »Hört mal, ihr vier«, sagte er. »Es ist wunderbar, dass ihr euch so gut versteht, aber …« Er sah von einer zur anderen. »Aber wir möchten nicht, dass ihr euchzu sehr aus der Gruppe herauszieht. Das schafft nur schlechte Stimmung.«
    Lotte warf Liev einen schnellen Blick zu. Hatte Winfried etwa doch Wind davon bekommen, dass sie sich schon mehrmals

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