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Die Flotte der Caer

Die Flotte der Caer

Titel: Die Flotte der Caer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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verschwunden, ohne noch einen Blick zurückzuwerfen.
    Sie würde warten, wenn nötig tagelang. Sie konnte und wollte nicht daran glauben, dass Mythor wie die anderen in der Gruft sein Grab finden würde.
    »Er ist der, der als einziger den Schlüssel besitzt, der den Vorhang des Wahnsinns niederreißen kann!« sagte sie sich immer wieder. Sie sprach es leise vor sich hin.
    Und sie liebte ihn. Sie zitterte nicht nur aus Angst um Mythor, sondern vor stillem Zorn auf sich selbst, weil sie nicht die Kraft gehabt hatte, ihm zu folgen. Sie hatte ihn nicht im Stich gelassen! Sie war nicht nach Elvinon zurückgeritten, als die Alarmfanfaren herüberklangen, wie es ihre Pflicht gewesen wäre. Sie hatte sich Mythor anvertraut.
    »Eines Tages wirst du mich verstehen, Vater«, flüsterte sie mit Tränen in den großen dunklen Augen. Sie warf den Kopf in den Nacken.
    Nichts rührte sich bei den niederstürzenden Wassern. Kein Lebenszeichen von Mythor. Immer wieder müsste Nyala die schrecklichen Visionen dessen, was den Krieger in der Gruft erwartete, zurückdrängen. Ihre zierlichen Hände waren zu Fäusten geballt.
    Fordere das Schicksal, Mythor! Kämpfe für deine Bestimmung! Aber komm zurück!
    So vergingen Stunden.
    Nyala entspannte sich ein wenig. Sie lehnte sich an den mächtigen Stamm der Eiche. Kurz schweiften ihre Gedanken ab. Sie sah ihren Vater vor sich, den Schmerz in seinem Blick. Was würde sie vorfinden, wenn sie nach Elvinon zurückkehrte?
    Gab es eine Rückkehr? Würde jemals wieder alles so sein können wie vor der Begegnung mit Mythor? Falls er fand, wonach er suchte, was immer es auch sein mochte, würde er seinen Weg gehen müssen. Und sie? Würde ihr Vater verstehen können, dass sie mit ihm fortging, den er, wenn er es auch nicht mehr so offen aussprach, für einen dahergelaufenen Abenteurer hielt?
    So in ihre Gedanken versunken und nur den Wasserfall im Auge behaltend, hörte sie die Schritte erst, als sie schon ganz nahe waren. Mit einem Aufschrei fuhr sie herum. Ihre Augen weiteten sich voller Unglauben, als sie den Mann erkannte, der sich ihr näherte. »Felzt!«
    Der Mann blieb stehen und nickte ernst. »Ich dachte mir, dass ich dich hier finden würde, Nyala.«
    Sie riss das beim Überfall der Caer erbeutete Schwert aus ihrem Gürtel und richtete es drohend auf ihn. »Bleib stehen, Verfluchter! Du bist also entkommen. Wahrlich, ich werde dich strafen, Felzt! Für den Giftanschlag, für den Tod des alten Mannes, für alle schwarzen Gedanken, die du in dir trägst!«
    Der Hauptmann senkte den Kopf. Als er ihn wieder hob, sah er Nyala schuldbewusst an. »Kannst du es denn nicht verstehen, Nyala? Du selbst sagtest, ein Mann müsse um die Liebe einer Frau kämpfen.«
    »Ich sagte es anders, Felzt! Es ist sinnlos und töricht, um eine Frau zu kämpfen, deren Liebe man nicht besitzt.« Bitter fügte sie hinzu: »Nur noch ihre Verachtung und ihren Hass!«
    Zohmer Felzt machte einen Schritt auf sie zu. Er breitete die Arme zu einer Geste der Hilflosigkeit aus. »Könntest du in meine Seele schauen, Nyala! Könntest du die Qualen sehen, die ich erleiden muss, immer wenn ich dir gegenüberstehe und diesen spöttischen Blick in deinen wunderschönen Augen sehe. Ich weiß, dass ich eine Dummheit beging, und ich bin bereit, Buße zu tun.«
    Heftiger sagte er: »Aber ich konnte es nicht zulassen, dass du dich von einem Dahergelaufenen blenden lässt!« Er deutete auf
    die Wasserfälle. »Ist er jetzt dort?«
    »Ja!« antwortete Nyala heftig.
    Zohmer machte einen weiteren Schritt auf sie zu.
    »Bleib, wo du bist! Ich werde nicht zögern, dich zu töten!«
    »Der Tod durch deine Hand wäre die Erlösung«, entgegnete Felzt, ohne den Blick von den stürzenden Wassern zu nehmen. »Er ist tot, Nyala. Seine Besessenheit hat ihn umgebracht. Die Götter haben ihn für seinen Hochmut gestraft.«
    »Er wird zurückkehren und einen toten Verräter zu meinen Füßen liegen sehen.«
    Felzt tat erschrocken, und Nyala entgingen nicht das Zucken seiner Gesichtsmuskeln und der kurze Blick in die Büsche oben bei den Felsen, zwischen denen das Wasser hervorströmte. Doch sie war viel zu erregt, um die richtigen Schlüsse zu ziehen.
    Felzt ließ einen Teil seiner Maske fallen. Nichts blieb von seiner zur Schau getragenen Reue. »Nyala, ich beschwöre dich. Ich bin gekommen, um dich zu holen. Komm mit mir, solange noch Zeit dazu ist. Vergiss Mythor. Er hat seine Strafe erhalten.«
    Sie riss das Schwert in die Höhe. Felzt stand jetzt

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