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Die Flotte der Caer

Die Flotte der Caer

Titel: Die Flotte der Caer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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direkt vor ihr.
    »Ich verachte dich, Felzt! Warum gehst du nicht und verkriechst dich vor den Kriegern meines Vaters, die dich wie einen Hund jagen werden?«
    Da lachte der Hauptmann rau auf. »Die Krieger deines Vaters werden in ihrem Blut liegen, wenn dieser Tag zur Neige geht, Verblendete!« Felzt riss sein eigenes Schwert aus dem Gürtel. »Niemals wirst du sagen können, ich hätte nicht versucht, das zu verhindern, was jetzt geschieht!« Es war, als erschrecke er selbst ob seiner vorschnell ausgestoßenen Worte. Noch einmal fuhr ein Schatten über sein Gesicht, trat das Flehen in seine Augen. »Noch ist es nicht zu spät, Nyala«, sagte er ganz leise, und wieder huschten seine Blicke über die Buschgruppen zur Linken. »Ich. .. «
    »Wofür zu spät?« Nyala schrie es heraus. Ihr Arm mit dem Schwert zitterte. Eine schreckliche Ahnung stieg in ihr auf. Sie wollte herumfahren, nach Mythor schreien, aber irgendetwas lähmte ihre Bewegungen. Jetzt blickte auch sie zu den Büschen hinüber. Und sie sah blanken Stahl in der Morgensonne blitzen.
    Sie wich zurück. Ihre Augen waren vor Entsetzen und Unglauben aufgerissen. Es dauerte Sekunden, bis sie zusammenhängende Worte hervorbringen konnte.
    »Das sind nicht die Krieger meines Vaters«, brachte sie stockend hervor. »Nicht deine Verfolger. Sag, dass es nicht wahr ist, Felzt! Sag, dass du nicht so tief in Schuld gefallen bist, dass du.«
    Sie brachte kein weiteres Wort hervor. Felzts versteinertes Gesicht gab ihr die Antwort. Panik ergriff sie. Sie schrie nach Mythor, taumelte zurück, ließ das Schwert fallen.
    Felzt brüllte etwas, das sie nicht verstand. Im nächsten Augenblick kamen sie überall um sie herum zum Vorschein, aus den Büschen, hinter Felsen und Bäumen.
    »Ich wollte es dir ersparen, Nyala«, sagte Felzt mit tonloser Stimme. Seine Augen waren nun kalt. Seine Worte klangen höhnisch. »Ich hatte uns eine Möglichkeit zur Flucht offengelassen. Nun ist es zu spät. Du hast es nicht anders gewollt. Ich werde deine Liebe besitzen, Nyala! Eine Liebe, wie du sie keinem anderen Mann jemals geschenkt hast oder schenken wirst! Sechs lange Jahre, und sie wird so leidenschaftlich sein, dass ich am Ende daran zugrunde gehen werde. Aber ich werde jede Stunde genießen! Jede Stunde mit dir!«
    Nyala konnte nicht fassen, was sie hörte. Sie kamen drohend näher, ein Dutzend Krieger in Fellen und schwarzen Waffenröcken. Caer! Also doch!
    Alles Blut war aus den vollen Lippen der Herzogstochter gewichen. Sie starrte Felzt an wie einen leibhaftigen Dämon.
    »So ist es wahr«, flüsterte sie. »Du hast uns an die Horden von Caer verraten!«
    Felzt zuckte die Achseln. Er griff nach Nyalas Arm und zog sie fest an sich. In diesem Moment war sie unfähig, sich zu wehren.
    »Was sollte ich tun, gejagt von deines Vaters Männern? Ich müsste fliehen, nachdem ihr entdeckt hattet, wer die alte Giftmischerin ins Schloss gebracht hatte. Ich traf auf Caer und schloss mich ihnen an. Sie ließen mich am Leben, als ich ihnen sagte, was sie wissen wollten. Der Herzog wird in der Schlacht sterben oder in Gefangenschaft geraten, Nyala, aber du stellst eine Gefahr dar. Das Volk von Elvinon wird jedoch resignieren, wenn es niemanden mehr hat, zu dem es aufschauen kann. Ich werde dafür sorgen, dass es so kommt. Ein kleines Schiff wartet in einer Bucht auf uns. Du wirst mit mir und den Caer gehen und meine Königin sein.«
    »Niemals!« kreischte Nyala und bäumte sich in Felzts Griff auf. Sie trat und kratzte. Der ehemalige Hauptmann der herzoglichen Leibgarde lachte nur höhnisch. Die Caer bildeten einen undurchdringlichen Ring um die beiden. Sie wirkten ungehalten und forderten Felzt auf, mit Nyala den Rückweg anzutreten.
    »Schweigt!« herrschte dieser sie an. »Vergesst nicht, dass ihr mir hier zu gehorchen habt!«
    Er presste Nyala noch fester an sich, ließ sie treten und lachte, als ihre scharfen Fingernägel seine Haut ritzten.
    »Caer ist die Macht!« zischte er. »Die Priester werden als Preis für meine Hilfe eine Liebeskraft in dir verankern, so dämonisch und leidenschaftlich, dass dein Körper mein Kommen kaum erwarten kann! Und nur mich wirst du herbeisehnen! Sechs lange Jahre, Nyala, und jeder Tag wäre mir den Verrat wert.«
    »Mythor wird dich töten, wenn ich es nicht kann! Er lebt, Felzt! Er wird auftauchen hinter dem Schleier des Todes und den stürzenden Wassern, und er wird mächtiger sein als zuvor! Nimm mich, Felzt! Bei jedem Kuss wirst du an ihn denken

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